Soldaten schauen aus der Ladefläche eines Lastwagens, der sie zur Front fährt. Am 27. September entbrannte wieder der bewaffnete Konflikt um Bergkarabach zwischen Armenien und Aserbaidschan, Fotograf Adrien Vautier hat ihn dokumentier
Armenische Soldaten auf dem Weg zur Front | Alle Fotos: Adrien Vautier
Politik

Fotos: So zerstörerisch war der Krieg um Bergkarabach

Der französische Fotograf Adrien Vautier hat einen Monat lang den Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan dokumentiert.

Niemand weiß, wie viele Menschen in diesem Krieg gestorben sind. Am 27. April eskalierte der lang anhaltende Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um Bergkarabach. Die Kaukasus-Region, die überwiegend von Armeniern bewohnt wird, liegt seit der Auflösung der Sowjetunion im Staatsgebiet von Aserbaidschan. Aserbaidschan beansprucht das Gebiet für sich, Armenien fordert seine Unabhängigkeit.

Nach wochenlangen erbitterten Kämpfen und mehreren gebrochenen Waffenruhen unterzeichnete Armeniens Präsident Nikol Paschinjan am 9. November schließlich ein erweitertes Waffenstillstandsabkommen, bei dem sein Land gegenüber Aserbaidschan große Zugeständnisse macht. Viele Experten bewerten die Unterschrift als Kapitulation. In Armeniens Hauptstadt Jerewan kam es infolge zu Ausschreitungen.

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Laut armenischen Offiziellen aus der umkämpften Region sind seit September 1.200 Menschen gestorben, darunter auch Dutzende Zivilisten.

Die Regierung von Aserbaidschans Präsidenten Illham Aliyev veröffentlicht aus Prinzip keine Zahlen zu militärischen Verlusten, sagt aber, dass 91 Zivilisten gestorben seien. Russlands Präsident Wladimir Putin sprach vergangenen Monat von beinahe 5.000 Toten in dem Konflikt. Etwa 100.000 Menschen sind aus dem Konfliktgebiet geflohen, größtenteils nach Armenien. Die, die blieben, suchten in Kellern Schutz vor den Bombardements.

Der renommierte Fotograf Adrien Vautier war den ganzen Oktober in Bergkarabach und hat den Konflikt dokumentiert. Hier sind seine Bilder.

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Warnung: Einige Bilder zeigen Tote und Verletzte.

Ein zerstörter Theatersaal mit den Stuhlreihen noch intakt

Das Kulturzentrum in Schuschi wurde am 5. Oktober bombardiert, mehrere Dutzend Menschen starben

Ein Mann steht im Wohnzimmer mit einem Gewehr

Armo Gaspalyan besitzt ein kleines Lebensmittelgeschäft in Stepanakert. Eines Sonntags traf eine Bombe ein nahestehendes Haus, während er auf dem Markt war. Seitdem lässt er sein Gewehr nicht mehr aus dem Blick

Auf einem Friedhof umarmt eine Mutter ihren toten Sohn, der im Sarg liegt

Eine Mutter beerdigt ihren Sohn

Ein verstaubtes und mit Schutt bedecktes Wohnzimmer

Das Wohnzimmer in einer zerbombten Wohnung in einem Wohngebiet von Stepanakert

Der Blick in eine zerstörte Wohnung, die Dachbalken sind heruntergekommen, in den Wänden und da, wo das Fenster war, klaffen Löcher

Im obersten Stockwerk eines zerbombten Gebäudes räumt eine Familie die Wohnung ihres Sohns aus, der zum Kämpfen an die Front gegangen ist

Zwei Kinder spielen Schach auf dem Fußboden in einer Wohnung

Geflohene Familien haben Zuflucht im kleinen Dorf Tatev in Armenien gesucht

Ein Friedhof, auf den Grabsteinen sind Bilder der Bestatteten eingraviert

Der Militärfriedhof in Jerewan, der Hauptstadt Armeniens

Ein blutüberströmter Mann liegt auf einer Krankenbahre, angeschlossen an mehrere Maschinen. Ein Arzt behandelt ihn

Ein schwer verwundeter Soldat wird in einem Krankenhaus in Stepanakert für eine Operation vorbereitet. Einen Tag später erlag er seinen Wunden

Der Innenraum einer Kirche bedeckt mit Geröll und Stoffbahnen

Der Innenraum dieser Kirche wurde von Artilleriebeschuss beschädigt

Eine armenische Hochzeit, der Brätuigam trägt eine Krone, die Braut einen weißen Schleier

Hovik, ein junger Soldat, und Mariam heiraten in einer Kirche, die zu Beginn des Konflikts bombardiert worden war

Eine ältere Frau sitzt auf einer provisorischen Holzbank in einem Kellerraum

Am Anfang des Krieges verbrachten ältere Menschen den ganzen Tag in Bunkern, um sich vor den Bomben zu schützen

Eine Frau und eine andere Person stehen im Dunkeln an einem Hauseingang

Viele Familien leben jetzt in ihren Kellern