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Wie du Snapchat benutzt, ohne ein Arschloch zu sein

So simpel Snapchat auch klingen mag, kannst du trotzdem einige böse Fehler machen, die deine Karriere und Freundschaften schneller beenden können, als du bis zehn zählen kannst.

Snapchat ist eine spaßige App, die lange Zeit ausschließlich den Unter-25-jährigen gehörte, und die (noch) nicht wie WhatsApp und Facebook von deinen Eltern übernommen wurde. Mark Zuckerberg versuchte 2013, Snapchat für drei Milliarden Dollar zu kaufen. Das Angebot wurde abgelehnt. Inzwischen haben auch Arnold Schwarzenegger (unter seinem Nutzernamen „arnoldschnitzel" zu finden) und Konzerne die App für sich entdeckt, doch nach wie vor ist Snapchat das „jugendlichste" Social Network.

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Das Prinzip ist ganz einfach: du machst mit deinem Handy ein Foto oder Video, das maximal zehn Sekunden lang angezeigt wird, verschickst es an Leute aus deinem Freundschaftskreis, und danach ist es für immer verschwunden (das behaupten die Entwickler zumindest).

So simpel das auch klingen mag, kannst du trotzdem einige böse Fehler machen, die deine Karriere und Freundschaften schneller beenden können, als du bis zehn zählen kannst (verstanden?). Deswegen zeigen wir dir, wie du Snapchat benutzt, ohne ein Arschloch zu sein.

Screenshots sind creepy

Alle Screenshots: Privat

Um einen Screenshot von einem Snap zu machen, musst du ziemlich geschickt mit deinen Fingern sein. Mit einem Finger den Snap öffnen, realisieren, dass dieses unglaubliche Foto in weniger als zehn Sekunden in den unendlichen Weiten verschwinden wird, dich entscheiden, diesen Schritt zu wagen, und gleichzeitig die richtige Tasten-/Knopf-Kombination deines Smartphones drücken. Hierbei kann es dann auch noch passieren, dass du dein Handy ausschaltest oder zurück auf dem Home-Screen landest oder sonst irgendwas aktivierst. In allen Fällen ist der Snap weg. (Es besteht zwar eine Möglichkeit, einen Snap erneut zu öffnen, allerdings nur einmal pro Tag.)

Du siehst also, das Ganze ist ziemlich stressig. Allein deswegen solltest du es schon lassen. Hinzu kommt noch, dass derjenige, von dessen Snap du einen Screenshot gemacht hast, jedes mal eine Benachrichtig darüber erhält. Das heißt, derjenige weiß, dass du ein ekliger Creep bist und vielleicht peinlichere Bilder von anderen auf deinem Handy hast als von dir selbst. Du kannst natürlich auch irgendwelche Tricks anwenden, um zu umgehen, dass der andere deinen Screenshot mitkriegt, aber du machst doch auch keine Fotos im Darkroom, oder?

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Langweile die Leute nicht mit deinen Selfies

Natürlich bekommt man auf Snapchat vor allem Selfies zu sehen. Aber bitte schmücke sie etwas aus. Ein kurzer Text. Ein Emoticon. Wenigstens ein Filter. Ein Bild von dir, auf dem du eine hässliche Grimasse schneidest, ist genauso sinnlos und uncool wie bei Snapchat Hashtags zu verwenden. Ist dir langweilig? Dann versuche, dir das Rauchen mithilfe von Magic Mushrooms abzugewöhnen. Ist dir langweilig und du sitzt auf dem Klo? Dann mach erst recht kein Selfie. Das ist respektlos. Und denk nicht mal darüber nach, einen Snap von deiner Scheiße zu machen.

Übertreibe es nicht mit deinen Storys, außer du heißt Sami Slimani

Was du in deine Story lädst, kann jeder deiner „Freunde" (die Anführungszeichen, weil du auf Snapchat sicherlich nicht nur deine echten Freunde geaddet hast) für 24 Stunden sehen. Das heißt, hier posten Leute vor allem Snaps, mit denen sie angeben wollen. Wie sie Freitagabend mit coolen und schönen Menschen einen drauf machen, während du alleine im Bett liegst und es für dich Netflix and chill heißt. Ohne den Sex. Doch übertreibe es bitte nicht mit deiner Story. Es gibt Leute, deren Storys ein paar Minuten lang sind. Und nicht, weil sie den aufregendsten Alltag der Welt haben. Nein, sie posten einfach jeden Scheiß in ihre beschissene Story. Gehöre nicht zu diesen Leuten, das schaut sich sowieso keiner an. Außer du bist Bonnie Strange (unter bonniesbrain zu finden) oder irgendein um Aufmerksamkeit bettelnder YouTube-Star.

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Mach keine Snaps von Konzerten

Abgesehen davon, dass es echt nervt, wenn alle auf Konzerten ihre Handys auspacken und du selbst wenig vom eigentlichen Auftritt mitbekommst, weil du damit beschäftigt bist, dein Handy zu entsperren, Snapchat zu öffnen und abzuwarten, bis die Hook kommt, damit deine „Freunde" auch checken, wer überhaupt auf der Bühne steht. Da die Videoaufnahmen von Snapchat aber versetzt anfangen, ist der Anfang leider abgeschnitten. Du startest also einen weiteren Versuch, postest das dann endlich in deine Story und dann ist dein Lieblingssong auch schon zu Ende. Ja, das war's. Du warst live dabei und hast ihn trotzdem verpasst. Außerdem hat sowieso keiner Bock, sich verwackelte 10-Sekunden-Videos mit schlechtem Sound von jedem Song von Macklemore am Tag danach anzusehen.

