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Sex

Warum du als Single ein besserer Mensch bist

Singles stellen ihr persönliches Glück hinten an und sind der Gemeinschaft viel nützlicher als Menschen, die in einer Beziehung stecken.

Foto: martinak15 | Flickr | CC BY 2.0

Singles werden von Paaren gern als kauzige Einzelgänger oder traurige Egozentriker bezeichnet, die sich nach einer Beziehung sehnen. Doch die Tatsache, dass du niemanden hast, der sein Bett und sein Leben mit dir teilen will, macht dich noch lange nicht zu einem sozialen Problemfall. Ganz im Gegenteil. Singles stellen ihr persönliches Glück hinten an und sind der Gemeinschaft viel nützlicher als Menschen, die in einer Beziehung stecken und sich hauptsächlich auf ihr eigenes Wohlergehen und das ihres Partners konzentrieren.

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Wenn du gerade Single bist, nutze diese Phase, um dich um deine Freunde und deine Interessen zu kümmern und zu dir selbst zu finden. Vergeude deine Zeit nicht damit, dich über dein einsames Leben zu beklagen oder einer verflossenen Liebe hinterher zu trauern, sondern konzentriere dich darauf, wie das Single-Dasein dich zu einem besseren Menschen machen kann.

Deine platonischen Beziehungen sind intensiver

Die sozialen Kontakte von Paaren sind häufig sehr begrenzt. Singles sind hingegen nicht hauptsächlich auf eine Person fixiert, die sie im Liebesrausch zum Mittelpunkt ihres Universums erkoren haben, sondern verteilen ihre Liebe großzügig auf die Menschen, die ihnen nahe stehen. Sobald du niemanden mehr hast, der abends mit dir einschläft und morgens mit dir aufwacht, wirst du dankbar dafür sein, dass es noch andere Menschen gibt, die dich lieben und deren Zuneigung nicht mit großen Erwartungen an eine gemeinsame Zukunft verbunden ist. Nutze also dein Single-Dasein, um dich um deine Freunde zu kümmern, gemeinsam auszugehen, rumzuhängen oder stundenlang zu telefonieren. Natürlich solltest du auf der anderen Seite deine sozialen Kontakte nicht sofort wieder einschlafen lassen, sobald der nächste Love-Interest am Horizont auftaucht, damit du dir sicher sein kannst, dass sie auch dann noch für dich da sind, wenn dieser sich als Reinfall herausstellen sollte.

Du weißt Sex mehr zu schätzen

Foto: teo_ladodicivideo | Flickr | CC BY-SA 2.0

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Es ist ein trauriges Phänomen, dass Dinge, die uns, solange wir sie nicht haben, als etwas unfassbar Großartiges erscheinen, schlagartig an Reiz verlieren, wenn sie uns täglich zur Verfügung stehen. Bekanntermaßen ist der Mensch an sich ein undankbares, chronisch unzufriedenes Wesen, das immer nur das zu schätzen weiß, was es nicht haben kann. So stellt sich auch in den meisten Beziehungen nach einer Zeit des sexuellen Aufruhrs irgendwann eine lähmende Routine ein. Anstatt sich also noch im Treppenhaus die Kleider vom Leib zu reißen oder auf einer Party gemeinsam auf der Toilette zu verschwinden, begnügt man nach sich nach einer Weile damit, den Abend zusammen in Jogginghosen vor der Fernseher zu verbringen. Und irgendwann findet Sex nur noch bei Game of Thrones statt, obwohl er theoretisch verfügbar wäre.

Als Single ist Sex dagegen nicht so einfach zu haben. Er ist sogar ziemlich planungsintensiv, wenn dir kein williger fester Partner zur Verfügung steht. Wenn du also nicht zu denen gehörst, die ihre gesamte Freizeit dazu nutzen, unpersönlichem Geschlechtsverkehr hinterher zu rennen—ein Hobby, das ungefähr so sympathisch ist, wie an jedem Wochenende mit einer Rotte von besoffenen Burschenschaftlern im Wald auf Treibjagd zu gehen—, wirst du als Single die ein oder andere sexuelle Durststrecke durchleben müssen. Dafür weißt du körperliche Nähe auch mehr zu schätzen. Sex ist ein Luxusgut, ein strahlendes Highlight im grauen Alltag und viel zu schade dafür, zu einer unerregenden Routine zu verkommen.

