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Hass in Österreich: Asylwerber legt sich vor die Bim, will sich umbringen, weil seine Familie in Syrien gestorben ist. Strache teilt das. — Fabian Schmid (@fabian_schmid)15. Oktober 2016
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Laut einem Tweet der Wiener Polizei befindet sich der 21-Jährige aktuell in ärztlicher Behandlung, nachdem er auf ein Fahrzeug und die Straßenbahn sprang. Auf die zahlreichen Hinweise auf die extremen Hass-Kommentare zum Fall heißt es, dass der Verfassungsschutz bereits Bescheid wisse.
Der Fall der laut Polizei "verwirrten Person" zeigt neben der fehlenden Sensibilität gegenüber psychischen Problemen generell vor allem eines: Die Facebook-Seite von Heinz-Christian Strache ist zu einem gefährlichen Selbstläufer geworden. Die Fanpage ist mittlerweile ein Ort, an dem Hass zumindest geduldet wird—während kritische Äußerungen laut Medienberichten kommentarlos entfernt werden.Was dieser Hass aus den Menschen macht, ist beängstigend. Aber Hass ist dabei nicht nur die "natürliche" Reaktion auf eine vielleicht irrationale Angst der Bevölkerung; sie ist auch die Konsequenz eines Lernprozesses. Wer weiß, dass sein Hass-Posting in der Community bejubelt wird, lässt sich auch leichter hinreißen. Das bedeutet nicht gleich, dass jeder einzelne diese Netztrolle sofort mit Heugabeln auf den Dorfplatz zieht—aber es zeigt, dass das Klima auf dem Weg dorthin durch Duldung entsteht. Wenn Strache das tatsächlich so wenig will, wie er in seinen nachträglichen Distanzierungsversuchen zu seinen Kommentatoren immer wieder behauptet, muss er hier strenger und rigoroser vorgehen. Alles andere ist digitale Augenauswischerei, mit der brennenden Fackel in den Fingern.Verena auf Twitter: @verenabgnr, Markus auf Twitter: @wurstzombie