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Die Türpolitik gibt es zwar nicht Schwarz auf Weiß—zumindest nicht öffentlich—, doch das Berghain ist durchaus erfolgreich darin gewesen, den aufgeschlossenen Spirit und die sexuelle Freiheit seines Vorgängers, des Ostgut, zu wahren. "Reibung braucht es allerdings auch immer", warnte der Türsteher-Chef Sven Marquardt in einem seltenen Interview letztes Jahr in GQ. "Das braucht jeder gute Club: Diversität und Reibung."Wer das Glück hat, an der Euphorie teilzuhaben, die Marquardt auf subtile Weise kontrolliert, wird kaum so dumm sein, die Formel infrage zu stellen. Doch die große Botschaft der Tanzmusik, ob nun in der Blütezeit des Disco, in der kreativen Berliner Technoszene der 90er oder selbst zu den unwillkürlich politisch geladenen Hochzeiten des Acid House, war schon immer Unity. Kann man diese Einigkeit wirklich erreichen, ohne wenigstens ein paar Leute auszuschließen?"Wir wollen nicht exklusiv sein, sondern inklusiv", stellt Lineage-Promoter Maciejewski klar. "Wir wollen selektiv sein und wir wollen die Leute wieder dazu bringen, dass sie sich offline unterhalten … Wir verkaufen den Leuten den direkten Kontakt mit Anderen als einen Wert." Und viele Clubs in Berlin, anderswo in Europa und auch in den Staaten fahren stattdessen weiterhin eine Politik der kalten Schulter und definieren sich hauptsächlich über die langen Schlangen der Hoffnungsvollen. Es wird also interessant zu sehen, wie die radikale Idee des Lineage, den Gästen Verantwortung für die Clubnacht zu geben, sich entwickelt.THUMP: Diese neun Arten von Menschen versauen dir jede Party