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Ein großer Teil der Investigativarbeit hinter To Catch a Predator wurde von Freiwilligen von Perverted Justice ausgeführt. Diese Selbstschutz-Gruppe hat es sich zur Mission gemacht, Pädophile zu entlarven. Nickerson wurde von der Gruppe ins Visier genommen, nachdem er sich in einem Pädophilen-Forum geoutet hatte.„Sie haben bei meinem Arbeitgeber angerufen—ich habe damals in einem Baumarkt gearbeitet—und dafür gesorgt, dass ich gefeuert werde", sagte er mir. „Dann hat jemand aus meiner Stadt davon erfahren, meine Biografie von meiner Website ausgedruckt und sie in der Stadt verteilt. Der Chef meines Vaters hat davon erfahren und ihn gefeuert. Mein Vater war wütend auf mich und hat mich aus dem Haus geworfen."Nickerson verließ die Stadt und zog zu einem Freund in Michigan. Seine Depressionen wurden schlimmer und er ging zu einer Therapeutin. Zuvor hatte er die Therapie immer gemieden, denn er hatte Angst gehabt, dass ein Therapeut aufgrund seines Berufsethos gezwungen wäre, ihn den Behörden zu melden. Seine Therapeutin meldete ihn nicht, doch sie sagte ihm ganz direkt, sie könne wenig für ihn tun, denn dies sei nun einmal seine Sexualität und es sei unwahrscheinlich, dass diese sich ändern würde.Während es Leute gibt, die kein Problem mit der Vorstellung haben, jemanden nicht wegen eines Verbrechens, sondern einer von ihm selbst ungewollten Sexualität zu verfolgen, gibt es gute Gründe, sich gegen diese Art von Selbstjustiz zu stellen. Miner, der Professor von der University of Minnesota, hat bei seinen Forschungen zu Jugendlichen, die andere Kinder sexuell missbrauchen, festgestellt, dass diese Individuen oft sozial isoliert aufgewachsen sind und dass diese Isolation „mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Prognose für Sexualverbrechen gegen Kinder bedeutet als für andere Verbrechensarten".Es gibt viele Leute, die Pädophile als tickende Zeitbomben darstellen wollen. Aber ich bekenne mich seit zehn Jahren dazu und ich habe noch nie ein Kind missbraucht. —Todd Nickerson
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Auf dem Höhepunkt seiner Depressionen stellte Todd Nickerson fest, dass er während seiner Nutzung eines Pädophilen-Forums in die „Pro-Kontakt"-Richtung gedrängt wurde. Er beschreibt das Forum als „sektenartig", dominiert von einigen wenigen einflussreichen Moderatoren.„Das ist sowohl der Vorteil als auch der Nachteil beim Internet", sagte Miner. „Es ermöglicht isolierten Menschen, Kontakt aufzunehmen und eine gleichgesinnte Gemeinschaft zu finden. Das Problem ist, dass sie dabei vielleicht auch Kontakt mit solchen herstellen, die sie in eine negative Richtung beeinflussen."Nickerson sagte, er habe das Forum schließlich verlassen und sei nach dem Sieg über seine Depressionen in der Lage, „Dinge so zu sehen, wie sie sind, und nicht so, wie ich sie gerne hätte".Etwa zur selben Zeit entdeckte er auch Virtuous Pedophiles, und er behauptet, diese Gruppe habe ihm das Leben gerettet. Wie Brett arbeitet auch er nun als Moderator der Seite und will nicht-straffälligen Pädophilen dabei helfen zu lernen, wie sie in einer Welt, die ihre Existenz ablehnt, mit sich selbst leben können.„Es gibt da draußen viele Leute, die Pädophile als tickende Zeitbomben darstellen wollen, und wenn man so denkt, dann kann es zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden", sagte Nickerson. „Aber ich bin hier, um zu sagen, dass es nicht so sein muss. Ich bekenne mich seit zehn Jahren dazu und ich habe noch nie ein Kind missbraucht."Und während die meisten von uns verständlicherweise entsetzt von Ansichten wie denen eines Tom O'Carroll sind, sollten wir auch darüber nachdenken, wie er seiner eigenen Meinung nach dazu gelangt ist. Er sagte mir, er habe früher „die verbreitete Meinung, dass Pädophilie immer schädlich sein muss, akzeptiert".„Da ich nur eine trostlose Zukunft vor mir sah, in der ich weder einer Familie noch der Gesellschaft oder mir selbst etwas bieten konnte, habe ich versucht, mir selbst das Leben zu nehmen", sagte O'Carroll. „Wenn ich vor diesem Zeitpunkt etwas mitfühlende Hilfe bekommen hätte, dann hätte mein Leben sich vielleicht besser entwickelt. Vielleicht wäre ich nicht so sehr auf Konfrontationskurs und würde mit der Gesellschaft arbeiten, anstatt gegen sie."