Die „Jersey Shore“ von Tel Aviv

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Die „Jersey Shore“ von Tel Aviv

Auch in Israel gibt eine partywütige Szene von Guidos und Guidettes.

Alle Fotos: Marnie Sehayek

Dieser Artikel ist zuerst bei Broadly erschienen.

Jede Stadt hat ihre eigene kontroverse Version von Bros und den Frauen, die mit diesen Typen zusammen sind. In New Jersey werden die dort lebenden Italo-Amerikaner zum Beispiel abfällig als Guidos und Guidettes bezeichnet und Rapper reimen über Pimps und Hoes. Im israelischen Tel Aviv, wo ich schon mehrere Sommer verbracht habe, herrschen für jüdische Bros und deren weibliche Gegenstücke vor allem die Worte Ars (im Plural Arsim) und Frecha (im Plural Frechot) vor.

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Wörtlich übersetzt bedeutet das arabische Wort Ars Hirte, aber oft ist damit auch ein Zuhälter gemeint. Israelis bezeichnen damit jedoch Mizrachim und protzige Bros aus Israel, die anderen Ethnien angehören. Genauso wie Guido ist auch Ars ein abwertender Begriff, der sich viel auf die Gesellschaftsschicht und die Ethnie bezieht—so kommt es nur selten vor, dass sich jemand selbst als Ars identifiziert. Und wie die Einwohner von New Jersey sind auch die Feierwütigen von Tel Aviv viel komplizierter und vielschichtiger als die Klischees, die man ihnen anhaften will. So gehören sie zum Beispiel allen Altersklassen an und lassen sich auch nicht nur auf ein Aussehen reduzieren.

Während meiner Israel-Aufenthalte habe ich deswegen in Nachtclubs und am Strand vorbeigeschaut, um die Vielfalt der Partylöwen von Tel Avivs Gegenstück zur Jersey Shore zu dokumentieren.