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Kranker Scheiß aus dem Leben eines Taxifahrers

Wir haben uns mit ein paar Taxifahrer in Toronto unterhalten, um zu erfahren, was für einen verrückten Scheiß sie so erleben.

Wenn du in einer größeren Stadt wie Toronto wohnst und ab und zu mal Taxi fährst, erfährst du manchmal die abenteuerlichsten Geschichten von den Fahrern. Angesichts der strengen Dienstvorschriften, den erbitterten Preiswettkämpfen und den Vorurteilen, dass Taxifahrer waghalsig, gefährlich und womöglich gar eine Bedrohung für die Gesellschaft sind, ist es wahrscheinlich kein besonders angenehmer Zeitvertreib, Betrunkene durch die Gegend zu fahren.

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Wir haben uns mit Taxifahrern getroffen, um mehr über ihre Sicht der Dinge zu erfahren und um einen Einblick in den kranken Scheiß zu bekommen, dem sie im Laufe der Zeit ausgesetzt sind. Dabei hörten wir die eine oder andere Horrorgeschichte.

Der Würger

Wenn Betrunkene bei uns einsteigen, fahren wir sie meistens sicher nach Hause. Hin und wieder werden sie aber auch gewalttätig. Einmal versuchte ein Passagier, mich mit meinem Sitzgurt zu erwürgen. Ich holte ihn in der Innenstadt ab und fragte: „Wohin soll es denn gehen?“ Als er nicht reagierte, fragte ich ihn, ob er dabei sei einzuschlafen, und bot an, dass ich seine Adresse einfach ins Navi eingeben könnte, um selbst zum Ziel zu finden. Aber er sage: „Nein, nein, ich schlafe nicht ein.“ Als wir uns dem Stadtteil näherten, den er angegeben hatte, fragte ich noch einmal nach seiner genauen Adresse, doch er wollte sie nicht rausrücken. Ich sagte: „So kann ich nicht weiterfahren. Sie müssen mir sagen, wo Sie hin wollen, oder ich rufe die Polizei.“ Daraufhin packte der Passagier meinen Gurt und begann, mich zu würgen. Er brüllte: „Fahr weiter, du Hurensohn!“ Ich riss das Lenkrad herum, schnallte mich ab und wollte aus dem Auto springen. Es war mir egal, er hatte einfach kein Recht, mich zu würgen. Als ich die Tür öffnete, rannte er weg.

Die verlassene Straße

Ich holte zwei Typen von einem Club ab und fragte, ob ich sie zu einem anderen Club bringen solle. Sie erzählten, ihre Limousine sei ohne sie weggefahren. Als ich den Highway verließ, wollten sie, dass ich einen anderen Weg einschlage. Ich wusste, dass die Sache nicht sicher war. Es war dunkel, und ich war allein mit diesen beiden Typen auf der Rückbank. Die Fahrt kostete 60 Dollar, doch ihre Kreditkarte wurde abgelehnt. Mir war die Sache nicht geheuer, denn die nächste belebtere Gegend war weit entfernt. Als ich sie aufforderte, einen Pfand dazulassen und Geld aus dem Haus zu holen, packten sie mich am Kragen. Einer der Typen nahm das Kartenlesegerät und schlug mir damit auf den Kopf. Als ich daraufhin den Fuß vom Bremspedal nahm, krachte ich gegen einen Baum und zerstörte mein Auto. Ich bin froh, dass sie mich nicht umgebracht haben.

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Der Kampf auf dem Rücksitz 

Vor dreieinhalb Jahren, als ich gerade mit dem Taxifahren angefangen hatte, kam es zwischen zwei Mädels auf der Rückbank zum Streit. Sie waren aus einem Club geworfen worden. Als der Türsteher sie in mein Taxi setzte, wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte. Sie hatten eine weite Fahrt vor sich. Als wir auf dem Highway waren, fingen sie an, sich zu zanken und mich wahnsinnig zu machen. Die eine schlug mit ihren High Heels auf das andere Mädel ein. Der ganze Rücksitz war mit Haaren und Blut übersät. Als wir uns dem Ziel näherten, riss eine von ihnen die Tür auf und rannte weg. Als die andere damit drohte, mein Navi zu zerschlagen, rief ich die Polizei. Als ich ausstieg, lief sie ebenfalls weg, aber ich wartete vor dem Haus, in dem sie verschwunden war. Ich habe eine Stunde lang gewartet, aber die Polizei tauchte nicht auf. Dann war meine Schicht vorbei. Die Sache hat mich 45 Dollar gekostet.

Die Bankräuber 

Einmal saßen drei Bankräuber auf meiner Rückbank. An einer mäßig belebten Kreuzung wurde ich von einem Mann angehalten. Er fragte, ob ich auf zwei Freunde von ihm warten könne, und ich sagte ja. Wenige Minuten später kamen die beiden Typen. Ich sollte sie circa 20 Minuten weit weg fahren. Die Typen sahen aus wie Schüler. Zwei von ihnen hatten Rucksäcke auf und einer trug eine Tasche, in der das ganze Bargeld lag. Aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Als wir uns ihrem Ziel näherten, waren die Straßen plötzlich wie leergefegt, obwohl es mitten in der Rush Hour war, und ich fragte mich: „Was ist hier eigentlich los?“ Dann sah ich ein Dutzend Polizisten, die ihre Waffen auf meinen Wagen richteten. Mit Lautsprechern riefen sie: „Einer nach dem anderen aus dem Auto!“ Ich war wie gelähmt. Im Nachhinein wirkten die Passagiere ziemlich nervös. Aber dass sie bewaffnet waren, hätte ich niemals gedacht.

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Die Morddrohung 

An einem Samstagabend fuhr ich eine belebte Straße lang und wurde von einem Mann herangewunken. Als der Kunde eingestiegen war, wurde ich von einem anderen Taxi verfolgt. Als es neben mir zum Stehen kam, brüllte der Fahrer: „Wenn du von dem Kunden Geld nimmst, dann fick’ ich deine Mutter!“ Es war völlig klar, dass er verrückt war. Ein paar Taxifahrer sind so hartnäckig, dass sie sogar Unfälle in Kauf nehmen, um einen Kunden zu kriegen. Dieser Typ war bereit, mich für zehn Dollar umzubringen.

Der betrunkene Taxifahrer

Einmal fand unser Taxiunternehmen heraus, dass ein Kollege in seinem Auto Alkohol getrunken hatte. Er trank sogar während der Schicht und verbrachte seine Pausen in Kneipen. Die Polizei erwischt ihn, weil er bei einem U-Turn ins Schlingern kam. Ich konnte es nicht fassen.

Illustrationen von Alex Sheriff

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