Ein 18-Jähriger Jay-Z
Jay-Z im Alter von 18 Jahren, damals noch weitgehend unbekannt. Seinen Schmuckstil nahm er von Anfang an ernst: Bei einem Fotoshooting mit seinem Freund Jaz-O, ebenfalls Rapper, trug Hov eine doppelte goldene Kordelkette mit einem Anhänger, eine goldene Uhr, einen Anhänger einer Königskobra, mehrere Ringe mit Tigerköpfen und ein Gucci-Armband. Das Gucci-Armband mit den miteinander verbundenen ovalen Gliedern stammt aus der Marine, der Stil wurde durch das Label bekannt. Foto: Timothy White, Brooklyn, New York, 1988
Popkultur

Fotos von HipHop-Stars mit ihren Goldketten

Eine Hommage an das Bling Bling und die Grillz aus mehr als 30 Jahren HipHop-Kultur.

Opulente Schmuckstücke gehören zum HipHop wie Ringlichter zu Influencerinnen. In mehreren Jahrzehnten HipHop-Kultur entstanden so verschiedene Trends und Klassiker: Jeder kennt die legendäre 50 Cent-Kette oder die Anhänger von 2Pacs Death Row Records. Die Musikjournalistin Vikki Tobak hat die Fotos berühmter Künstler und ihrer Schmuckstücke gesammelt und im Buch Ice Cold. A Hip-Hop Jewelry History veröffentlicht. 

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"Ich bin als Kind von Migranten in Detroit aufgewachsen", sagt Tobak gegenüber VICE. "Als ich in den späten 80ern meine ersten Kontakte mit HipHop hatte, fühlte ich mich sofort von der Musik angezogen." Tobak wurde in Kasachstan geboren und zog im Alter von fünf Jahren mit ihren Eltern in die USA. Bereits 2018 hat sie das Buch Contact High: A Visual History of HipHop veröffentlicht und die gleichnamige Ausstellung kuratiert. 

Den Anstoß für ihre Liebe zu HipHop haben Public Enemy gegeben, so Tobak: "Ich habe 'It takes a Nation of Millions to Hold Us Back' gehört und meine Welt machte plötzlich Sinn." Vikki Tobak arbeitete anschließend für die Redaktion des Paper Magazine und für die Plattenfirma Payday Records, wo sie den jungen Jay-Z und Mos Def kennenlernte. Besonders Jay-Z habe sie beeindruckt. 

"Man konnte damals schon sehen, dass ihm Großes bevorstand – sowohl was seine Musik als auch seinen Style angeht", sagt sie heute. Künstler wie De La Soul und Public Enemy hätten in den frühen 90er Jahren eher Perlen und afrozentristische Medaillons getragen, sagt sie. Erst mit Jay-Z und P. Diddy – damals noch Puff Daddy – seien die fetten Goldketten populärer geworden.

Der Bildband Ice Cold. A Hip-Hop Jewelry History dokumentiert diese Übergänge: von den schweren Schmuckstücken der 80er Jahre über die detaillierten Bling-Bling-Konzeptualisierungen nach der Jahrtausendwende bis hin zu Kanye Wests legendärer Jesus-Kette; einer Kooperation zwischen dem Rapper und dem japanischen Künstler Takashi Murakami aus dem Jahr 2007. Das Buch zeigt auch, welche Bedeutung die Schmuckstücke in einer von Armut und Migration geprägten Kultur haben. 

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"Viele der Juweliere sind selbst immigriert oder die Kinder von Migranten", sagt Tobak. Sie meint damit Branchengrößen wie Ben Baller, Johnny Dang, Jacob the Jeweler, Tito, Eliantte oder Greg Yuna. "Ich fand es spannend, wie sich die Mentalitäten der Künstler und der Juweliere ähneln", so die Journalistin. Reichtum aufzubauen, ein Vermächtnis zu hinterlassen oder die Community zu pflegen, seien Ideen, die die Hip-Hop-Kultur mit jener von Migranten gemeinsam hätten. "Die Juweliere verstehen den Hustle, den Ehrgeiz und den tieferliegenden Sinn dahinter", sagt Tobak. 

