Der große VICE-Billig-Bier-Test

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Der große VICE-Billig-Bier-Test

Der Monat neigt sich dem Ende entgegen, das Konto ist leer, aber nüchtern zu bleiben, ist natürlich keine Option, weshalb wir uns daran gemacht haben, das süffigste Billig-Bier zu küren.

Alle 30 Tage oder so werden wir alle Opfer dieses speziellen Problems, das sich dadurch ausdrückt, dass der Geldautomat nicht mehr gewillt ist, unseren Anweisungen Folge zu leisten und wir uns ausschließlich von Instantnudeln ernähren müssen. Natürlich will man sich auch in dieser Zeit etwas Lebensqualität bewahren, oder sich zumindest so zulaufen lassen, dass man bis zum nächsten Geldfluss nicht zu sehr über die eigene beschissene Lage nachdenken muss.

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Was für Saudi-Arabien das Öl ist, ist für Deutschland das Bier. Die Flüssigkeit, die bei uns alles am laufen hält und die man in Deutschland so günstig bekommt wie sonst kaum irgendwo. Doch billig ist nicht gleich gut und wer gezwungen ist, auf das Preis-Leistungs-Verhältnis zu achten, der sollte dennoch nicht auf Qualität und Geschmack verzichten müssen.

Obwohl unsere Praktikanten leidenschaftlich ihrer Arbeit nachgehen, mussten wir sie dazu zwingen, ihre von Blasen gepeinigten Hände von der Tastatur zu nehmen und sich von uns ein lauwarmes Billigbier in die Hand drücken zu lassen. Mit wissenschaftlicher Akribie ermittelten wir schließlich, welches von all den Billig-Bieren auf dem Markt dasjenige ist, das man mit gutem Gewissen (und ohne schon beim ersten Schluck zu kotzen) in den kargen Tagen am Ende des Monats in sich schütten kann. Um sie nicht zu beeinflussen, wussten sie natürlich nicht, welche Plörre sie gerade vorgesetzt bekommen, und sie konnten sich natürlich auch nicht aussuchen, was ins Rennen kommt.

Wolfi kommt aus Bayern, ist mit Augustiner groß geworden und bezeichnet das als sein Lieblingsbier.
Alejandro ist eigentlich in Köln zu Hause und bevorzugt somit Kölsch.
Agata ehrt ihre polnischen Wurzeln und trinkt sonst am liebsten Lech.
Svenja hasst Bier über alles und behackt sich lieber mit Schnaps. Die Testsorten: Sternburg Export
Oettinger Export
Konrad
Grafenwalder Pils
Pilsator
5,0 Original
Angermann Export Sternburg Export

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So wird es beworben:
Für die meisten ist es DAS Sterni. Ein untergäriges, hell eingebrautes Vollbier mit edler Würze und besonders süffigem Geschmack. Oft getrunken – oft besungen. So wurde es bewertet:

Alejandro: Das schmeckt einfach scheiße. Es ist zu herb und sprudelt viel zu sehr. Wenn man aber nichts anderes hat, dann ist es OK. 4 Svenja: Schaumig im Mund, bäh. Voll bitter. Die Farbe ähnelt Morgenurin und es hat absolut keinen Schaum. 2 Agata: Nussig, Honigfarben oder vielleicht auch goldfarben. Aber insgesamt lässt es einen an ein Urinal denken. 4 Wolfi: Etwas wässrig und schmeckt nach wenig. 5 Gesamt: 4,25 3,75/10 40 Cent für 0,5 Liter

Oettinger Export

So wird es beworben:
Ist ein kräftiges goldgelbes und dezent gehopftes Bier. So wurde es bewertet:

Alejandro: Das riecht voll scheiße und ist definitiv schlechter als das erste. Ich glaube, das ist Oettinger! 3 Svenja: Bääh. Supermies. Bauernzeug. Darf ich es sofort in den Eimer spucken? 1 Agata: Etwas süßer als das erste und definitiv schlechter. 2 Wolfi: Sehr geschmacklos und wässrig. 4 Gesamt: 2,5/10 39 Cent für 0,5 Liter

