Zombies, Waldelfen und Penis-Kuschelkissen – Bilder von der größten Rollenspiel-Messe Europas

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Zombies, Waldelfen und Penis-Kuschelkissen – Bilder von der größten Rollenspiel-Messe Europas

Wer noch nie mit Batman gegen Zombies gekämpft hat, der hat nicht gelebt.

In einem Gatter prügeln zwei Ritter mit Keulen aufeinander ein, ein Stormtrooper und zwei Dunkelelfen schauen konzentriert zu, daneben tauscht ein Groß-Inquisitor des Imperiums mit einem schwer bewaffneten Predator Nummern aus. Dahinter ruft ein stämmiger Typ im T-Shirt triumphierend "Ich bin nekrophil, und ich habe meine erste süße Leiche gefunden!", während er mit einer quiekenden Zombie-Krankenschwester auf den Armen wegläuft. Willkommen auf der Rollenspiel-Messe.

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Am Samstag und Sonntag fand in Köln die zehnte Role Play Convention Germany statt. Mit bis zu 40.000 Besuchern und bis um die 250 Ausstellern ist die "RPC" die größte Rollenspiel-Messe für Cosplayer und Live Action Role Player (LARPer) in Europa. Und sie wird immer größer, denn die Szene wächst, und zwar in alle Richtungen.

Es gibt übrigens einen wichtigen Unterschied zwischen Cosplayern und LARPern: Cosplayer suchen sich üblicherweise eine schon vorhandene Figur aus einem Computerspiel, einem Comic oder einer anderen Fantasy-Welt aus und versuchen dann, deren Kostüm/Rüstung/Schuppenpanzer so detailgetreu wie möglich nachzubilden. (Es gibt wahrscheinlich keine offizielle Regel, dass es eine Fantasy-Figur sein muss. Trotzdem war niemand zu sehen, der sich als Tatort-Kommissar oder Ernie aus Stromberg verkleidet hat.)

LARPer dagegen denken sich selber Charaktere aus, die es so noch nicht gibt, und basteln sich dafür die Kostüme. Dann verabreden sie sich mit Gleichgesinnten im Wald und spielen stunden- oder tagelang Rollenspiele, mit Schaumstoffwaffen und teilweise sehr komplizierten Regeln.

Siehe auch:Warum ist Live Action Roleplaying so beliebt?

Alle beide Gruppen treffen sich jedoch auf Veranstaltungen wie dieser Messe, um sich neue Ausrüstungsgegenstände zu kaufen, sich die Kostüme der anderen anzuschauen und vor allem, um sich auszutauschen und zu vernetzen.

Und daraus ist mittlerweile ein ziemlich großes Geschäft geworden: Die Messe erstreckte sich über 40.000 Quadratmeter in zwei riesigen Hallen und einem Außenbereich. In der oberen Halle fanden sich eher traditionelle Cosplay-Stände, aber auch Promotion-Buden einzelner Computerspiele und große Areale mit Tischen, an denen live kartenbasierte Rollenspiele gespielt oder Strategien für das nächste Geheimtreffen des Duisburger Druidenzirkels ausdiskutiert werden konnten.

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In der unteren herrschten dagegen Zombies, Leichenfledderer und Widerstandskämpfer: Hier hatten verschiedene "Endzeit"-LARPer ihre Stände aufgebaut, also Spieler, die sich von Mad Max oder Zombie-Fiktionen wie The Walking Dead inspirieren lassen. Und auch hier war man sich sicher, dass man noch ganz am Anfang steht. "Die Community wächst weiter, auch international. Die Leute wollen Abenteuer erleben", erklärte Gerald von der Gruppe Lost Ideas, die im Ganzen drei verschiedene LARP-Spiele ausrichtet. "Die Leute wollen aus sich rauskommen, die wollen kreativ sein. Jeder möchte auch mal was anderes sein."

Und das waren sie dann auch. Von zuckersüßen Furrys über sexy Bogenschützinnen bis zu furchteinflößenden Tech-Nazis war so ziemlich alles dabei. Und wir auch, mit unserer Kamera.