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Am Nationalfeiertag machte FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache den "steirischen Heimatdichter" und Priester Ottokar Kernstock zum Thema. Auf Straches Facebook-Seite wurde die Kernstock-Hymne, die ab 1929 die Hymne der Ersten Republik war, gepostet. Ziemlich gleich darauf reagierten die ersten entsetzt mit Wikipedia-Links und Liedtext-Screenshots zu Kernstock. War das nicht dieser "Nazi-Dichter"?Deutsch sein und zusammenhalten!
Alles andere wird Gott walten.
Ottokar Kernstock
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Hitlers Bart
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Das ist eine Beschreibung und vielleicht sogar eine Erklärung, aber keine Verteidigung und schon gar keine Entschuldigung. Ein rassistischer und expansionistischer, also kriegstreibender, Nationalismus wird nicht weniger unmoralisch und gefährlich, weil er zu einer bestimmten Zeit von mehr als einer Person vertreten wurde.Die einzig mögliche Rechtfertigung wäre es, zu beweisen, dass Kernstock so denken musste, dass es unter den Umständen seiner Zeit tatsächlich unmöglich war, anders zu denken. Das ist offensichtlich nicht der Fall.Sowohl aus der Monarchie als auch aus der Ersten Republik sind Andersdenkende bekannt. Selbst während des Weltkriegs, als chauvinistische Propaganda allgegenwärtig war, entlarvte Karl Kraus in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Die Fackel Kernstock.Ein rassistischer Nationalismus wird nicht weniger gefährlich, weil er zu einer bestimmten Zeit von mehr als einer Person vertreten wurde.
Kernstocks Kriegslust
Steirische Holzer holzt mir gut
mit Büchsenkolben die Serbenbrut!
Steirische Jäger trefft mir glatt
Den russischen Zottelbären aufs Blatt!
Steirische Winzer presst mir fein
Aus Welschlandfrüchten blutroten Wein!
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Mein Fazit
Thomas Knapp wuchs in Vorau auf, wo Kernstock noch allgegenwärtig ist. Deshalb betreibt er eine Website über Kernstock, die Informationen leicht zugänglich machen und so zur Aufklärung über dessen Werk und Vita beitragen soll.