Die Wunsch-WG des Autors | Foto: Robert Hofmann
In dieser Serie berichten wir über das Lockdown-Leben: Über Stimmungen und Hoffnungen und über alles, was wir vermissen.
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Eigentlich bin ich zu alt für WGs. Das habe ich mir schon vor fünf Jahren gesagt und bin dann doch wieder in eine gezogen. Und dann in noch eine. Und noch eine. Aber eigentlich dachte ich vor fünf Jahren erstmals und seitdem immer wieder, dass so eine Wohnung für mich allein mir eher entsprechen würde. Da müsste ich auf niemanden Rücksicht nehmen und niemand auf mich. Freiheit halt. Aber seit Frühjahr 2020 hat sich dieser Wunsch zurückentwickelt. Heute denke ich oft zurück an meine Studi-WG-Zeiten. Am schönsten waren WG-Sonntage. Wir lagen dann oft zu viert oder fünft auf meiner schwarzen Ledercouch, schauten Actionfilme aus den 80ern und aßen das Menü A1 von Ris-A Chicken, 10 Chilliwings mit Pommes. Das heiße Fett platzte uns aus der Panade auf die Zunge, der Kater dröhnte in unseren Köpfen und wir hätten keinem Film folgen können, der mehr von uns verlangt hätte, als Freude an Explosionen zu haben. Dementsprechend still war dann auch abends das schlechte Gewissen darüber, dass wir wieder nichts für die Uni oder den Lebensunterhalt getan hatten.
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