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10 Gründe fürs Rauchen

Es gibt wirklich gute Gründe, den Nichtrauchern zu sagen, dass sie dich mal kreuzweise können, und einfach weiter zu rauchen. Lies hier ein paar Vorteile des Rauchens.
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Heute ist Weltnichtrauchertag und wir möchten an dieser Stelle sagen: Fickt euch doch, liebe Nichtraucher! Nicht nur, dass ihr schon seit Jahren versucht, mehr und mehr unsere Freiheiten einzuschränken, nein, ihr müsst auch noch euren eigenen Welttag haben. Hier bei uns frönt man jedenfalls noch der gepflegten Rauchkultur. Ihr wisst schon, die Schreibtische mit Tabakbröseln übersät, auf dem Boden rum kugelnde Filter, Gläser mit entfernten Lungenflügeln neben dem Bild von der Mama.

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Denn wir wissen, warum Rauchen so viel besser ist als Nichtrauchen, obwohl in Österreich zwischen 10.000 und 14.000 Menschen im Jahr durch das Rauchen sterben. Aber sterben müssen wir alle irgendwann und da wir euch unsozialen kleinen Gesundheitsfetischisten auch gerne helfen wollen, auf die richtige Seite zu wechseln, hier unsere zehn Gründe, damit ihr für einen Stängel voll rauchendem Glück auch gleich zum nächsten Zigarettenautomaten rennt. Aber wie gesagt, Rauchen bleibt denoch tödlich. Grund 1: Berühmte Leute
Wenn man sich anschaut, wie viele der Berühmten, Schönen, Kreativen, Reichen und Mächtigen rauchen, kann man kaum zu einer anderen Schlussfolgerung kommen als der: Rauchen macht berühmt (und schön und kreativ und reich und mächtig). Klar, Helmut Schmidt ist so das Standardbeispiel und wirkt deswegen vielleicht nicht unbedingt so überzeugend—obwohl man ihm schon einen gewissen Swag zugestehen muss, wenn er wieder mal Beckmann seinen Rauch ins Gesicht bläst. Aber kommt, ihr wärt doch auch gerne der oder die nächste Coco Chanel, Barack Obama oder Mark Twain. Spätestens Robert Pattinson sollte für euch der Grund sein, ganz schnell die Tomatenmarkdosen aus den Vorratsschränken zu räumen und sie mit Tschick zu füllen! Grund 2: Traumfigur
Der Sommer steht vor der Tür, die Bikinifigur auf dem Spiel und euch graut es vor dem Strandbad? Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen könnte da das in den Zigaretten enthaltene Nikotin genau das Richtige für euren aufgeschwemmten Winterkörper sein. Die darin enthaltenen Wirkstoffe sind nämlich in der Lage, euren Appetit zu zügeln und für ein gewisses Sättigungsgefühl zu sorgen. Statt euch also auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßigen Sport zu verlassen, holt ihr euch einfach ein Packerl Zigaretten an der nächsten Tankstelle. Was denkt ihr, warum die vielen mageren Models und Lichtgestalten der Modebranche auch nicht darauf verzichten können? Grund 3: Morgenverdauung
Die drei magischen Ks der allmorgendlichen Verdauung: Kaffee, Kippe, Kacken. Viele kennen die erschreckende Wahrheit. Ohne den Glimmstängel zu den Cornflakes geht nicht all zu viel auf dem Lokus. Für die Freunde der Darmwissenschaft: Der durch das Rauchen angeregte Parasympathikus regt die Magensaftproduktion an und führt zu verstärkter Darmtätigkeit und damit zur Anregung der Verdauung. Allerdings muss man von Nikotin weniger pinkeln. Verrückt. Grund 4: Nur die Besten sterben jung
Einer Untersuchung des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München zufolge ist das Selbstmordrisiko bei Rauchern bis zu viermal höher als bei ihren nichtqualmenden Zeitgenossen. Und überhaupt verkürzt das Rauchen, wie wir ja mittlerweile alle wissen, das eigene Leben nicht nur aus psychologischen Gründen um einige Jahre. Aber mal ganz ehrlich, wer will denn den ganzen Scheiß am Ende eh noch mitbekommen? Osteoporose, Inkontinenz und Parkinson als ständige Wegbegleiter? Nein, danke. Macht es also wie die Großen der letzten Dekaden—Kurt Cobain, James Dean, Heath Ledger—und checkt einfach etwas früher aus. So müsst ihr euch auch keine Gedanken um die passende Altersvorsorge machen. Grund 5: Kommunikation
Seid ihr auch so richtige Arbeitstiere und kommt nie dazu, mal mit euren Kollegen über die letzte Folge von Austria's Next Topmodel zu reden? Der beste Zeitpunkt für solche und weniger wichtige Themen ist die klassische Zigarettenpause auf Arbeit. Dabei handelt es sich um eine Kommunikationsebene, auf die ein Nichtraucher nur selten wirklich vordringen kann. Die ersten Erfahrungen damit macht man als Jugendlicher, ihr wisst schon, damals, als nur die Raucher wirklich zu den „coolen Kids" mit den vielen Sozialkontakten gehört haben—weil man sich draußen beim Paffen auch mal in Ruhe unterhalten konnte. Verändert hat sich das seit damals nur wenig. Nur wer gerne mal an der Zigarette zieht, kann auch wirklich mitreden.