Konrad

So wird es beworben:
pitná voda, ječný slad, cukr, český chmel, chmelový extrakt
Pasterováno bez použití CKT So wurde es bewertet:

Alejandro: Es schmeckt nach abgestandenem Spülwasser und man hat einen langandauernden beschissenen Biergeschmack im Mund. 2 Svenja: Es ist megaschaumig und nicht so bitter. Für mich im Vergleich das beste, aber Bier ist eh nicht meines. Wodka wäre besser. 3 Agata: Ihhh. Es ist schleimig, wenn man etwas davon verschüttet. Das ist bislang der Verlierer, definitiv. Irgendwas stimmt damit nicht. 1 Wolfi: Sieht nach einem Hellen aus. Schmeckt ganz schön bitter. Ich glaube, dass ist Konrad, könnte ein Bier aus dem Ausland sein. Schmeckt aber bislang am ehesten nach Bier. 6 Gesamt: 3/10 39 Cent für 0,5 Liter

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Grafenwalder

So wird es beworben:
Ein frisch spritziges Bier mit einer harmonischen Hopfennote und angenehmer Vollmundigkeit. So wurde es bewertet:

Alejandro: Bislang der angenehmste Geschmack. 5 Svenja: Das stinkt nicht so und sieht schön im Becher aus. Sehr weicher Geschmack. 6 Agata: Wie der sanfte Sommermorgen eines Teilzeittrinkers. (sic) 5 Wolfi: Das ist lecker. Bei Weitem der beste Geschmack. 8 Gesamt: 6/10 23 Cent für 0,5 Liter

Pilsator

So wird es beworben:
Als Marke spricht Pilsator vor allem preisbewusste Verbraucher an, die eine hohe Produktqualität zu einem attraktiven Endverbraucherpreis erwarten. So wurde es bewertet:

Alejandro: Wurde das mit Spülmittel verdünnt? Wieder einmal megascheiße im Geschmack. 3 Svenja: Nicht ganz so bitter und es regt den Speichelfluss an. 4 Agata: Sehr süß, das schmeckt sicher vom Kneipenboden besser. 3 Wolfi: Ein volles Bier. 6 Gesamt: 4/10 39 Cent für 0,5 Liter 5,0 Original

So wird es beworben:
Bei diesem Produkt wird vollständig auf Werbung verzichtet. So wurde es bewertet:

Alejandro: Und schon wieder scheiße. Strenger Uringeruch, wobei der Geschmack besser ist. Das kommt bestimmt aus der Dose, denn sowas kennt man nur von Festivals. 4 Svenja: PISSE! Das Zeug stinkt wie Sau. Beim Trinken schüttelt es mich. So schmeckt Eigenurin. 0 Agata: Sehr herb, aber gleichzeitig nichtssagend. 6 Wolfi: Absolut chemischer Geschmack. Das ist kein Bier, da hat jemand einfach Chemikalien zusammengeschüttet. 3 Gesamt: 3,25/10 45 Cent für 0,5 Liter

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Angermann Export

So wird es beworben:
No-Name-Bier. So wurde es bewertet:

Alejandro: Irgendwas passt da nicht, es riecht nach einem Furz und ist einfach nicht gut. 3 Svenja: Stinkt nach einem alten Lappen nach 10 Tagen in der Spüle. Bitter-süß-herb-schlecht. 0 Agata: Untergangsstimmung, ich muss den Geschmack mit Chips neutralisieren. 2 Wolfi: Pervers. 1 Gesamt: 1,5/10 35 Cent für 0,5 Liter

Fazit: Überraschend hat sich das billigste Bier, das es in schicken Plastikflaschen bei einem großen Billig-Discounter gibt, bei unseren Probanden am besten geschlagen. Passend, da man bei schmalem Budget ja sowieso gezwungen ist, dort seine wenigen Einkäufe zu tätigen. Prost.

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