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VICE News

„Wegschauen hilft nichts“: Mit dem Fischkutter gegen das Massensterben im Mittelmeer

Allein in der letzten Woche sind über 1000 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken. Mit einem Privatschiff wollen Harald Höppner und die Initiative ,Sea Watch' etwas dagegen unternehmen.

Allein in der letzten Woche sind über 1000 Menschen bei dem Versuch ertrunken, über das Mittelmeer illegal nach Europa zu gelangen. In der Nacht zum Sonntag kenterte ein Schiff mit mindestens 900 Menschen an Bord, von denen die meisten ums Leben gekommen sein sollen. Das Unglück ist die letzte und größte Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer, das an Katastrophen nicht arm ist.

Seit Frühlingsanfang haben die Überfahrtsversuche wieder stark zugenommen. Viele der Boote steuern die italienische Insel Lampedusa an, wo sie von der italienischen Küstenwache angehalten und an Land geschleppt werden. Seit der Einstellung des Rettungsprogramms ,Mare Nostrum' aus Kostengründen letztes Jahr hat die Küstenwache jedoch nicht mehr die Kapazitäten, auf alle Hilferufe zu reagieren.

Eine kleine Gruppe von Freiwilligen hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die Rettungsanstrengungen zu unterstützen—mit einem über 100 Jahre alten Fischkutter, den sie über Wochen selbst restauriert haben. Am Sonntag ist die Sea Watch in See gestochen, ab Mitte Mai will die Crew dann auf dem Mittelmeer patrouillieren, um Flüchtlingen in Not zu helfen. Wir haben mit ihrem Sprecher, Harald Höppner, über diese wagemutige Aktion gesprochen.