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Die Männer
Nick Patel, Pilot (der seltsamerweise auch bei VICE arbeitet)
Nick Patel: Der Job ist begehrenswert, weil Pilot einer der wenigen Berufe ist, bei denen man sehr hoch qualifiziert sein muss, wie auch Arzt oder Anwalt. Es ist nichts, was jeder macht oder machen könnte.Es ist also selten und darauf stehen die Leute?
Ja, viele Leute finden es beeindruckend. Man trifft nicht viele Menschen, die ein Flugzeug fliegen können. Jedes Mal, wenn ich es erwähne, staunen die Leute.
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Ja. Ich erwähne es definitiv, wenn jemand Attraktives in Hörweite ist.Wärst du beeindruckt, wenn du einem anderen Piloten oder einer Pilotin begegnen würdest?
Absolut. Fliegen ist eine Leidenschaft. Wenn man etwas gemeinsam hat, gibt es viele Gesprächsthemen. Dieser Beruf ist so anders—für mich ist es ein Nervenkitzel, in der Luft zu sein. Wenn ich andere Piloten kennenlerne, dann verstehen wir uns auf jeden Fall auf Anhieb. Ich liebe Planespotting und all das, und das ist bei Piloten und Pilotinnen häufig so.Oh mein Gott, ich habe gerade bemerkt, dass du einen Flugzeug-Aufkleber auf deinem Laptop hast.
Hahaha, ja …
Mike Buonaiuto, Gründer von Shape History
Mike Buonaiuto: Der Beruf sagt viel über einen Menschen aus. Die Tatsache, dass wir losgezogen sind und unser eigenes Ding gemacht haben, ist attraktiv. Ich habe meine eigene Agentur gegründet, und das sagt viel über mich aus. Jeder will einen Partner, der in seinem Job frei ist und der den Mut hat, das zu tun, was er liebt.Ist Risikobereitschaft sexy?
Definitiv. Ich schätze, die Risikobereitschaft ist etwas, das ich an anderen Leuten attraktiv finde, nicht nur in Beziehungen, sondern auch bei Leuten, mit denen ich zusammenarbeite. Du willst sehen, dass die Leute Leidenschaft für eine Sache haben.
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Das würde ich schon, aber die Alarmglocken würden bei mir klingeln, weil ich weiß, dass ich ein Workaholic und ein bisschen verrückt nach meiner Arbeit bin. Ich bin mir nicht sicher, ob das was für mich wäre. Die Vorstellung, eine Person wie mich selbst zu daten, ist attraktiver als die Realität.
Billy Tarr, Assistenzarzt
Billy Tarr: Ich war überrascht, dass dieser Beruf in den Top 5 war. Man arbeitet mindestens 56 Stunden die Woche und fast jedes Wochenende. Ich bin überrascht, dass es Leute gibt, die es OK fänden, wenn wir mitten in der Nacht nach Hause kommen und so. Ich schätze, wir werden als ziemlich mitfühlend dargestellt. Allgemein sind wir schon nette Leute. Wir verbringen den ganzen Tag damit, mit Menschen zu reden, also ist Konversation eine unserer Stärken.Hast du die Erfahrung gemacht, dass potentielle Dates verrückt nach deinem Beruf sind?
Ich date Frauen, die Medizin studieren, also habe ich noch nie Gelegenheit gehabt, das herauszufinden.
Du bleibst also in deiner Berufs-Community?MOTHERBOARD: Warum schlägt Facebook uns Tinder-Matches als Freunde vor?
Ich habe zwei Medizinstudentinnen gedatet, und sie waren beide etwa in meinem Alter und etwa gleich gut ausgebildet. Wir sind ziemlich beschäftigt. Es heißt, in jeder Gruppe von Assistenzärzten entstehen ein paar Ehen. Aber wir verbringen ja auch sechs Jahre miteinander. Ich habe ein paar Freunde, die seit dem ersten Jahr zusammen sind, es muss also etwas dran sein.
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Ich schätze, das ist es wohl. So habe ich das noch nie gesehen. Man kann definitiv sagen, dass die Leute einen gewissen Respekt vor dem Beruf haben. Das ist schön.
Die Frauen
Lottie Hunt, PR-Managerin
Lottie Hunt: Ich schätze, man braucht großartige zwischenmenschliche Fähigkeiten, Selbstbewusstsein, Kreativität und ein Talent dafür, zumindest zu versuchen, unter Druck und in verrückten Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Ich meine, diese Eigenschaften fände ich auch selbst bei einem Mann attraktiv. Ich schätze, deswegen sind wir auf dem ersten Platz gelandet.Hast du deinen Beruf jemals ausgenutzt, um mit jemandem zu flirten?
