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„Ich war damals noch ein Kind und die Entscheidung hat sich auf mein gesamtes Leben ausgewirkt."
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Jahrzehnte später weint Raxtún, wenn sie auch nur daran denkt, welche Gelegenheiten ihr entgangen sind, sich zu bilden und ihre Lebensqualität zu verbessern. „Mit 17 wurde ich schwanger, habe geheiratet und musste die Schule abbrechen", sagt sie. „Das beeinträchtigt mich immer noch, denn ich habe kein eigenes Einkommen und bin von meinem Ehemann abhängig."López ist überzeugt, dass die Gesetzesänderung nur der erste Schritt in der Bekämpfung dieser tief verwurzelten Praktik ist. Mädchen ab 16 können mit der Erlaubnis eines Gerichts noch immer verheiratet werden—eine Regelung, die Menschenrechtsorganisationen ablehnen, weil sie die landesweite Umsetzung des Gesetzes behindert.Jetzt wo das Gesetz verabschiedet worden ist, wird Refugio de la Niñez sich laut López darauf konzentrieren, das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen, vor allem in den ländlichen und indigenen Regionen des Landes. „Es gibt noch immer viel zu tun", merkt sie an. „Erstens müssen Richter das Gesetz kennen. Zweitens müssen Eltern das Gesetz kennen."Raxtún hat in ihrer Gemeinde bereits Aufmerksamkeit auf die Folgen der Schwangerschaft und Heirat im Teenageralter gelenkt. Ihr eigener Sohn, der heute 35 ist, heiratete im Alter von 24, nachdem er seinen Schulabschluss gemacht und eine Stelle gefunden hatte. Mit ihrem 16-jährigen Sohn bespricht Raxtún Sexualität und Heirat, womit sie mit dem Tabu bricht, laut dem guatemaltekische Eltern über diese Themen schweigen sollen.„Ich weiß, dass es mir besser ergangen wäre, wenn ich mich hätte bilden können und nicht so jung hätte heiraten müssen", meint Raxtún.„Mit 17 wurde ich schwanger, habe geheiratet und musste die Schule abbrechen."