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Popkultur

Welcher Dschungel-Bewohner passt zu deiner persönlichen Psychose?

Wir haben die 2016er-Kandidaten von ‚Ich bin ein Star, holt mich hier raus' gescannt. Eine Checkliste voll Abscheu und Vorfreude-Tröpfchen.

Ganz ehrlich? In einer perfekten TV-Welt säße man im Januar ums Dschungellagerfeuer mit Ronja von Rönne, Xavier Naidoo, Fler, Marcus Staiger und Sookee. Doch RTL hat andere Pläne und diesen gilt es sich zu beugen. Der Lohn: Irgendwas mit Kakerlaken, Maden und Intrigen. Wir haben die 2016er-Kandidaten von Ich bin ein Star, holt mich hier raus gescannt. Eine Checkliste voll Abscheu und Vorfreude-Tröpfchen.

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Menderes Bağcı (31)

Ah, herrlich. Da schnurrt das Gerechtigkeitsempfinden: Der Betriebstrottel von DSDS bekommt nun endlich auch seine Chance. Nach dem Erlangen des Recalls 2011 (endlich!) wurde die Mischung aus Michael Jackson und borderlinigem Ottifant nun endlich auch jenseits jener Casting-Show aktiviert.

Foto: Wikimedia | Dirk Vorderstraße | CC BY 2.0

Skills: Dankbar und stur—kann weder tanzen noch singen, tut es aber trotzdem dauernd. Besitzt mit seiner leicht außerirdischen Art eine erfrischende Distanz zu Ratio und Realität.

Brigitte Nielsen (52)

Um die Flatline des Sommerdschungels in diesem Jahr aufzurütteln, wurde für den Sieger jener Ex-Kandidatensause eine Wildcard ausgelobt—fürs „echte" Camp. Nun ergibt sich leider der Umstand, dass diese eingelöst werden muss. Dabei war das doch im August alles nur so dahingesagt gewesen! Zumindest konnte man sich denken, dass kein Entscheider wirklich solche Altlasten im neuen Camp haben wollte. Aber RTL ist 1 Ehrenmann und so trägt Sommersiegerin Brigitte nun also zum dritten Mal zum Format bei—wird wieder ihre Rolle als die patente Brigitte spielen. Die Freude ist ganz auf keiner Seite.

Skills: Telegen, abwaschbar, konsensfähig, ekelresistent. Mit anderen Worten: Entsetzlich langweilig.

Highlight des Sommerdschungels allerdings: Mathieu Carrière pinkelt vor laufender Kamera in eine Schüssel!

David Ortega Arenas (30)

„Muss dieser Typ wirklich berühmt sein und das ohnehin tuberkulöse Berufsfeld Schauspieler durch sein Engagement bei Köln 50667 noch weiter belasten? Ist das nicht jemand, der besser mein Auto waschen sollte?" Gedanken, die man hat, wenn der Blick über den muskulösen Mann mit dem Namen eines südamerikanischen Diktators schweift. Gedanken, die man natürlich niemals niederschreiben würde.

Skills: (Triggerwarnung Lookismus) Durch seine persönliche Bosstransformation zumindest ziemliches Eyecandy!

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Ein Typ perfekt fürs Holzhacken, der allerdings, schon während man ihn ansieht, vom Gedächtnis bereits schon wieder dem Vergessen preisgegeben wird.

Sophia Wollersheim (28)

Auch die busige Fratze des Dschungelformats muss dieses Jahr wieder bedient werden. Prinz Quote hat es nötig. So drängt 2016 Sophia Wollersheim einem ihr groteskes Dekolleté auf. Qualifikation unter anderem: Werbegesicht der Venus. Gesicht? Schön wär's!

Skills: Die offensichtlichen.

Rolf Zacher (74)

Alter! Was ist dieser nagetierige Koch alt geworden. Na, wenigstens hat er sich seinen dummen Spitzbart abgenommen. „Du würdest gern mal Johann Lafer die Eier schaukeln, aber das macht ja schon der Andere, der komplett behinderte!" (Heinz Strunk „Fernsehkoch")

Soviel also zu Ralf Zacherl. Das geschulte Auge dürfte aber längst die feinen Unterschiede der Namen erkennt haben. Rolf Zacher ungleich Ralf Zacherl. Ersteren kann man kennen, wenn man sich für Bad Guys im deutschen Fernsehfilm interessiert: Zum Beispiel in Tatort, Derrick oder Meister Eder und sein Pumuckl. Also mit anderen Worten wenn man ein entsetzlicher Langweiler und/oder geisteskranker Psychopath ist. Zacher hat viele drugs früher gescored. Heroin und Haftstrafen. Die 70er von Rolf Zacher waren ein krasserer turnup als das gesamte Leben von Zugezogen Maskulin zusammen.

Skills: Aufbrausend. Ein Charmeur mit Hang zu Witz und Faustkampf.