Sei kein Aufmerksamkeitsmessi und revanchiere dich auch mal bei deinen Freunden

Es ist verständlich, dass man nicht auf jeden einzelnen Snap antwortet. Denn was soll man bitte antworten, wenn dir jemand stolz zum dritten Mal die Woche einen Snap von einem leeren Shotglas schickt. „Oh! Wie war der Tequila?" Nein. Aber wenn dir jemand immerzu Snaps sendet und du nie antwortest, ist das auch unfreundlich. Du solltest also ein gutes Maß zwischen „Das ist mir zu blöd" und „Unsere Freundschaft steht auf dem Spiel" finden. Irgendwann erscheint dir nämlich dieser verschmitzt lächelnde Emoji, der symbolisiert, dass du unter ihren/seinen besten Freunden bist, sie/er hingegen aber nicht unter deinen. Das sollte dir zu denken geben.

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Mach keine 1-Sekunden-Snaps

Du kannst wählen, wie lange man deinen weltbewegenden Snap sehen kann. Von einer Sekunde bis maximal zehn Sekunden. Wenn du allerdings eine Sekunde einstellst, dann kannst du es ehrlich gesagt auch gleich lassen. Wie soll man verdammt noch mal in einer Sekunde ein Bild erfassen?! Zehn Sekunden ist aber auch übertrieben. So wichtig bist du dann doch nicht. Am besten sind sechs Sekunden.

Keiner will deine Fotos von „wunderschönen" Landschaften sehen

Bitte verschicke keine Snaps von irgendetwas Schönem (abgesehen von dir selbst). Keine Berge, Seen oder Täler. Zum Verschicken wird die Qualität der Bilder immer heruntergerechnet und auch die Filter machen das Ganze nicht besser. Das bedeutet, dass selbst das Matterhorn via Snapchat wie ein Stück Toblerone aussieht. Hier solltest du lieber zu einem angeberischen Selfie greifen, das sagt: „Ja ich bin so toll, und kann jeden Berg der Welt erklimmen!" (Obwohl du mit der Gondel hochgefahren bist. Das muss ja keiner wissen.) Denn bei Snapchat geht es wie bei den meisten Social Networks um nichts anderes als Selbstdarstellung. Oder mach ein schönes Foto für Instagram, leg ein bisschen Nashville drüber und hoffe, dass du 11 Likes zusammen bekommst, bevor jeder sieht, dass du dein Bild selbst geliket hast.

Benutze Snapchat nicht zum Texten

Ja, es gibt zwar diese Funktion und für ein oder zwei Nachrichten ist sie auch völlig OK. Für mehr aber nicht. Danach verschwinden ungesicherte Messages sowieso wieder. Daneben gibt es auch noch die Leute, die sich zu schade sind, ein richtiges Foto zu machen, und einfach ihren Finger vor die Linse halten und dann auf dem schwarzen Bild schreiben. Da kann man sich schon recht blöd vorkommen, wenn man sichtlich angestrengte Fish Gapes snappt und nur schwarze Bilder zurückbekommt. Darüber hinaus solltest du die begrenzte Zeichenanzahl der Entwickler respektieren und nicht noch irgendwelche unlesbaren Buchstaben mit dem Mal-Tool darunter kritzeln, um deine pseudo-philosophischen Gedanken ungekürzt ausdrücken zu können. Tiefergehende Konversationen solltest du eh nicht über Snapchat führen. Schreibe Leuten einfach per WhatsApp

Keinen Snap nach zwei Uhr nachts

Das ist eine Faustregel, um dein Image aufrechtzuerhalten. Nach zwei Uhr nachts sollte eine Snapchat-Sperre herrschen. Du hast ein bisschen zu viel getrunken, hast eine tolle Zeit und kommst auf die brillante Idee, Snapchat zu öffnen. In diesem Zustand verschickst du also munter Snaps und dokumentierst so deinen Absturz (nicht selten verbunden mit nackter Haut und Körperinhalten), was nüchtern betrachtet ziemlich peinlich ist und dich in unangenehme Situationen bringen könnte. Das Problem ist, dass du die privat gesendeten Snaps ja gar nicht mehr sehen kannst und man oft am nächsten verkaterten Morgen vergisst, die Snaps aus seiner Story zu löschen. Das heißt, deine „Freunde" wissen vielleicht mehr von letzter Nacht als du selbst.

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Benutze Snapchat auf keinen Fall für deine Tinder-Dates

Du freust dich gerade wie ein 13-Jähriger, der nach Mitternacht Fernsehwerbung schaut, weil du nach Wochen mal wieder ein Match hattest. Anstatt Nummern auszutauschen, schlägt dein Match allerdings vor, erstmal mit Snapchat Vorlieb zu nehmen. Das Erste, was dir durch deinen Kopf schießt: Sexting! (Wofür sich Snapchat natürlich hervorragend anbietet.)

Doch selbst wenn die Verlockung groß ist, schlage das Angebot aus. Du kennst diese Person nicht und sie wird einige der persönlichsten Momente in deiner zukünftigen Story zu sehen bekommen. Das ist ziemlich schräg, wenn du einen Snap von der Taufe deiner Nichte machst und du siehst, dass irgendjemand, mit dem du vor zwei Jahren eineinhalb mal geschlafen hast, sich die kleine Tochter deiner Schwester gerade nackt angesehen hat.

Keine Dick-Pics

Darüber muss nicht viel gesagt werden. Falls du einen Penis hast, mach einfach kein Foto davon.