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Popkultur

„Waffenfähiges Plutonium“ ist als Verwendungszweck beim E-Banking nicht OK, aber lustig

Falls ihr zu den Menschen gehört, die beim Verwendungszweck ihrer Online-Zahlungen ernsthafte Angaben machen, ist dieser Artikel eher nichts für euch.

Früher war alles besser. — Zee. (@Z4PP3D)September 29, 2015

Falls ihr zu der Art von Menschen gehört, die beim Verwendungszweck ihrer Online-Zahlungen eher ernsthafte Angaben machen, versteht ihr den Witz dieses Tweets vermutlich ein bisschen weniger als der Rest von uns. Immerhin leben wir in ziemlich scherzfreien Zeiten voller IS-Terrorismus und rechtem Extremismus und überhaupt kann man gar nicht vorsichtig genug sein.

Für alle anderen, für die altersbedingter Zellverfall und geistige Reife nicht kausal zusammenhängen und die in das Feld eher solche Dinge wie „Sexuelle Gefälligkeiten" „Terror-Bastelkit" und „Gage: Doppel-Anal-Szene, 2. Drehtag" eintragen, war der Verfasser des Tweets an diesem Dienstag aber so etwas wie der Held des Internets.

Die betreffende Überweisung stammt zwar schon vom 16. April 2012, aber der Gag selbst ist relativ zeitlos. Andererseits kann man natürlich auch die Reaktion der Bank in diesem Fall ein bisschen verstehen. In Oslo wurde genau an diesem Tag der Prozess gegen den rechtsradikalen Terroristen Anders Breivik eröffnet (so viel zum Timing bei Terror-Gags) und die Geldinstitute knabberten immer noch an den Spätfolgen der Finanzkrise (so viel zum Humor von Banken).

Jedenfalls erinnert mich der Verwendungszweck an eine Zeit, als Terror in erster Linie noch eine Hollywood-Vision war, in der Männer mit Palästinenser-Tuch und AK-47 Atombomben entführten. Die Hochphase dieser Nuklearterror-Visionen ist seit Goldeneye und der ersten Staffel von 24 zum Glück eher vorbei. Aber „nichtwaffenfähiges Plutonium" wäre halt auch ein bisschen weniger lustig gewesen.

Markus auf Twitter: @wurstzombie