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Sex

Wie du 2014 besseren Sex haben kannst

Ich habe mit ein paar normalen Menschen gesprochen und sie gefragt, was 2013 mit ihren Schwänzen, Muschis und Ärschen passiert ist und was sie damit 2014 besser machen wollen.

Foto von Coco Capitan, Grafik von Sam Taylor

Dieser Artikel handelt davon, wie wir im Jahr 2014 unseren Sex verbessern können. Eigentlich wollte ich dir mit ein paar praktischen Sextipps (à la: Bei einem Dreier solltest du es vermeiden, zwei Personen mit dem selben Kondom zu ficken; Typen finden es immer gut, wenn du auf ihrem Gesicht sitzt; Frauen mögen kein Sperma im Haar, etc.) zu ungeahnten erotischen Höhen verhelfen. Doch wenn man ehrlich ist, wird Sex durch solche Ratschläge zu einer merkwürdigen Einkaufsliste degradiert: Wenn dir Tipp Nr. 2 („Umrande deine Nippel mit Hilfe von Wimpernkleber mit sexy Strasssteinen“—dieser Tipp ist der Cosmopolitain entnommen) nicht gefällt, dann versuch’s einfach mit Tipp Nr. 9 („Führe seinen Penis sanft durch das Loch eines Donuts.“). Diese Tipps sind viel zu umständlich. Ich kann dir eigentlich nur einen einzigen Ratschlag ans Herz legen: Benutze deinen Mund.

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Um zu reden, Jungs. Um zu reden. Ich habe mit einigen halbwegs normalen Leuten aus meinem Bekanntenkreis gesprochen und sie gefragt, was ihnen 2013 mit ihren Schwänzen, Muschis und Ärschen passiert ist und was sie 2014 besser machen wollen.

Für Pat, 30, war 2013 ein gutes Sex-Jahr. „In diesem Jahr habe ich gelernt, mit einer einzigen Partnerin Sex zu haben. Davor war ich eher jemand, der lockeren Sex mit Fuckbuddys hatte, aber jetzt, wo ich eine Freundin habe, gefällt mir die Vorstellung, nur noch monogamen Sex mit ein und derselben Frau zu haben. In Partnerschaften geht es beim Sex weniger darum, sich Mut anzutrinken und abgefahrene Dinge zu machen, sondern darum, sich in die Augen zu sehen und sich nüchtern mitzuteilen, was man möchte. Ich denke, dass unser gegenseitiges Vertrauen uns in diesem Jahr dabei helfen wird, unser Begehren und unsere sexuellen Neigungen auf eine Weise zu erkunden, wie es bisher keinem von uns möglich war. Und damit meine ich Analsex.“

Pat stimmt mit Dan Savage darin überein, dass queerer Sex der beste Sex ist, dass er öfter stattfindet und von höherer Qualität ist—natürlich aufgrund der Kommunikation. „Lesben wissen einfach Bescheid, zum Beispiel darüber, wie schwachsinnig das Konzept der Jungfräulichkeit ist, und dass es nicht stimmt, dass die Vagina durch zu viel Sex ausleiert. Außerdem wissen sie, dass die Penetration nur kurzzeitig nötig ist und Stimulationen durch Mund und Finger viel wichtiger sind.“

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Lektion: Um queeren Sex zu haben, musst du nicht schwul oder lesbisch sein.

Amy, 26, arbeitet in der Fernsehproduktion und verbrachte 2013 ein paar Wochen mit einem professionellen Glücksspieler, den sie über Tinder kennengelernt hatte, auf Jamaika. Sie besorgte die Tickets und überraschte ihren Tinder-Flirt mit einem Sexurlaub, den sie als „safeventurous“ beschrieb. Er musste ihr zwar sein Führerscheinbild schicken, „falls er mich ermorden sollte“, doch letztlich war es „eines der besten Dinge, die ich je für mich getan habe. Männer nehmen Frauen ständig auf Sexurlaube mit. Frauen sollten das viel öfter tun. Dank ihm bin ich ungefähr fünfzehn Mal im jamaikanischen Mondlicht gekommen, also fick dich.“

Lektion: Auf Tinder gibt es reiche Frauen, die dich in ein tropisches Sexparadies führen wollen. Such sie. 

Natürlich war 2013 nicht für alle eine durchgängige Sexshow. Auf jeden Tinder-Sexurlaub kommen Dutzende Freunde, die mir Sätze schreiben wie: „Ich glaube, meine Vagina wird sich demnächst selbst versiegeln. Selbst June Brown hat mehr Sex als ich“ oder „RIP, mein Schwanz, leider haben wir dich kaum gekannt.“ James, ein 22-jähriger Student, sagte: „Irgendwas war grundlegend verkehrt an diesem Jahr. Es war schrecklich. Monatelang bin ich nicht flachgelegt worden, und als ich es einmal geschafft habe, ein Mädchen mit nach Hause zu nehmen, war ich so nervös, dass es … einfach nicht so weit kam.“

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Lektion: Manchmal kommt es einfach nicht zum Sex. Das ist keine große Lektion, aber eine Tatsache.

