Schwuler AfD-Funktionär knutscht mit NPD-Politikerin

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Schwuler AfD-Funktionär knutscht mit NPD-Politikerin

Sowas passiert aber auch nur im Saarland.

Alles Foen, Digga…— ReiseRobby.de (@ReiseRobby)21. März 2016

Es wird wärmer, der Frühling hat offiziell angefangen, die Luft beginnt, sich mit Liebe und Geilheit zu füllen. Passend zur Jahreszeit ist auf Bild.de ein Foto von einem Kuss aufgetaucht, zwischen dem schwulen Mirko Welsch, AfD-Bundessprecher der Homosexuellen, und Jacqueline „Jacky" Süßdorf, Politikerin der NPD.

Wir stellen die Homosexualität von Mirko Welsch mal nicht in Frage und interpretieren den Kuss eher als einen freundschaftlichen Schmatzer und weniger als eine inbrünstige Verschmelzung zweier Gesichter; aber selbst ohne diese Komponente besitzt das Foto auf einer weiteren Ebene Aussagekraft, weil es symbolisch für eine Vereinigung zweier Parteien steht, die Zumindest die AfD im politischen Diskurs nicht müde wird zu negieren.

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Die NPD dagegen ist wesentlich authentischer und macht keinen Hehl daraus, gemeinsam mit der AfD an einem Strang für das deutsche Volk ziehen zu wollen—wie jüngst bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt gesehen, als sie Plakate druckte, auf denen die Wähler dazu aufgefordert wurden, die Erststimme der AfD und die Zweitstimme der NPD zu geben.

Wie erwartet versucht sich Mirko Welsch für den aufgetauchten Schnappschuss gegenüber der Bild-Zeitung zu verteidigen: „Das Foto ist 2014 entstanden. Damals war sie noch nicht NPD-Mitglied." Das ist richtig Mirko, damals war Jacky Süßdorf noch keine NPD-Funktionärin, sondern Kneipen-Wirtin, aber ihre Gesinnung wird sie nicht innerhalb von knappen zwei Jahren entwickelt haben; denn bereits 2014 warf sie derart mit rassistischen Parolen um sich, dass selbst die Bild sich über sie echauffierte: „So rassistisch hetzt die neue Piratenschiff-Wirtin".

Unter den vielen ihrer rechtsradikalen Facebook-Posts war es vor allem der folgende, der die Staatsanwaltschaft erregte: „Lass diese Migrantennachkommen erwachsen werden… die haben die ja jetzt erst millionenfach in unser Land gezeugt … kann sich doch jeder vorstellen wie diese Pest uns platt macht."

2014 gepostet wurde sie 2015 aufgrund des besagten Kommentars wegen Volksverhetzung verurteilt—Mirko Welsch wird also nur schwerlich die politische Marschrichtung seiner Kneipenfreundin entgangen sein. Dennoch hat der AfD-Bundessprecher der Homosexuellen gegenüber der Bild klargestellt: „Ich bin ein konservativer schwuler Patriot und kein nationalistischer Idiot." Kein nationalistischer Idiot? Mmmkay Mirko, wenn du das sagst.

Wer seine Frühlingsgefühle mit Paul teilen möchte, kann es via Twitter tun.