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Sex

Diese Studie zeigt, was Netflix mit deiner Beziehung macht

Daenerys Targaryen und Walter White sind für deine Beziehung so wichtig wie gemeinsame Freunde, sagt eine Studie.

Foto: imago | Manngold | Collage: Vice

Der normaltypische Entwicklungsverlauf einer Beziehung erzählt anhand von Möbelstücken: Bett, Sofa, Esstisch. Verbringt man die Anfangszeit einer Liebe damit, die Lattenroste des Malms zu zervögeln, verschiebt sich der Beziehungsmittelpunkt irgendwann auf die Couch, auf der man zusammen Serien schaut.

Am Anfang diente die Einladung zum Filmschauen eigentlich nur als Vorwand dafür, im Halbdunkeln zu fummeln. Aber wenn die Beziehung reift, schafft man es, einen Film zu Ende zu sehen, anstatt mittendrin nackt zu sein—und erst wieder zu sich zu kommen, wenn der Abspann läuft. Andere Dinge werden wichtiger als Sex und sich glücklich-debil in die Augen zu starren: gemeinsames Essen (wobei wir beim Esstisch wären), gemeinsame Freunde, gemeinsame Lieblingsserien.

Wie wichtig vor allem die letzten beiden Punkte sind, haben jetzt Forscher der University of Aberdeen in Schottland rausgefunden. Sie untersuchten 259 Studenten in festen Beziehungen über einen Zeitraum von durchschnittlich 16,7 Monaten. Diejenigen Paare, die einen gemeinsamen Freundeskreis hatten, berichteten, glücklicher miteinander zu sein als jene ohne gemeinsame Bekannte. Ähnlich ging es allerdings Paaren, die zwar nicht zur selben Clique gehörten, dafür aber gemeinsam Bücher, Serien oder Filme schauten.

Die Forscher vermuten, dass Medien miteinander zu teilen, dieselbe Art von Nähe erzeugen kann wie gemeinsame Freunde. Je häufiger Paare Filme und Serien zusammen sahen, desto höher bewerteten sie die Verbindlichkeit ihrer Beziehung. Vor allem bei Paaren ohne gemeinsame Freunde hänge das Beziehungsglück davon ab, wie oft sie gemeinsam Filme schauten oder das gleiche Buch lasen.

Grämt euch also nicht, wenn aus Netflix und Chill an vielen Abenden nur noch Netflix wird. "Unsere Studien zeigen, dass gemeinsamer Medienkonsum die wechselseitige Abhängigkeit stärkt und ein fehlendes gemeinsames soziales Netzwerk im echten Leben kompensiert", schreiben die Macher der Studie. Sprich: Pablo Escobar und Walter White erfüllen den gleichen Zweck wie gemeinsame Bekannte, über die man lästern oder sich austauschen kann.

In Zeiten, in denen ein gemeinsamer Netflix-Account eine Art Verlobungsring ist, und alleine die Lieblingsserie zu schauen ein schlimmer Seitensprung, verwundert das nicht.