Fotos von Michael Bonvalot
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Als der Zug hält und die ersten Flüchtlinge aussteigen, werden sie sofort am Bahnsteig von Teams von DolmetscherInnen empfangen. Diese erklären auf Arabisch, wo es Essen und Getränke gibt, wo sie schlafen können, was als nächstes passiert. Insgesamt sind an diesem Tag bis zu 70 freiwillige DolmetscherInnen im Einsatz. Das Angebot ist zeitweise so groß, dass nur noch ausgebildete DolmetscherInnen an der Arbeit sind.Der Zug kommt am Bahnsteig 5 an, doch die Verteilstation für Essen und Getränke ist am Bahnsteig 1. Dort steht noch immer der vorherige Zug, der gegen Mitternacht in Wien eintraf. Freiwillige OrdnerInnen haben Absperrbänder gespannt und einen Korridor gebildet, so dass die Flüchtlinge sofort sehen, wo sie Unterstützung und Erste Hilfe bekommen. Es gibt warmes Essen, Obst, Brot, Schokolade und Wasser. Eine Person hat daran gedacht, Schilder in verschiedenen Sprachen zu produzieren und aufzuhängen, wo darauf hingewiesen wird, dass das Leitungswasser trinkbar ist. Hunderte Menschen winken den Flüchtlingen zu, lächeln, zeigen ihre Solidarität. Ein Transparent mit der Aufschrift „Say it loud and say it clear, refugees are welcome here" wird am Bahnsteig aufgespannt.Die Gesichter der Menschen, die aus dem Zug steigen, sind unsagbar erschöpft, manche haben sehr kleine Kinder in den Armen. Einige gehen stumm und apathisch zur Essensausgabe, sie sind offenbar einfach am Ende ihrer Kraft. Doch viele winken, applaudieren zurück, lachen befreit. Manche haben Tränen in den Augen, ebenso wie viele HelferInnen. Auch ich kämpfe immer wieder mit den Tränen.Tosender Applaus. Österreich heißt Flüchtlinge willkommen. — Christoph (@Schattleitner)31. August 2015
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