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Wir beantworten die Fragen zur US-Wahl, die ihr am häufigsten googelt

Von "Wo wohnt Donald Trump" bis "Barack Obama warum hört er auf?".
 Foto: imago | ZUMA Press

(Bearbeitetes) Foto: imago | ZUMA Press

Die Wahlen in den USA gehen die ganze Welt an. Und wenn sich zwei Amerikaner derart gnadenlos um das Amt des US-Präsidenten streiten, dann schaut die Welt natürlich besonders genau hin.

Auch in Deutschland saßen am Donnerstag um drei Uhr morgens Menschen vor dem Fernseher, um Hillary Clinton und Donald Trump dabei zuzuschauen, wie sie sich gegenseitig Korruption, Heuchelei und Inkompetenz vorwarfen. Es war ein Spektakel, wie wir es in der deutschen Politik nie geboten bekommen. Am ähnlichsten ist Donald Trump vielleicht Ronald Schill, und der lief gerade nackt an einem Strand herum. Spätestens, wenn ein Kandidat seine Wähler indirekt dazu aufruft, seine Kontrahentin zu erschießen denkt man: Hey, House of Cards war eigentlich ziemlich harmlos.

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Das ganze Spektakel leitet Menschen dazu an, sich gewissenhaft zu informieren. Deshalb liefen kurz nach der Debatte die Google-Kabel heiß. Und weil Google so nett ist und immer alles aufhebt (Google vergisst nichts. Nie.), wissen wir jetzt auch ganz genau, was die Leute über die Wahlen, die Debatte und die beiden Kandidaten wissen wollten. Zu jedem Kandidaten hat Google die 10 häufigsten Suchanfragen zusammengetragen. Als gewissenhaftes Aufklärungsmedium werden wir für beide Kandidaten die Top 5 beantworten:

A. Die fünf meistgestellten Fragen der Deutschen zu Hillary Clinton und ihre Antworten

1. Wie alt ist Hillary Clinton?
Hillary Clinton ist 68 Jahre alt. Und obwohl das komischerweise keiner fragt: Donald Trump ist 70.

Clinton im Januar. Ihr Geheimnis: Babyblut, Yoga und der absolute Wille zur Macht. Foto: Gage Skidmore | Wikimedia | CC BY-SA 2.0

2. Ist Hillary Clinton geeignet?
Kommt drauf an. Clinton hat seit 43 Jahren mit Politik zu tun, zuletzt war sie die Außenministerin der USA. Die New York Times hat vor kurzem eine glühende Empfehlung für sie ausgesprochen, und zwar ausdrücklich nicht nur, weil sie die einzige Alternative zu Trump ist. Sie ist hochintelligent, kompetent und hat das Durchhaltevermögen eines Himalaya-Maultiers. Prinzipiell ist sie also sehr geeignet.

Wenn man allerdings überzeugt ist, dass alle, die sich zu lange mit Politik beschäftigen, davon kontaminiert werden und man eigentlich viel geeigneter ist, wenn man keine Ahnung von der Materie hat, dann ist sie natürlich nicht so geeignet wie ihr Kontrahent.

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3. Wer übersetzt Clinton simultan?
Wir haben keine Ahnung, warum das die dritthäufigste Frage zu Hillary Clinton ist. Aber gut, wir haben trotzdem das ZDF gefragt, und das war die Antwort: "Übersetzer waren Jürgen Stähle und Johanna Roose-Stähle. Die beiden saßen in Mainz im Off-Sprecher-Raum. Es sind zwei erfahrene Simultan-Dolmetscher, die öfters für das ZDF tätig sind." Danke, ZDF!

4. Wo fand die Debatte Clinton Trump heute statt?
In Las Vegas. "Irgendwie passend", fand die Moderatorin beim ZDF.

Und zwar in der University of Las Vegas. Foto: imago | ZUMA Press

5. Wie würde Amerika jetzt wählen?
Clinton würde mit großem Abstand gewinnen. Aktuell hat sie zwar nur 6,5 Prozent Vorsprung vor Trump in der Gunst aller Wähler, aber da in den USA Wahlmänner aus den Bundesstaaten den oder die Präsident/in wählen, würde Clinton ihren Gegner Trump mit 256 gegen 170 Wahlmännern zerquetschen.

B. Die fünf meistgestellten Fragen der Deutschen zu Donald Trump und ihre Antworten

1. Wo wohnt Donald Trump?
Donald Trump besitzt angeblich über 40 Privathäuser und Wohnungen in den USA, aber die meiste Zeit verbringt er wohl in seinem Penthouse in New York. Hier gibt es ein Youtube-Video davon, bei dem man nicht weiß, was grauenhafter ist: die Einrichtung—eine Mischung aus Saddam Husseins Palast und der Datscha eines russischen Mafioso—oder die Hintergrundmusik:

2. Wie wird sich die Börse verhalten, wenn Trump gewinnt?
Niemand kann in die Zukunft schauen. Aber die Vorhersagen dazu sind ziemlich pessimistisch. Die Börse könnte um ganze 8 Prozent fallen, glaubt die Prognose-Firma Macroeconomic Advisers. Der Milliardär Mark Cuban hat sogar mehrmals gesagt, dass er fest an einen massiven Börsencrash glaubt, sollte Trump gewinnen. Generell gehen Börsen-Analysten immer davon aus, dass Unsicherheit sich schlecht auf die Kurse auswirkt. Und weil niemand so genau weiß, wie der notorisch flatterhafte Trump sich als Präsident verhalten wird, ist wahrscheinlich, dass die Börse erstmal mit Skepsis reagiert.

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3. Was macht George Bush?
Sehr gute Frage! Wir nehmen jetzt mal an, dass nicht der ganz alte, sondern George W. Bush gemeint ist.

Nach dem Ende seiner Präsidentschaft ist George W. mit seiner Familie auf eine Ranch in Texas gezogen. Obwohl er hin und wieder in der Öffentlichkeit auftaucht, verbringt er offenbar wirklich die meiste Zeit auf dieser Ranch, und zwar mit Malen. Am liebsten malt Bush Hunde. Stilleben, Selbstporträts und Porträts anderer Persönlichkeiten der Weltpolitik wie Wladimir Putin oder Tony Blair. Merkel hat er aber auch schon gemalt. Und zwar ziemlich schrecklich. Im laufenden Wahlkampf hat Bush sich geweigert, Donald Trump seine Unterstützung auszusprechen und soll privat sogar die Sorge geäußert haben, "der letzte republikanische Präsident" gewesen zu sein.

4. Wird Donald Trump Präsident?
Noch ist alles möglich. Im Moment sieht es aber eher nicht so aus, siehe die Antwort auf die Frage "Wie würde Amerika jetzt wählen?".

5. Barack Obama warum hört er auf?
Selbst wenn er wollte, dürfte er nicht. Der 22. Zusatzartikel zur Verfassung der USA legt fest, dass jeder Präsident maximal zwei Amtsperioden ausüben darf. Der Zusatzartikel wurde 1951 eigeführt, nachdem die Wähler Franklin D. Roosevelt viermal hintereinander zum Präsidenten gekürt hatten. Aber schon Roosevelt war eine riesige Ausnahme: Vor ihm hatte noch kein Präsident mehr als zwei Amtszeiten abgerissen, und dank des 22. Zusatzartikels wird das auch nach ihm niemand mehr machen.