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Reviews

Musikreviews mit Superchunk, Mark Lanegan und mehr

Pärchenpop, Superchunk und Lawinen-Rock. Unsere Reviews.

OBELYSKKH
Hymn To Pan
Exile On Mainstream

Ich habe die unlängst auf einer sehr kleinen Bühne im Rahmen eines weniger hochgradig besetzten Festivals gesehen, Stunden vor dem Hauptact und Lichtjahre entfernt von deren drögem Okkult-Rock. Nicht vorzustellen, was alles passieren könnte, wenn die mal auf dem Roadburn spielen, wenn es dunkel wird … Dann müssen sie nur noch die Spitzfindigkeiten vergessen, von wegen Franken und “Intelligenz Bayerns” und einfach auf bajuwarischen Caveman machen. Damit brächte sie ihren psychedelischen, im Laufe von drei kongruenten Alben zunehmend ausuferndem Lawinen-Rock mit Sicherheit weltweit in die Charts.

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MORTON SHADOW

MARK LANEGAN
Imitations
Heavenly/ [PIAS] Cooperative

Auf Imitations covert der unermüdliche Lanegan ausschließlich Songs aus der Plattensammlung seiner Eltern. Respekt. Da würde ich mir ja noch eher mit einer glühenden Kneifzange die Zunge herausreißen, aber ich habe auch die zweifelhafte Ehre, mit etwa 99% Sicherheit zu The Magic of Boney M. – 20 Golden Hits gezeugt worden zu sein. Lanegan hat es etwas besser erwischt und ist nicht nur mit geschmackssicheren Eltern, sondern auch mit einer Stimme ausgestattet, die sogar „Daddy Cool“ in eine staubige Wüstenballade verwandeln könnte. Hier liefert er Neuinterpretationen von Frank Sinatra, Hall & Oates oder Nick Cave, alle mit dem charakteristischen „Hoppla, das waren heute Morgen wohl drei Flaschen Whiskey und 80 Zigaretten zu viel“-Flair, der seine Musik zu etwas Besonderem macht.

RAS PUTIN

SUPERCHUNK
I Hate Music
Merge

7

Während sich ein kleiner Teil des sog. "Internets" tagelang über die Definition des Punkbegriffs und dessen Anwendbarkeit auf Superchunk streitet; während sich ein anderer Teil versucht, originelle Assoziationen aus den Synapsen zu saugen zwischen dem Titel der Platte und ihrem Sound; während sich der restliche Großteil eher davon beeindruckt sieht, dass das zehnte Album nach rund 23 Jahren Bandgeschichte erstaunlicherweise noch immer so klingt, als hätte die Band echt Bock auf das, was sie da tut; während all diesem Gerede und Zerdenke und all dieser Analysiererei und Verkopfung: elf Tracks voll musikalischem Rock-Eskapismus, von dem sich beispielsweise die 2013er-Inkarnation Sonic Youths locker mal ein paar Scheiben abschneiden könnte. Ich sag' ja bloß.

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EIDU TU

IN THE VALLEY BELOW
The Belt
Embassy Of Music/Warner

Makelloser Pärchenpop, der vermutlich sogar ein bisschen weh tun soll, aber dafür einfach einen Tick zu brav und vorhersehbar ist. Glücklicherweise ist das hier dennoch einer der wenigen Fälle, in denen die Mann-Frau-Kombination aufgeht, weil sich Angela Gail und Jeffrey Jacob gesangstechnisch in nichts nachstehen und so die Peinlichkeit vermeiden, dass man eigentlich lieber immer nur eine/n hören würde.

DUO INFERNALE

**

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