ALOA INPUT
Anysome
Morr Music/IndigoAnimal Collective haben ein neues Album draußen? Gar nicht mitbekommen. Ach nein, das sind ja gar nicht Animal Collective, sondern nur drei Typen aus Bayern, die wirklich genauso klingen. Was an sich eine sehr absurde Vorstellung ist, denn die schrammelige Verschrobenheit ihrer offiziell erklärten Vorbilder würde man vermutlich nicht in einem Proberaum neben einer Scheune und einem Traktorparkhaus vermuten. Dennoch reicht es hier eher zum Status „eine der besseren Schülerbands“, denn ein Album ohne eigene Ideen zu veröffentlichen, sollte dann schon als ein Cover-Tribut gekennzeichnet sein.VRONI PLAGSEBADOH
Defend Yourself
DominoSebadoh haben Lo-Fi-/Shoegaze-/Indie-Legendenstatus, vor 14 Jahren das letzte nennenswerte Lebenszeichen in Albumform veröffentlicht, und klingen auf Defend Yourself im Prinzip immer noch exakt wie vor 14 Jahren. Das ist einerseits natürlich stinklangweilig, denn wir könnten uns auch einfach weiter die alten Sachen anhören. Andererseits aber eben super, denn heutzutage machen Bands ja eher diesen hippen überironisierten "Indie"-Scheiß mit Anführungszeichen. Früher war eben doch einiges früher. Mühle, ich hör' dich zwicken.'K, MASCISTHE ICARUS LINE
Slave Vows
Agitated/CargoWie man hört, hat Icarus Line-Frontmann Joe Cardamone die letzten Monate nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens verbracht. Aber immerhin verschafften ihm Obdachlosigkeit und Drogensucht die Gelegenheit, mal wieder eine gesunde Dosis Welthass aufzustauen, die sich auf seinem neuen Album in äußerst überzeugender Weise entlädt. Ein derart organisches und schmerzverzerrtes Jaulen, wie Cardamone es seiner Gitarre entlockt, habe ich auf jeden Fall nicht mehr gehört, seit sich meine Katze zum letzten Mal den Schwanz in der Balkontür eingeklemmt hat.FRED FEUERSTEINTAMIKREST
Chatma
Glitterhouse/IndigoAls ich erstmal vom einzig authentischen Wüsten-Rock des gemeinhin Tuareg genannten Nomaden-Volks Kel Tamashek las, entstand in meinem geistigen Ohr so etwas wie eine fiebrige Hi-Life-Version von Bo Diddleys Endlos-Variantionen - “Who Do You Love?”, “Road Runner”, “Hey! Bo Diddley” - auf 100 aus Zigarrenkisten und Benzin-Kanistern gefertigten Gitarren tranceartig über Stunden in den Wind geschrammelt, heiß und treibend wie der Sand. Dagegen konnten das Original, Tamikrest nur abstinken. Zumal Chatma jetzt auch noch passend zu einem “inhaltlich aufrüttelnden Album” auch “Tamikrests bislang größte Breitwand-Klangfülle” bietet (schon sic? wartet, jetzt kommt’s erst): “Die infektiösen Mitsing-Rock-Arrangements von „Imanin bas zihoun", die akustische Verführung "Adounia tabarat", das von Pink Floyd beeinflusste "Assikal" und die üppig- melancholische Atmosphäre des finalen "Timtar" …” Ja, ich sing mal: Hey, Booohhh Diddley …!LIL’ BO**Folgt Noisey bei Twitter und Facebook für tägliche Updates über eure Musik.
MEHR VON NOISEYMusikreviews mit Washed Out, Tokyo Sex Destruction und mehrIrreführende Namen, ernsthafte Enttäuschung und keinen angehipsterten Kram mit Dreiecken—und das ist nur eine Platte. Unsere Reviews.Musikreviews mit Shigeto, Jackson and his Computerband und mehrFunfacts über Solo-Projekte von Drummern, Küsschen-Sound von reichen L.A.-Teens für reiche L.A.-Teens und viele Experimente. Unsere Reviews.Musikreviews mit Superchunk, Mark Lanegan und mehrPärchenpop, Superchunk und Lawinen-Rock. Unsere Reviews.
