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Ich erinnerte mich an einen meiner prägendsten direkten Kontakte mit dem FPÖ Mob: Ich war 18 und ging zum Viktor-Adler-Markt, um mit den andern linken Teenies gegen die alljährliche FPÖ-Hetzrede in Favoriten zu protestieren, bzw. begleitete ich einfach meine Freunde, denn tatsächlich fand ich es irgendwie langweilig unter „meinesgleichen" rumzuhängen und die öden Parolen zu schreien, anstatt die seltsamen Exoten vor mir genau zu begutachten.
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Diese Hetzerei, die Menschen so kippen lässt, dass alte Männer ungehemmt auf junge Mädchen einschlagen wollen, wollte ich mir aus generellem Interesse an menschlichen Abgründen mal wieder aus der Nähe geben, also ab ins neutrale Blumenkleid und auf zum Oktoberfest. Mein Kumpel A., der sowieso aussieht wie ein Skinhead, wollte mitkommen, verspätete sich aber um eine Stunde, also bewegte ich mich mal alleine rein. Begleitet von dem Gefühl, man könne meine Gesinnung in meinen Augen sehen, tastete ich mich vorsichtig durch die festliche Menge. Ich fühlte mich sehr unwohl, nachdem ich aber die ersten rotgesichtigen Mostschädeln in ihren Trachtenjankern dabei erwischte, wie sie mir mit unverhohlen auf meinen Orsch starrten, fühlte ich mich irgendwie akzeptiert. Ich holte mir bei einem der dunkelhäutigen Kellnern, bei denen ich mich gerne für alles entschuldigt hätte, ein Krügerl und relaxte.
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Wehret den Anfängen!
Bussi