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Was wir bisher über das Attentat in Nizza wissen

In Nizza wurden in der letzten Nacht mindestens 84 Menschen ermordet.

Der LKW, mit dem am Donnerstagabend mindestens 84 Menschen ermordet wurden. Foto: imago | panoramic

Gestern Abend gegen 23 Uhr ist ein Attentäter in Nizza mit einem LKW in eine feiernde Menschenmenge gerast. Der Fahrer überfuhr auf einer Strecke von zwei Kilometern Menschen. Französische Medien berichten von mindestens 84 Toten und 18 Schwerverletzten.

Der Anschlag passierte nach einem Feuerwerk zum französischen Nationalfeiertag auf der Promenade des Anglais. Der Fahrer des LKWs war vermutlich ein 31-jähriger Franko-Tunesier mit Wohnsitz in Nizza, das sagen zumindest die Ausweispapiere, die im LKW gefunden wurden.

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Der Fahrer wurde von der Polizei erschossen. Die französische Nachrichtenagentur AFP meldete, dass er vorher noch mit einer Pistole geschossen haben soll. Der Regionalpräsident Christian Estrosi gab zunächst an, dass in dem LKW "schwere Waffen" gefunden worden seien. Das wurde am Freitag morgen revidiert—es seien eine funktionsunfähige Granate und Waffenattrappen gewesen.

Ein weißer LKW ist nach dem Feuerwerk in die Menge gerast - ich habe ca. 12 Tote gezählt (zugedeckt) - Dutzende Verletzte — Richard Gutjahr (@gutjahr)14. Juli 2016

Der Journalist Richard Gutjahr war wegen des Feuerwerks in Nizza vor Ort und wurde Zeuge des Attentats. Er berichtet, dass nach dem Feuerwerk die Lichter an der Promenade wieder eingeschaltet wurden: "Und dann war plötzlich dieser weiße Lkw da." Gutjahr sagte im ARD-Morgenmagazin, dass ein Motorradfahrer versucht habe, ins Führerhaus zu klettern, dann aber überrollt worden sei. Nach einem 15-20-sekündigen Schusswechsel wurde die Fahrt des LKWs "unkontrollierbar", so Gutjahr.

Präsident Hollande ordnet die Attacke als Terrorismus ein und sagte: "Ganz Frankreich ist vom islamistischen Terror bedroht." Genauere Erkenntnisse gibt es aber noch nicht. Hollande verlängerte den Ausnahmezustand, unter dem Frankreich seit November 2015 steht, um weitere drei Monate, nachdem er noch am Donnerstagabend, kurz vor dem Attentat, das Ende des Ausnahmezustandes angekündigt hatte. Gleichzeitig kündigte Hollande an, die französischen Aktivitäten in Syrien und im Irak zu verstärken, wo Frankreich als Teil der internationalen Koalition gegen den sogenannten "Islamischen Staat" kämpft.

Auf der Promenade brach nach dem Attentat eine Massenpanik aus. Die Behörden der Stadt forderten die Einwohner dazu auf, ihre Häuser "aus Sicherheitsgründen" nicht zu verlassen.