Hier sind einige Auszüge aus Ice Cold. A Hip-Hop Jewelry History. Das Buch ist im Taschen Verlag erhältlich.

Schmuck im Hip-Hop: Run D.M.C. stehen vor dem Eiffelturm, sie tragen schwarze Jogginganzüge, Hüte und Schmuck

Run-D.M.C. Foto: Ricky Powell, Paris, 1987

Der Rapper Eric B. sitzt auf einer Fensterbank, hinter ihm befindet sich Rakim hockend auf derselben Bank. Die Hip-Hop-Künstler tragen dicke Goldketten, Armbänder und Ringe

Rakim (hinten) trägt einen Anhänger der Jungfrau Maria an einer goldenen Kordelkette. Eric B. trägt einen Anhänger mit einem Adler-Motiv, ebenfalls an einer Kordelkette, dazu eine goldene Armbanduhr, goldene Ringe, einen Mercedes-Benz-Ring am kleinen Finger und einen Vierfinger-Ring mit seinem bürgerlichen Namen, Louis Eric Barrier. Foto: David Corio, 1987

Ein Schwarzer Mann posiert in einem grauen Nadelstreifen-Anzug auf einer Straße, im Hintergrund leuchtet das McDonald’s Logo. Der Mann trägt weißgoldenen Schmuck und Grillz

Der “Rude Boy" Schmuckstil aus Brooklyn (hier im Viertel East Flatbush) war bekannt, weil er Einflüsse aus dem karibischen Stil mit kontemporären Trends vermischte. Single Cap Gold Eckzahn-Grill, Nofretete-Anhänger, weißgoldene Kordelkette und mehrere Weißgoldringe waren der Look. Foto: Jamel Shabazz, Brooklyn, New York, 1982

Portrait des Hip-Hop-Künstlers Scott La Rock vor einem blauen Himmel. Er trägt ein pastellfarbenes Hemd und Goldschmuck

Scott La Rock: goldener Kronen-Ring, goldene Armbanduhr, Kette mit Namensanhänger, Ring mit Mercedez Benz-Logo. Foto: Janette Beckmann, New York, 1987

Ein Foto eines Juweliers in Atlanta. Vor dem Laden stehen zwei Autos. Davor und dahinter laufen mehrere Schwarze Männer und Frauen. Ein Mann trägt ein rotes Shirt, Baggy Pants und telefoniert

Ladenschild: Eddie’s Gold Teeth. Eddie Plein, ein Immigrant aus Surinam, machte Goldzähne oder Grillz in Brooklyn bekannt. In den 80er Jahren eröffnete Plein seinen ersten Shop in der Colosseum Mall im Stadtteil Queens. Danach zog er mit seinem Business nach Atlanta und beeinflusste die Grillz-Kultur in den Südstaaten. Foto: Bryce Duffy, Atlanta, 2002

Der Rapper Notorious B.I.G. steht vor einem braunen Hintergrund. Er trägt zwei Jesus-Ketten und eine bordeauxfarbene Jacke. Er schaut in die Kamera

The Notorious B.I.G. aka Biggie Smalls: Biggies Jesus-Ketten setzten einen Trend im HipHop, den auch heute noch viele Künstler und Künstlerinnen in ihrem Look imitieren. Hergestellt wurden die Ketten damals von Tito Caicedo vom Juwelier Manny’s Jewelry in New York. Foto: Michael Lavine, Queens, New York, 1997

Ein schwarz/weiß Foto einer Schwarzen Frau von hinten. Sie trägt Braids, die hinten zu einem großen Zopf geflochten sind. An ihren Ohren hängen dicke, goldene Ohrringe in Bambusoptik, an ihrem Zopf hängt ein Strassschild mit ihrem Namen Shante

Roxanne Shanté: goldene Ohrringe in Bambus-Optik und "Shante"-Haarklammer mit Strass. Foto. David Corio, London, 1989

Das Cover eines Buchs. Auf dem Foto sieht man einen Schwarzen Oberkörper und zwei Hände. Die kleinen Finger der Hände heben eine Kette an. Die Person trägt mehrere dicke Ketten und mehrere brillantbesetzte Ringe

Das Buchcover von Ice Cold. A Hip-Hop Jewelry History. Foto: Taschen Verlag

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