Anysome
Morr Music/IndigoAnimal Collective haben ein neues Album draußen? Gar nicht mitbekommen. Ach nein, das sind ja gar nicht Animal Collective, sondern nur drei Typen aus Bayern, die wirklich genauso klingen. Was an sich eine sehr absurde Vorstellung ist, denn die schrammelige Verschrobenheit ihrer offiziell erklärten Vorbilder würde man vermutlich nicht in einem Proberaum neben einer Scheune und einem Traktorparkhaus vermuten. Dennoch reicht es hier eher zum Status „eine der besseren Schülerbands“, denn ein Album ohne eigene Ideen zu veröffentlichen, sollte dann schon als ein Cover-Tribut gekennzeichnet sein.
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Defend Yourself
DominoSebadoh haben Lo-Fi-/Shoegaze-/Indie-Legendenstatus, vor 14 Jahren das letzte nennenswerte Lebenszeichen in Albumform veröffentlicht, und klingen auf Defend Yourself im Prinzip immer noch exakt wie vor 14 Jahren. Das ist einerseits natürlich stinklangweilig, denn wir könnten uns auch einfach weiter die alten Sachen anhören. Andererseits aber eben super, denn heutzutage machen Bands ja eher diesen hippen überironisierten "Indie"-Scheiß mit Anführungszeichen. Früher war eben doch einiges früher. Mühle, ich hör' dich zwicken.'K, MASCISTHE ICARUS LINE
Slave Vows
Agitated/CargoWie man hört, hat Icarus Line-Frontmann Joe Cardamone die letzten Monate nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens verbracht. Aber immerhin verschafften ihm Obdachlosigkeit und Drogensucht die Gelegenheit, mal wieder eine gesunde Dosis Welthass aufzustauen, die sich auf seinem neuen Album in äußerst überzeugender Weise entlädt. Ein derart organisches und schmerzverzerrtes Jaulen, wie Cardamone es seiner Gitarre entlockt, habe ich auf jeden Fall nicht mehr gehört, seit sich meine Katze zum letzten Mal den Schwanz in der Balkontür eingeklemmt hat.FRED FEUERSTEIN
Chatma
Glitterhouse/IndigoAls ich erstmal vom einzig authentischen Wüsten-Rock des gemeinhin Tuareg genannten Nomaden-Volks Kel Tamashek las, entstand in meinem geistigen Ohr so etwas wie eine fiebrige Hi-Life-Version von Bo Diddleys Endlos-Variantionen - “Who Do You Love?”, “Road Runner”, “Hey! Bo Diddley” - auf 100 aus Zigarrenkisten und Benzin-Kanistern gefertigten Gitarren tranceartig über Stunden in den Wind geschrammelt, heiß und treibend wie der Sand. Dagegen konnten das Original, Tamikrest nur abstinken. Zumal Chatma jetzt auch noch passend zu einem “inhaltlich aufrüttelnden Album” auch “Tamikrests bislang größte Breitwand-Klangfülle” bietet (schon sic? wartet, jetzt kommt’s erst): “Die infektiösen Mitsing-Rock-Arrangements von „Imanin bas zihoun", die akustische Verführung "Adounia tabarat", das von Pink Floyd beeinflusste "Assikal" und die üppig- melancholische Atmosphäre des finalen "Timtar" …” Ja, ich sing mal: Hey, Booohhh Diddley …!
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MEHR VON NOISEYMusikreviews mit Washed Out, Tokyo Sex Destruction und mehrIrreführende Namen, ernsthafte Enttäuschung und keinen angehipsterten Kram mit Dreiecken—und das ist nur eine Platte. Unsere Reviews.Musikreviews mit Shigeto, Jackson and his Computerband und mehrFunfacts über Solo-Projekte von Drummern, Küsschen-Sound von reichen L.A.-Teens für reiche L.A.-Teens und viele Experimente. Unsere Reviews.Musikreviews mit Superchunk, Mark Lanegan und mehrPärchenpop, Superchunk und Lawinen-Rock. Unsere Reviews.