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DIE „CHANCENGLEICHHEIT, MY ASS“-AUSGABE

Robben sind Arschlöcher

Australische Seebären sind verfressene Fettklopse, die bald den ganzen tasmanischen Lachs aufgefressen haben werden, wenn ihnen nicht Einhalt geboten wird.

Fotos mit freundlicher Genehmigung von iStockphoto/dawnn

Australische Seebären möchte man für lebende Kuscheltiere halten. Aber in Wirklichkeit sind es verfressene Fettklopse, die bald den ganzen tasmanischen Lachs aufgefressen haben werden, wenn ihnen nicht Einhalt geboten wird. Für diese Fettsäcke ist Lachs wie „eine Kreuzung aus einem Big Mac und Heroin“, wie John Bryan von der Tasmanischen Artenschutz-Stiftung es Anfang des Jahres in einer Abhandlung ausdrückte. Um sich ihre Droge zu beschaffen, brechen die beflossten Meeresfrüchte-Junkies seit Jahren in Lachsfarmen ein und schnappen sich manchmal 2.000 Fische pro Woche. Da Robbentöten auf Dauer die Schultermuskeln beansprucht (und nervige Tierschützer auf den Plan ruft), hat sich Tasmanien auf nichttödliche Waffen verlegt. Superstarkes Pfefferspray, Betäubungsgewehre und -pfeile wurden inzwischen von der Regierung freigegeben, um die gefräßigen Viecher abzuschrecken. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, die Seebären von ihren Raubzügen abzuhalten. Lachsfarmer auf der ganzen Welt haben bereits, nach Wile-E.-Coyote-Manier alle nicht-tödlichen Möglichkeiten—von Tränengas und Mikrowellen-betriebenen Hitzestrahlen abgesehen—ausprobiert, um ihr kostbares Fischfleisch vor dem Appetit der Seebären zu schützen. Hier sind einige unserer Favoriten: LÄRM
Lachsfarmer in British Columbia, Kanada, haben verstärkte Geräusche unter Wasser eingesetzt, mit Lautstärken, die einem startenden Düsenjäger entsprachen, um die Seebären zu verscheuchen. Das taten sie bis 2001, als Wissenschaftler behaupteten, dass die Schallexplosionen auch die Killerwale abschreckten, was zu einer noch größeren Verbreitung von Seebären führte. Ups! SPRENGSTOFF
Robben-Knaller werden in Tasmanien schon seit 1986 eingesetzt. Doch Studien haben ergeben, dass sich die Robben nach einer Weile an die harmlosen Knaller gewöhnen und sie komplett ignorieren. ROBBEN KOTZEN LASSEN
Einige Lachsfarmer in Australien und Kalifornien haben den Robben toten Fisch mit Lithiumchlorid gegeben, in der Hoffnung, das würde den Fettsäcken den Appetit verderben und sie würden alles auskotzen, bevor sie wieder abhauen. Teilweise hat das funktioniert: Die Robben mussten sich tatsächlich übergeben, aber erst nachdem sie noch ein paar Lachse mitgehen ließen. ROBBENPARTY VERANSTALTEN
Die genialsten Abschreckungsmethoden stammen vom US-Handelsministerium. Diese umfassen Folgendes: auf Töpfe schlagen, an riskanten Orten Ballons in grellen Farben aufhängen, Stroboskope, Sprinkleranlagen, Feuerwerk, Musik und Paintball-Gewehre, um den Robben Angst einzujagen. Wie wirksam es auch sein mag, es klingt nach einer wunderbaren Wochenendvergnügung.