Sarah, 24, wurde von einem Typen angepinkelt, von dem sie später erfuhr, dass er eine Freundin hatte. Michael, 21, nahm an einer maskierten Orgie teil. Und ich habe ein neues Pornogenre entdeckt, bei dem muskulöse Frauen miteinander ringen und am Ende Sex haben. Was großartig ist.

Lektion: Jeder ist irgendwie seltsam. Gib zu, dass du es auch bist.

Die Leute, die Sex hatten, neigten dazu, sich mehr sexuelle Offenheit zu wünschen. Die Sache mit der Kommunikation, auf die alle (lies: ich) so stehen, drang auch in die Schlafzimmer vor. Und von dort aus gelangte sie in andere Schlafzimmer. Craig, 27, beendete eine langjährige Beziehung und hatte daraufhin viel Sex mit vielen verschiedenen Frauen, was er als „angenehm“ beschrieb.

„Ich versuchte, ehrlich zu sein und nichts Ernstes anzufangen, aber manchmal passiert es trotzdem und manchmal endet es für beide Seiten schmerzhaft. Das bereue ich am meisten“, erklärte er. „2014 will ich eine offene Beziehung ausprobieren. Theoretisch habe ich schon eine, aber im Moment stehen wir noch total darauf, miteinander zu bumsen. So Gott will, werde ich dieses Jahr eines Tages aufwachen und der Typ mit zwei Schwänzen sein. Sein Leben klingt perfekt.“

Lektion: Vielleicht sollte man sich einen zweiten Schwanz wachsen lassen? Zumindest sollte man von Anfang an seine Erwartungen auf den Tisch legen, um allen Beteiligten eine Menge Ärger zu ersparen. 

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Tom, 28, ist zwar nicht auf der Suche nach zwei Schwänzen, aber einen fände er fürs neue Jahr nicht schlecht. Bisher hatte er sich als hetero und poly bezeichnet, doch „2014 werde ich mein OkCupid-Profil auf bisexuell umstellen. Ich habe mich immer stärker von Frauen als von Männern angezogen gefühlt, aber auf Partys mache ich immer wieder mit Typen rum. Jetzt will ich den letzten Schritt gehen. Es verunsichert mich, dass ich Ende 20 bin, mich aber wie ein unbeholfener Teenager fühle. Ich habe angefangen, mich mit einer transsexuellen Dame zu treffen, die sich im Sommer operieren lässt. Bisher haben wir nur rumgemacht. Es ist ein spannendes Territorium. (Das ist aber nicht der einzige Grund, warum ich sie aufregend finde.)“

Lektion: Ungeschützter Sex mit einem Typen mit Sonnenhut zu haben, ist ein dummes Risiko. Ein kluges Risiko gehst du jedoch ein, wenn du dir erlaubst, verletzbar zu sein und deinen sexuellen Interessen nachgehst—wie überrascht du auch immer von ihnen sein magst. 

Wie also kommen wir 2014 zu besserem Sex? Indem wir mehr darüber sprechen. Und damit meine ich nicht, dass wir mehr darüber sprechen sollten, ob Robin Thickes letzte Single frauenfeindlich ist, oder darüber, ob man sich noch als Feministin bezeichnen kann, wenn man ein Duett mit R. Kelly singt. Was ich meine, ist, dass du mehr über den Sex sprechen solltest, den du dir wünscht, und zwar mit den Leuten, mit denen du Sex hast. Da das Internet schneller Wordmüll ausspeit, als die Freundin deiner Mutter ihn mit ihren 30 Facebook-Freunden teilen kann, werden wir mit den bescheuerten Meinungen von Sexkolumnisten (meiner nicht ausgeschlossen) überhäuft, bis wir vollends in unserem Instagrab verschüttet sind. Doch statt deine Zeit mit der Frage zu verschwenden, ob Beyoncé zu sehr rumhurt oder nicht, solltest du herausfinden, was dich persönlich glücklich macht.

Du willst 2014 besseren Sex haben, aber eigentlich nur eine einzige Sache ändern? Dann hör auf, dich zu schämen und anderen das Gefühl zu geben, sich schämen zu müssen. Denk daran, wie unbefangen ein Ständer ist. Er entsteht einfach, ohne dass etwas falsch daran ist, und er zeigt es dir. Mein Rat für 2014: Sei ein Ständer.*

(*Das heißt nicht, dass du Dummheiten machen sollst, wie dich im Bus zu entblößen. Sei ein metaphorischer Ständer.)