Fotos aus dem Leben einer Sexarbeiterin in einem legalen US-Bordell

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Fotos aus dem Leben einer Sexarbeiterin in einem legalen US-Bordell

Wir wollten von ihr wissen, wie ein typischer Arbeitstag bei ihr aussieht, was ihre denkwürdigsten Erlebnisse waren und warum sie das Etablissement nicht einfach so verlassen darf.

Wir suchen immer nach Leuten, die uns von ihren etwas unkonventionellen Berufen berichten wollen. Unserem Aufruf ist unter anderem Alissa gefolgt. Alissa ist eine Sexarbeiterin, die in einem Bordell in Nevada—der Sheri's Ranch—lebt und dort ihr Geld verdient. Wir wollten von ihr wissen, wie ein typischer Arbeitstag bei ihr aussieht, was ihre denkwürdigsten Erlebnisse waren und warum sie das Bordell nicht einfach so verlassen darf.

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VICE: Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Alissa: Als Erstes gehe ich in unser Gym trainieren. Dann sorge ich dafür, dass ich in meinem Zimmer alles habe, was ich für die Woche brauche. Soll heißen: Kondome, Spielzeug und Putzzeug. Dann suche ich meine Outfits aus. Ich switche gern zwischen Dessous und sexy Kleidern. High Heels dürfen natürlich nicht fehlen!

Wenn Frisur und Make-up stehen, checke ich meine Mails nach festen Verabredungen und potentiellen Kunden. Ich treffe meine Kunden, die mich nicht vorher gebucht haben, in unserer Sportbar und locke sie auf mein Zimmer. Dort angekommen sprechen wir über den Preis und bereden im Detail, wie wir die Zeit zusammen verbringen wollen. Das Geld bringe ich dann zu unserem Schicht-Manager und trage die Infos zu unserer "Party" in das System ein. Am Ende der Party bringe ich meinen Kunden wieder zur Bar oder gleich zu seinem Auto zurück. Manche haben auch mit Limousinen-Service gebucht. Dann mache ich mein Zimmer sauber und warte auf den nächsten Kunden. Den Tag lasse ich so ausklingen, dass ich ein gutes Buch lese oder mich mit Freundinnen, die in derselben Woche im Sheri's arbeiten, unterhalte.

Wie lange arbeitest du schon als Sexarbeiterin? Und wie lange in der Sheri's Ranch?
Seit Januar 2010, auch wenn ich anfangs noch illegal als Escortdame in Seattle gearbeitet habe. Acht Monate später bin ich dann im Sheri's gelandet. Das war vor rund sechs Jahren.

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Wie bist du in der Sexindustrie gelandet?
Eine Freundin von mir hat nebenbei als Escortdame gearbeitet und mir erzählt, dass man so schnelles und gutes Geld verdienen kann. Da ich schon immer gerne mit vielen Männern geschlafen habe, hat sich das für mich spannend angehört. Als mir eine andere Freundin dann noch von legalen Bordellen in Nevada, und zwar vom Sheri's, erzählt hat, habe ich mir deren Website angeschaut und Fotos von mir hochgeladen. Eine Woche später saß ich schon im Flieger nach Las Vegas.

Habt ihr spezielle Regeln im Sheri's?
Damit unser Umfeld sicher und geordnet bleibt, haben wir hier sogar eine ganze Menge Regeln. Angefangen damit, dass keine Aufnahmegeräte oder Kameras erlaubt sind, um die Privatsphäre unser Damen und Kunden zu schützen. (Gegen diese Regel habe ich für diesen Artikel natürlich verstoßen, aber mit Erlaubnis meiner Chefs!). Außerdem sind weder Waffen noch Drogen erlaubt. Wir tragen unsere Einnahmen ein und bekommen die Woche drauf unseren Lohnscheck. Wenn du beim Klauen oder Drogennehmen erwischt wirst, bist du sofort raus. Kondome sind bei ALLEN Aktivitäten vorgeschrieben! Außerhalb des Bordells darfst du keine Kunden annehmen. Wir gelten als "geschlossenes" Bordell. Wir dürfen also erst wieder das Haus verlassen, wenn unser Kurzvertrag endet. Darum können uns Kunden auch nicht aus dem Bordell zu sich nach Hause mitnehmen.

Was war deine denkwürdigste Erfahrung im Sheri's?
Das war eindeutig ein Kunde, der sich hier für eine Woche einquartiert hat. Wir haben in unseren Bungalow-Suites abgehangen bei Champagner, Drinks und gutem Essen. Jede Nacht hat sich eine andere Dame zu uns gesellt und mit uns gespielt. Ich habe sogar mit meinem Schwarm spielen können! Wir haben rund um die Uhr unterschiedlichste Sexspiele ausprobiert und Filme geschaut. Wir haben auch viel Zeit im Jacuzzi- und im SM-Raum verbracht und das große Angebot von Sheri's voll ausgekostet.

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Was ist die Spezialität des Hauses? Und was machst du am Liebsten?
Das ist definitiv unser "Sexmenü". Dort werden alle angebotenen Leistungen haargenau aufgelistet. Ich mache mein Angebot vom Portemonnaie meiner Kunden abhängig. Am Beliebtesten ist "Half and Half", bei dem es für den Kunden Sex und einen Blowjob gibt. Zu meinen Lieblingsdiensten gehören die "Girl on Girl Show", Schaumpartys und Rollenspiele.

Was machst du, wenn du keine Kunden hast?
Dann hänge ich an der Bar mit den anderen Damen, Kunden und Einheimischen ab. Wir trinken, spielen Billard, hören Musik und manchmal geht eine von uns an die Poledance-Stange! Donnerstags verkleidet sich einer der Einheimischen und wir machen eine Karaoke-Show.

Hast du Tipps für Leute, die in der Sexindustrie Fuß fassen wollen?
Ich empfehle auf jeden Fall, es auf legalem Weg zu betreiben. Bordelle sind der sicherste und vernünftigste Weg. Man verdient mehr Geld, hat Spaß und ist geschützt!

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