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'Pokémon Go' stört dich jetzt auch noch beim Sex

In Neu-Ulm erwischte ein Pokémon-Jäger nicht nur ein Pärchen beim Liebesakt, er rief auch noch die Polizei.

Foto: imago | Zuma Press

Man kann ja nicht sagen, dass Pokémon Go völlig nutzlos wäre. Allein die Fähigkeit ist Gold wert, Zocker, die mit ihrer Klaviatur und Couch eine jahrelange Symbiose eingegangen sind, an die frische Luft zu befördern, wo sie mit etwas Glück sogar die Erfahrung machen, dass der Kontakt zu Mitmenschen auch unmittelbar ohne ein zwischen sie geschaltetes Interface erfolgen kann.

Und schließlich sollte jedem selbst überlassen sein, ob er zum Beispiel tanzen geht, oder sich von Bundeswehrsoldaten erschießen lässt, weil er bei der apathischen Schnitzeljagd nach digitalen Teddybären in einen abgesperrten Truppenübungsplatz der Bundeswehr hineinstolperte.

Nervig wird es aber dann, wenn dieses Spiel konkret in das eigene Leben hineingreift, obwohl man damit nichts zu tun haben will. Und wenn das noch im ungünstigsten Moment überhaupt passiert, nämlich beim Kacken oder wenn man gerade Geschlechtsverkehr hat, dann ist Totschlag fast schon vorprogrammiert.

Letztgenannter Fall hat sich gerade in einem besonders nervigen Ausmaß ereignet und man kann von Glück reden, dass der Pokémon-Jäger noch am Leben ist. Man versetze sich nur kurz in das Pärchen (sie 48, er 33 Jahre alt), dem der Vorfall passiert ist. Während beide in einer Grünanlage einen leidenschaftlich-romantischen Augenblick erlebten, tauchte ein 18-Jähriger mit seinem Smartphone in der Hand auf und tönte ihnen die Aufforderung entgegen, umgehend mit dem Sex aufzuhören—ansonsten rufe er die Polizei.

Wenn mich jemand in dieser Situation stören würde, weil ihm sein Handybildschirm sagt, dass über meinem Kopf ein feuerspeiendes Glurak mit 2.567 CPs schwebt, das er jetzt abernten muss, würde ich mir die Hose anziehen und ihm sein Smartphone ins Ohr stecken.

Das Pärchen dagegen reagierte viel besonnener und nicht wie ein Neandertaler; es ignorierte den 18-Jährigen und fuhr einfach weiter mit dem Geschlechtsakt fort. Für den Pokémon-Sammler ging das aber überhaupt nicht klar und er benachrichtigte tatsächlich die Polizei. Diese nun leitete ein Strafverfahren aufgrund Erregung öffentlichen Ärgernisses gegen die Erwachsenen ein. Pokémon-Freunde, Obacht! Langsam übertreibt ihr es dann doch.