Wife & Man 12“
Keinemusik
Jeder normale Techhouseproduzent hätte sich für Wife wahllos eine halbsexy Soulstimme aus dem Katalog bestellt oder zwanzig Sekunden in irgendeiner Sample-Sammlung gewühlt. Bei Rampa klingt es als hätte er direkt unter der Dusche auf Aufnahme gedrückt, als ihm, mit der Zahnbürste im Mund, die Idee zur Hook in den Kopf schoss. Wegen solcher Faxen ist er immer einen Schritt weiter als die Anderen. Wir freuen uns schon auf die nächste Nummer. Dann vielleicht mit Schluckauf als Snare oder so.
KARLHEINZ STOCKSCHMAUSEN
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Summertime Clothes 12“
Domino
Das Original dürfte bekannt sein, die A2-Überarbeitung mit stärkeren Beatkonturen und die Dubstep-Bagatellen auf der B-Seite dagegen dürften unbekannt bleiben. Wenn man all die Zeit, die in unbrauchbare Remixes investiert wird, dazu nutzen würde, unbrauchbare Reviews zu schreiben, dann würde ich nicht mit dir tauschen wollen. Zum Glück geht das aber gar nicht, weil worüber sollte man dann noch schreiben? Moment mal, ich glaube ich bin gerade ganz nah an der Lösung dran!
DOXON PARA
Mitch 12“
Acidkids Records
Auf zwei beachtlich nervende Stücke, wovon eins wohl das Original-Mitch sein muss und das andere der unoriginelle Remix davon, folgt eine krautige Spacedisko-Beabeitung vom Planeten Emperor Machine, bei der einem die Frage keine Ruhe lässt, was sie genau mit dem Original zu schaffen haben könnte. Ich vermute mal: nichts. War sicher irgendwie über. Aber bei ihm sind ja bekannterweise auch die Reste nicht mit Gold aufzuwiegen. B2 fällt nicht weiter auf, polstert das ganze aber gut aus.
BINGO BONGO
Delusions of Grandeur 12“
Save to Disc
Auf der A-Seite finden wir mit „All is Love“ lässiges Ablaufen der Quelltexte früher Human League, der Pet Shop Boys und der ersten belgischen Brikettköpfe. Wir finden des Weiteren Vocals, die so lange durchgeleiert werden, bis sie wie Siouxsie klingen. Das ist für die gegebenen Umstände fast schon Ironie-gemäßigt und tatsächlich eine gute Nummer. Freunde der Künstlerinnen-typischen Schräglage halten sich an den Rest der Platte. Da geht es um Kaugummis, das Scheitern an den eigenen Ambitionen und … ähm … Krach.
DADA COOL
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Support our Loops 12“
Audiolith
Audiolith ist ja nicht nur Partyzentrale und Stylehochschule, es ist auch die letzte Bastion qualifizierter Remixfertigung. Aus diesem Grund sind sie in der Lage, vier Neuinterpretationen der Dadajugend auf eine Schallplatte zu pressen, wovon jede, also sowohl die der Frittenbude, die von Plemo, die von Wiesel & Captain Koma und die von Daniel Dexter, auf eleganteste und zwingendste Weise den Dienst am Original mit der eigenen Charaktereinfärbung verschränkt. Alle Achtung.
COURT QUITTERS
Clinging to the Edge of the Sky 12“
Messer
Nadja ziehen in einen hektischen, nach Fäkalien stinkenden Moloch (Berlin) und das erste Stück, das sie aufnehmen ist eine 16-minütige abgründige Subtilitätsübung zwischen Ambient und Slowcore, wie man sie vorher von ihnen noch nicht gehört hat. Was ist da los? Kompensationsversuche? Kommt ihr mit einem Grindcore-Album zurück, wenn ihr für ein Wochenende auf Hiddensee wart?
SILVER SURFER
The Principles of Hope or Hybris LP
Altin Village
Prinzipiell ist ja nichts dagegen einzuwenden, sich hin und wieder an Joan of Arc und diesen ganzen verspielten Post-Emocore der Endneunziger zu erinnern. Man muss nur ein dickes Fell haben, wenn die anderen denken, man hätte die Zeit verschlafen. Das Fell dieser Band scheint nicht besonders dick zu sein, denn sie covern Hot Chip und zwingen sich immer wieder zu geraden Takten, so als wollten sie sagen: wir haben auch iPods und wir lesen auch Blogs und so und wir können auch anders.
KRASSANOVA
Don’t Go into the Water
Top Billin
Ja, geh mal besser nicht ins Wasser, denn wenn Shark Slayer darin unterwegs sind, dann bedeutet das, dass die Haie möglicherweise auf die Namen Originalität, Raffinesse, Wertbeständigkeit und Spannungsaufbau hören.
PORTER RICKS