Definitiv nicht. Ich mache Musik-PR, und meiner Erfahrung nach haben die Leute mehr Interesse an der Musik und den Künstlern, mit denen wir arbeiten, als an der eigentlichen Arbeit. Ich glaube, die meiste Zeit verstehen die Leute nicht einmal so wirklich, was PR ist. Oft höre ich: „Also, was machst du eigentlich genau?" Ich bleibe lieber geheimnisvoll, als ihnen zu erklären, dass ich die meiste Zeit backstage in irgendwelchen Konzert-Locations ohne Handy-Empfang Tausende Treppenstufen auf- und abrenne und dabei manisch nach Journalisten und verschwindenden Bandmitgliedern suche, um sie alle irgendwie zusammenzubringen.
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Man soll ja niemals nie sagen, aber ich weiß eben auch, wie fordernd der Job ist, wie viele Überstunden man abends und an den Wochenenden und bei Konzerten und Festivals macht. Ich würde die Person vermutlich nie zu Gesicht kriegen. Vielleicht bräuchte ich eher jemanden mit einem ausgeglichenem und ruhigen Job wie Zimmermann oder Wildtierfotograf? Zuschriften von Interessenten bitte an mich.
Sophie Finch (die Winkende) – Innenarchitektin
Sophie Finch: Vielleicht weil wir so kreativ sind? Wir sind klug, lassen uns aber auch keine Denkweise aufzwängen. Wir machen wohl einen witzigen Eindruck. Das klingt jetzt vielleicht etwas anmaßend, aber wir stecken halt nicht in einem langweiligen Acht-Stunden-Job fest. Wir haben dazu noch ein Gespür für Style.Das ergibt Sinn. Ich meine, wenn man Wohnungen schön einrichtet, dann achtet man sicherlich darauf, dass man selbst auch nicht zu schlecht aussieht.
Genau. Wir gehen vielleicht auch etwas in die elegantere Richtung. Ich stehe zum Beispiel total auf meine paillettenbesetzte Bomberjacke. Das könnte es sein: In der Kneipe sind wir leicht auszumachen.Ich dachte auch daran, dass die Leute davon ausgehen, dass du ihre schrecklich eingerichtete Wohnung auf Vordermann bringst.
Das schmeckt mir gar nicht, also dass ich diejenige sein soll, die das gemeinsame Nest einrichtet—aber ja, da könnte was dran sein. Mein Partner ist tatsächlich auch Innenarchitekt. Eigentlich habe ich bisher immer nur Designer gedatet. Der feste Freund einer meiner Mitarbeiterinnen ist im Fashion-Bereich tätig. Ich glaube, dass Designer allgemein eher nach Kollegen Ausschau halten, denn kreative Menschen wollen nicht mit irgendwelchen Spießern zusammen sein.
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Edwina Eddleston – Gründerin der Kreativagentur LDR
Edwina Eddleston: Als Unternehmensgründerin muss man sich allen möglichen Herausforderungen stellen und dazu ständig auf der Hut sein. Man muss Leute um sich scharen können und selbstbewusst auftreten. Man muss für jedes Problem eine Lösung finden. Diese Eigenschaften wirken auf anderen Leute wohl sehr attraktiv, denn man wartet nicht darauf, gefunden zu werden, und hat keine Angst, das Heft in die Hand zu nehmen.Glaubst du also, dass du die Leute einschüchterst—und sie irgendwie darauf stehen?
Ja. Ich gehe auf jeden Fall davon aus, dass Männer davon eingeschüchtert sind. Dieser Einschüchterungsfaktor rührt auch daher, dass die Leidenschaft beim Gespräch über ein geliebtes Thema manchmal etwas Überhand nimmt. Da kommt dann zusätzlich noch mein Wissensstand ins Spiel.Würdest du einen anderen Unternehmensgründer daten?
Es gibt zwei Arten von Unternehmensgründern: Zum einen der unglaublich kreative Typ und zum anderen die organisierten und prozessorientierten Vertreter. Ich würde mich eher in die zweite Kategorie einordnen und bei einem Mann, der eher vom kreativen und chaotischen Schlag ist, unter Umständen auch Ja sagen—natürlich nur, wenn alles passt. So ganz spontan jedoch eher nicht.Wie reagieren Männer, wenn du von deinem Beruf erzählst?
Vor allem mit Neugier und vielen Fragen, denn es gibt bei einem Unternehmensgründer ja keine wirklichen Vorgaben. Ich will hier nicht egoistisch klingen, aber manchmal sind die Leute davon beeindruckt, dass ich so vielseitig sein muss und auch bin.