Gunter Gabriel (73)

Ey, über wie viel Über-70-Jährige soll ich denn hier noch schreiben? Wenn mich die Lebenswelten von Pensionisten interessierten, würde ich mir den geriatrischen Fickfilm Wolke 9 geben. Wenn! Allerdings passt „Pensionist" ohnehin nicht auf Gunter Gabriel. Stellt er sich in seiner Vulgär-Version eines deutschen Johnny Cash doch stets als „ehrlichen Malocher" dar. So war auch „Hey Boss, ich brauch mehr Geld" von 1974 sein größter Charterfolg. 2005 trat er allerdings als Anstoßgeber für noch einen weiteren Knaller in Erscheinung: „Ihr habt ja so viel Zeit". Sein Rant gegen die unterbeschäftigten Zaungäste beim Soundcheck auf einer Veranstaltung in Eisleben wurde durch den Filter von Adolf Noise (DJ Koze) ein Szene-Hit. Gabriel indes erhielt DDR-Verbot.

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Skills: Extrem aufbrausend. Ein Macho, der bereits in dem dschungelähnlichen Format Die Alm (Pro7, 2004) durch Selbstgerechtigkeit und Aggression auffiel.

Thorsten Legat (47)

Bundesligaprofi aus den 90ern, spielte u.a. für Werder, den VfB sowie Eintracht Frankfurt. Aber ist es wirklich das, was man vom Sieger des Promi-Boxens 2014 und dem heutigen Trainer des Landesligisten FC Remscheids lesen möchte? Nein. Diese Infos sind höchstens Kulisse für das hier: „Abseits des Fußballplatzes machte Legat im Juni 2007 Schlagzeilen, als er auf dem Parkplatz einer McDonald's-Filiale in Remscheid im Streit mit einer Gruppe Jugendlicher in Notwehr ein Samurai-Schwert zückte." (Wikipedia)

Skills: Wirkt wie die Anti-These des fernöstlichen Zustands Zen. Ein Mann der falschen Wortwahl, der falschen Entscheidungen—also genau der Richtige fürs Format.

Jenny Elvers (43)

In dem zweiten Buch von Dieter Bohlen, Hinter den Kulissen (2003), wird der Schauspielerin (Muschi-Slot in Detlev Bucks Männerpension) ein ganzes Kapitel gewidmet. Der Titel: „Die Queen der Luder". In jenem kommt sie eigentlich noch gut weg, aber was bedeutet das schon? Schließlich feiert Bohlen im gleichen Machwerk auch Eva Herman.

Skills: Kamerageil vs. erschöpft (zu viel Trottel-TV wie Promi Big Brother, Let's Dance, Shopping Queen, Promi-Dinner …) - und vermutlich muss in Australien bereits medial der Markt beackert werden für eine weitere Lebensbeichte, die es nach Rückkehr zu verkaufen gilt. She works hard for the money.

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Helena Fürst (42)

Wer ohne Dominatrix-Fantasien ist, der werfe den ersten Stein. Oder sieht jemand in dieser „TV-Anwältin" etwas anderes als eine SM-Zuchtmeisterin, die immer dort empor- beziehungsweise hinabsteigt, wo es selbst dem entmenschten Quoten-Cyborg Vera Int-Veen zu fies ist? Vor der Kulisse der Empathie und einer zynischen Robin-Hood-Selbstermächtigung („Anwältin der Armen") werden ihr abgehängte und zahnlose Fliesentischbesitzer zugeführt. Dagegen ist Frauentausch ein Besuch der Waldorfschule. Doch nun ist es zu spät: „Wer den Teufel mit ins Schiff nimmt, muss ihn auch hinüberfahren" (Sprichwort)

Skills: Vergleiche Fürsten der Dunkelheit von John Carpenter.

Nathalie Volk (19)

Screenshot von Wikipedia

Wenn man auf Wikipedia schaut, sieht man, ihr Eintrag ist zur Löschung vorgeschlagen. Dabei tauchen doch Power-Infos auf wie „Werbeaufnahmen für Sonnenbrillen" und „3-monatiger Asien-Aufenthalt". Aber das ist den Eierköppen von Wikipedia wohl nicht gut genug?!!!!11einself

Skills: Diese Kandidatin wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Ricky Harris (53)

Zum Peak des Talkshow-Booms Ende der 90er erfüllte sich das, was sonst nur bei der zugedröhnten Plattenindustrie im Falle eines Hypes passiert: Jeder Idiot und sein Sohn kriegen einen Plattenvertrag—oder in diesem Fall eben eine Talkshow. Spätestens als der kaum des Deutschen mächtige Amerikaner am Zug war, fiel der Boom dann aber zusammen wie ein Mikropenis im kalten Polar. Schöne Vorstellung, der überdrehte Typ aus der Animateurhölle würde das depressive Lagerfeuer mit seiner guten Laune strapazieren. Doch gerade kam das Dementi rein. Ricky Harris soll doch nicht dabei sein. Also wieder Raum für Falk Schacht, Ronja von Rönne, Marcus Staiger? Komm, RTL, das wäre die volle Gönnung. Danach wollen wir auch nie wieder was—und sprengen Netflix!