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Straßen nach Holocaust-Opfern benennen? Nicht mit der Dresdner AfD!

„AfD und NPD stimmten dagegen"—Warum die Protestpartei nicht will, dass Dresdner Straßen an den Holocaust erinnern.
Der Stolperstein für Sonja Steinhart, nach deren Verwandten Rosa die Straße benannt werden soll. Foto: Tanja | Stadtwiki Dresden | CC BY-SA 3.0

Die AfD-Stadtratsfraktion hat sich—zusammen mit der NPD—gegen die Umbenennung einer Straße nach einem Dresdner Holocaust-Opfer ausgesprochen, weil es sich bei der Geste um „Durchsetzung von Ideologie" handele.

Dabei geht es um eine neue Straße im Ortsteil Pieschen, die einen Namen brauchte. Der Vorschlag, die Straße nach der 1943 in Auschwitz ermordeten Rosa Steinhart zu benennen, kam von der Linkspartei und wurde von 15 anderen Ortsbeiräten angenommen—nur nicht von Dr. Thomas Hartung (AfD) und Andreas Leipscher (NPD). Die Begründung für die Entscheidung der AfD findet sich in einem Dokument der Dresdner AfD-Fraktion:

Warum genau durch die Benennung einer Straße nach einer „unbekannten Jüdin" (die immerhin zwei Einträge bei freien Wikis hat) „36900 Bürger als potentielle Judenvergaser" gegeißelt werden, wird nicht wirklich erklärt. Der Bezug auf das „Klima in der Stadt" legt nahe, dass die mit den „36900 Bürgern" die Pegida-Teilnehmer gemeint sind. Warum die Pegida-Teilnehmer sich davon angegriffen fühlen sollen, wenn man an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert, müssen sie wohl selbst am besten wissen.