Grund 6: Sport
Ein Sportler ist, wer raucht und trinkt und trotzdem seine Leistung bringt. Diese jahrtausendealte Weisheit ist wahrheitstechnisch genauso rein wie das Nikotin, das ihr euch täglich in den Körper pumpt. Jamaikaner, die die 100 Meter in 9,58 Sekunden rennen, sind zugegebenermaßen ziemlich harte, leistungsfähige Knochen. Die wahren Sportler hingegen stecken sich nach dem Zieleinlauf erst mal genüsslich eine Tschick an. Wer also nach dem nächsten großen Marathon nicht nur eine, sondern gleich drei Vertreter des anderen oder gleichen Geschlechts abschleppen will, sollte seine Gesundheitsvorstellung wohl noch mal überdenken. Für die Ausdauer ist das zwar nur bedingt förderlich, aber ganz ehrlich, wer braucht die schon? Grund 7: Hollywood
Wie um Himmels Willen sollen wir ohne Zigaretten noch erkennen, wer in den (nach immer gleichem Schema fabrizierten) Hollywoodstreifen die Bad Boys sind? Woher soll ich wissen, dass die Hauptdarstellerin gerade kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht oder mental instabil ist, wenn sie sich nicht mit zitternden Händen eine Zigarette anzündet? Müssen wir uns dann etwa auf das Schauspieltalent der Darsteller verlassen? Wir sagen: nein! Der klassische Hollywoodfilm lebt schließlich von seiner einfachen Symbolik und seiner Eindimensionalität. Ohne die typischen Accessoires, Augenklappe und Zigarette, lässt sich der Sympathiekompass sonst schließlich nur schwerlich justieren. Grund 8: Nostalgie
Früher war alles besser. Wissen wir doch spätestens, seit wir 19 sind. Und natürlich vermissen wir alle die guten alten Zeiten, in denen man noch überall in Restaurants rauchen durfte. Sogar im Unigang konnte man sich auch in Österreich noch bis vor einiger Zeit vom Professor Feuer geben lassen. Oder in Flugzeugen, erinnert ihr euch noch daran? Ich weiß noch, damals, als ich zehn war und im Flugzeug von Wien nach Ankara saß, kuschelig warm eingehüllt in eine dicke Decke —aus Zigarettenqualm. Irgendwo muss ich noch ein paar Schwarz-Weiß-Aufnahmen davon haben. Wartet mal, Kinder!

Grund 9: Fuck you, Spießergesellschaft!
Die Zigarette im Mundwinkel ist quasi der orale Stinkefinger an die ganzen Lulu Lemon tragenden Healthy-Living-Bio-Babyyoga-Eltern, die versuchen, unser Leben von der Fünfzimmeraltbauwohnung im 7. Bezirk aus zu kontrollieren. Die morgens vor der Arbeit mal schnell joggen gehen und danach Proteinshakes saufen. Deswegen stelle ich mich auch morgens ganz gerne mal in den Park, um den schwitzenden Gesundheitssklaven meinen Zigarettenqualm in die Laufroute zu blasen. Ha! Grund 10: Werbung
„Lass Dich nicht anmachen! Weg mit der Tabakwerbung" lautet das Motto der diesjährigen Kampagne des Weltnichtrauchertags. Aber warum? Warum nicht auch ganz einfach mal anmachen lassen? Das soll ja ein ganz nettes Gefühl sein, habe ich gehört. Trotzdem: Die Abkehr von der Tabakwerbung in den letzten Jahrzehnten trägt deutliche Früchte. Denn leider ist die momentane Zigarettenwerbung im Vergleich zu den glanzvollen Werken in der Mitte des 20. Jahrhunderts nur kalte Asche. Damals hat scheinbar einfach jeder geraucht und natürlich fleißig dafür Werbung gemacht. Ärzte und Krankenschwestern haben uns auf Plakaten erzählt, wie gesund die Zigarette für den Körper ist. Senatoren und Minister, dass man für das Wohl des Landes rauchen sollte. Santa Claus, die Flintstones und sogar Babys hatten die Wohlfühlmacht des Tabaks erkannt. Zeiten, genauso golden wie die Zähne der Kettenraucher, die seit damals nicht aufhören können. Was würden wir also machen, ohne die ganzen coolen Cowboys und adretten Ladys in unserem Straßenbild, wenn wir die Tabakwerbung wirklich entfernen? Und wer sagt uns dann, was wir letzten Endes kaufen sollen? Fragen über Fragen. Während ihr darüber nachdenkt, gehen wir erst mal eine rauchen.