„Tod und Hass dem (deinen Anti-Verein bitte hier einsetzen)”. Diesen Gesang hört man in Deutschlands Stadien Woche für Woche. So wirklich ernst meint ihn wohl kein einziger Fan.
Anders als Anhänger des ägyptischen Clubs Al-Masry Port Said. Vor ziemlich genau fünf Jahren stürmten sie nach einer Partie gegen Al-Ahly Kairo den Rasen und sorgten für ein Massaker. Sie warfen Steine und Flaschen und zündeten Feuerwerkskörper in Richtung gegnerischer Fans und Spieler. 1000 Menschen wurden verletzt, 74 kamen am Abend des 1. Februar 2012 ums Leben. Dafür bezahlen jetzt zehn Al-Masry-Anhänger – mit ihrem Leben.
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Traurig aber wahr, Ägyptens höchstes Berufungsgericht hat die zehn Todesurteile nun bestätigt. Immerhin: In einem ersten Verfahren waren 2014 noch 21 Menschen zum Tode verurteilt worden. Auslöser der Gräueltaten vor fünf Jahren war die politisch angespannte Situation. Der Arabische Frühling blühte, die Ultras Al-Ahlys galten als Vorreiter der Rebellion gegen den Langzeitpräsidenten Hosni Mubarak. Mit Fußball hat das alles wenig zu tun, die Ausschreitungen vor fünf Jahren genauso wenig wie die Todesurteile heute.
Immer wieder verlieren Menschen in Ägypten ihr Leben bei Fußballspielen. Erst Anfang des Jahres waren vor Beginn des Kairoer Derbys mindestens 20 Menschen bei Ausschreitungen ums Leben gekommen.
Es ist ein Beispiel dafür, dass Gewalt im Fußball niemals ausarten darf. Fußball muss Sport bleiben. Auf dem Rasen und auf den Tribünen. Für Menschen wie dich, dich, dich und auch für dich. 90 Minuten in denen wir alle gleich sind und das gleiche wollen. Tore, Tore, Tore.
Habt euch lieb, bitte.