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Du legst mehr Wert auf dein Äußeres

Dein sexuelles Verlangen zu befriedigen, fordert dir als Single nicht nur ein ausgesprochen hohes Organisationstalent ab, es sorgt auch dafür, dass du mehr Aufwand in den Erhalt deiner körperlichen Attraktivität investierst. Weil du keinen Partner hast, bei dem du dich darauf verlassen kannst, dass er dich über alles liebt und dich auch noch mit fettigen Haaren und ein paar Kilos zu viel für den schönsten Menschen der Welt hält, musst du dich um dein äußeres Erscheinungsbild kümmern, um neben der Konkurrenz zu bestehen. Anstatt dich also in einer Phase der sexuellen Frustration zu Hause einzuschließen, um dich weinend durch das Angebot von Pornhub zu klicken, geh lieber eine Runde joggen.

Du hast die besseren Geschichten zu erzählen

Foto: Jes | Flickr | CC BY-SA 2.0

Das Leben als Großstadt-Single hat einiges zu bieten. Du schlägst dir die Wochenenden in den Clubs um die Ohren, gehst auf Dates und erlebst auch den ein oder anderen ernüchternden One-Night-Stand. Doch egal, ob du nun die Nacht deines Lebens mit einem Unbekannten verbracht oder nach einem Frustbesäufnis morgens in die Bahn gekotzt hast, eine spannende oder komische Geschichte springt immer dabei heraus.

Sobald du allerdings in einer Beziehung steckst, bietet dein Alltag nicht mehr sonderlich viel Potenzial für derlei Geschichten. Man kann es Menschen in Beziehungen natürlich nicht verübeln, dass sie gerne so viel Zeit wie möglich miteinander oder mit ihrer Familie verbringen wollen, aber im Ernst: Niemand interessiert sich dafür, ob du das Wochenende mit deinem Partner im Bett verschlafen oder deine Schwiegereltern in Bad Homburg besucht hast—obwohl das bestimmt total schön war.

Du investierst mehr Zeit in deine Interessen

Eine funktionierende Beziehung lebt hauptsächlich davon, dass die Partner dazu bereit sind, Kompromisse einzugehen. Man konzentriert sich auf gemeinsame Vorlieben, während die persönlichen Interessen des Einzelnen dabei eher auf der Strecke bleiben. Als Single brauchst du dir hingegen keine Gedanken darüber zu machen, ob dein Partner mit deiner Faszination für prähistorische Gesteinsformationen oder deiner Vorliebe für gewalttätige Computerspiele etwas anfangen kann.

Die Tatsache, dass du nur für dich selbst und dein eigenes Glück verantwortlich bist, gibt dir die Chance, dich allein auf deine Interessen zu konzentrieren und deine Persönlichkeit zu festigen. Egal ob du deine Zeit damit verbringst, dich politisch zu engagieren, die Bibel von vorne bis hinten zu lesen, zu gärtnern oder dich ehrenamtlich um traumatisierte Straßenhunde zu kümmern.

Die Welt steht dir offen und du kannst sie verändern, du bist bereit für große Taten, auch wenn du dafür das ein oder andere Risiko eingehen musst. Höchstwahrscheinlich bist du motivierter, bei Sturm und Regen auf der Straße für deine politischen Überzeugungen zu demonstrieren oder dich an den Krisenherden dieser Welt in Lebensgefahr zu begeben, wenn zu Hause niemand auf dich wartet, der aus Sorge um dich nicht einschlafen kann und lieber vor dem Fernseher mit dir kuscheln will.