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Mode

Bärte sind doch keine Bakterienschleudern und Man Braids erobern die Welt

Hast du eine Meinung zu weißen Instagram-Bros, die das Flechten für sich entdecken? Das wirst du bald.

Foto via lukasrobinhood

Hi zusammen! Willkommen zurück bei Joels Großer Rundschau der Männerhaarmode! OK, ich habe gelogen, eine solche Reihe gibt es nicht. Aber es könnte sie geben, denn momentan ist der Äther erfüllt von relevanten Neuigkeiten zu männlicher Haarpracht. Einmal hätten wir da einen heißen neuen Trend, und dann gibt es da noch spannende News zum Thema Bärte. Bärte! Oh, wie der Hipster sie liebt! Wie die Bärte flink kurz in das Craft-Beer tauchen und alles avocadohaltige magnetisch anziehen! Oh, ihr sprießenden Borsten! Wo war ich? Ach ja, Bart-News: Es hat sich herausgestellt, dass Bärte antibakteriell sind und Infektionen bekämpfen können. In anderen Worten: Bärte enthalten nicht, wie in letzter Zeit hier und da behauptet wurde, „so viele Fäkal-Bakterien wie eine Toilette".

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Aber erst einmal der große neue Trend. Seid ihr bereit? OK.

Der Grund, warum ich mit diesem Thema beginne, ist der, dass wir Jänner haben, und jedes Jahr im Jänner gibt es einen neuen Frisurentrend für Männer. Das passiert, weil inzwischen sehr viele Männer keine Lust mehr haben, zu einem Friseur zu gehen, der „Hubers Herrensalon" heißt, und sich dort für 8 Euro den Standardschnitt zu geben. Dieser neue Frisurentrend wird allerdings von weniger stylingwilligen Männern immer in einem ominösen Ton angekündigt, wie man ihn von einem erschöpften General aus dem 19. Jahrhundert erwarten würde, der mit stolperndem Pferd und müden Mannen eine Anhöhe erreicht, nur um in der Ferne eine nahende Staubwolke zu erspähen: ein ganzes Heer feindlicher Soldaten, mit guten Rüstungen und Waffen, die seinen Truppen den Weg abschneiden. Er weiß: Ganz gleich, wie tapfer er kämpft, alles ist verloren.

„Männer", keucht der General, während eine kaum sichtbare Träne aus seinem verbleibenden Auge kriecht. „Meine Herren. Es gibt einen neuen Frisurentrend für Männer."

Sitzt du? Gut. Der Trend ist die „Man Braid". Der geflochtene Männerzopf ist der spirituelle Bruder des Männerdutts, auch bekannt als „Man Bun". Ja, das hier ist nicht nur ein Zopf, sondern ein Männerzopf, ein starker und männlicher Zopf, ein Zopf, der ein Krügerl bestellt und ein Lieblingsauto hat, ein Zopf mit Meinungen zu Fußball und der stillen Achtung eines loyalen Schäferhunds, ein Zopf mit einem Lieblingsfilm und dieser Film heißt Fight Club. Genau, Flechten. Diese Technik, die es schon seit unzähligen Generationen in so gut wie allen Kulturen gibt, und eben auch auf den Köpfen schwarzer, indigener amerikanischer und chinesischer Männer, ist jetzt bei den oben-lang-seitlich-kurzen Schöpfen von weißen Instagram-Bros ein total brandheißer Trend. Kommst du psychisch überhaupt klar mit dieser Männerfrisurenrevolution? Geht dieser orge Scheiß überhaupt in dein Hirn?

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Foto via Barbara_Hairarts

Es gibt zwei angemessene Reaktionen auf die Man Braid:

1. „Meh."
2. „Also, ich meine, das ist jetzt nicht meins. Aber es existiert, und ich schätze, ich toleriere das. So viel bin ich immerhin bereit zu sagen: Es existiert."

Kommen wir zu den Bärten. Im BBC Magazine ist vor Kurzem ein Artikel über eine im Journal of Hospital Infection veröffentlichte Studie erschienen. In dieser Studie wurden Proben von 408 Krankenhausangestellten mit und ohne Gesichtsbehaarung genommen, und man stellte fest: Die Angestellten mit Bärten hatten mit geringerer Wahrscheinlichkeit Bakterienzeug an sich. Ursprünglich dachten sie, die winzigen Hautabschürfungen, die beim Rasieren entstehen, könnten daran schuld sein, dass die Bartlosen mehr Keime und MRSA-verursachenden Kram mit sich herumschleppen, doch weitere Untersuchungen führten zu dem Schluss, dass es wohl die Bärte selbst sind, die mit einer mysteriösen Bart-Mikrobe die Keime bekämpfen. Tests zeigten, dass es sich bei der Bart-Mikroben um Vertreter der Spezies Staphylococcus epidermis handelt und dass sie effektiv selbst die hartnäckigste E. coli kaltmachen. Wenn du also das nächste Mal auf einer Hochzeit verdorbenes Fleisch gegessen hast, holst du dir einfach ZZ Top und reibst dein Gesicht an ihnen.

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Ich glaube, wir haben es geschafft. Wir haben die ganzen Männerhaarnews bewältigt, die es heute auf der Welt gibt. Morgen wird es neue Frisurennachrichten geben—„Verlockende Jungs: Alles über den verrückten neuen Trend der ‚Instagram-Dauerwelle'" oder „Mit den Genitalien über Bärte reiben heilt Geschlechtskrankheiten!"—aber jetzt im Moment können wir erstmal versuchen, die Neuigkeiten über die Man Braid und den magischen Arztbart zu verarbeiten.