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Die FPÖ hat Linz seine Ampelpärchen weggenommen

„Im Straßenverkehr haben Gesinnungen und insbesondere Genderwahn nichts verloren".

Nach Wien und Salzburg hat im Juni auch Linz die sogenannten Ampelpärchen—also Fußgängerampeln, auf denen ein schwules, ein lesbisches und ein heterosexuelles Paar zu sehen sind—erhalten. Jetzt, nur sechs Monate später, hat der Linzer Verkehrsstadtrat Markus Hein (FPÖ) dafür gesorgt, dass die Symbole wieder verschwinden.

Wie Hein bestätigt, wurden die Ampelpärchen an der Linzer Mozartkreuzung abmontiert. „Im Straßenverkehr haben Gesinnungen und insbesondere Genderwahn nichts verloren", schreibt Hein in einer Aussendung. Er macht außerdem eine „linke Gesinnungs-Lobby" dafür verantwortlich, dass dieser „Genderunsinn" überhaupt erst nach Linz gekommen ist.

„Die FPÖ will Linz zurück in die Vergangenheit katapultieren", kontert Severin Mayr, einer der Initiatoren der Gruppe „Linz braucht Ampelpärchen", die das Projekt aus Spenden finanziert hat. Die Demontage sei beschämend und werfe ein fatales Licht auf die Friedensstadt Linz, so Mayr. Er bescheinigt der FPÖ „Homophobie oder Ewiggestrigkeit" und wirft ihr vor, Linz in eine Retro-Stadt verwandeln zu wollen.

Die FPÖ argumentiert unter anderem mit der Verkehrssicherheit. Denn der einzige Zweck einer Ampel sei, „für mehr Sicherheit im Verkehr zu sorgen und nicht etwa linke Botschaften zu verbreiten", so Markus Hein. Dass jedoch gerade in Oberösterreich, wo Frauen seit den letzten Wahlen ohnehin eine—wenn überhaupt—nur untergeordnete Rolle spielen, rein männliche Verkehrsampeln auch eine Botschaft sind, scheint Hein entgangen zu sein.

Nach den oberösterreichischen Frauen trifft es jetzt also auch Schwule und Lesben. Die Demontage zeigt aber erste Wirkung, wie die Tagespresse berichtet: „Nach Abnahme der Ampelpärchen: Homosexualität in Linz laut FPÖ um 86 Prozent gesunken."

Paul auf Twitter: @gewitterland