Warum gibt es bei Tinder so viele Frauen mit Katzen-Make-up?

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Warum gibt es bei Tinder so viele Frauen mit Katzen-Make-up?

Fotos von Frauen mit Katzen-Make-up überschwemmen das Dating-Netzwerk und niemand weiß wieso.

Wie so viele heißblütige männliche Singles, die in der Lage sind, ein Smartphone zu bedienen, bin auch ich bei Tinder. Erst wusste ich nicht so recht, was mich dort erwarten würde. Dann fand ich auf meinem Handy Porträtaufnahmen fremder Frauen, die darauf warteten, dass ich ja oder nein anklickte. Das ganze hatte nichts Unterwürfiges—sie waren mir ebenbürtig, denn mein eigenes Foto geisterte ja genauso auf irgendwelchen fremden Displays herum und wartete auf eine Antwort. Es ist eine ziemlich geniale App und ich habe sie ausführlich genutzt. Wenn du dir Tinder das erste Mal anschaust, wirst du vielleicht noch Bedenken haben, es irgendwie merkwürdig finden und behaupten, dass es nichts für dich sei—und dann kannst du nicht mehr damit aufhören.

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Du siehst dir die Fotos all dieser Frauen aufmerksam an und analysierst ihren Style, ihre Posen und ihre Freunde. Und dann fällt dir plötzlich etwas auf—ein merkwürdiger Trend, der sich abhebt von all den lustigen Grimassen und Modelposen, den Bikinifotos, den Haustierfotos und den ins Dekolleté gezoomten Selfies.

Als ich mich näher mit diesem Phänomen auseinandersetze, wurde mir schnell klar, dass es sich dabei nicht nur um einen Trend handelte, sondern um eine regelrechte Epidemie: Frauen, die Katzen-Make-up tragen.

Da es, im Gegensatz dazu, kaum Frauen gibt, die sich als Hunde verkleiden, begann ich mir Gedanken darüber zu machen, was hinter dieser Epidemie stecken könnte. Was treibt Frauen dazu, als Katzen zu posieren? Michelle Pfeiffer vielleicht. Oder Halle Berry. Oder schlicht und einfach ihr Mangel an Kreativität.

Mittlerweile kann ich ziemlich sicher vorhersagen, welche Frauen Katzen-Selfies unter ihren Bildern haben. Sie sind vielleicht nicht so bezeichnend wie Fotos in pinken Shorts oder von Yoga-Übungen im Sonnenuntergang, aber sie haben etwas an sich, das Frauen verbindet. Und es werden immer mehr.

Jeffrey Bowers kommt aus Ohio. Er ist ein großer Kerl, der einen Schnauzbart trägt und zu viele komische Filme gesehen hat. Zur Zeit lebt er in Brooklyn und arbeitet als Kunst-und Filmkurator, unter anderem für das Hamptons International Film Festival und das Tribeca Film Festival. Außerdem ist er der Herausgeber des super schicken intermedialen Kunstmagazins PRISM index.

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