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Elfjähriger löst Verfolgungsjagd aus, weil er seine GTA-Skills testen will

Wir alle haben in unserer Kindheit irgendwann mal Mist gebaut, dafür den entsprechenden Ärger bekommen und die Sache dann möglichst schnell vergessen. Ein Elfjähriger aus Kanada stellt jedoch so ziemlich jeden bekannten Dummen-Jungen-Streich in den Schatten: Der erlebnisorientierte Minderjährige hielt es für eine gute Idee, seine Fahrkünste aus Grand Theft Auto auch mal im echten Leben auszutesten und lieferte sich nebenbei eine spektakuläre Verfolgungsjagd mit der Polizei.

Der Junge bretterte im kanadischen Vaughan mit bis zu 120 Stundenkilometern in Schlangenlinien über den vielbefahrenen lokalen Highway. Kein Wunder also, dass er schnell die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich zog. Wie die Polizei nach seiner Festnahme bekannt gab, habe der Junge zuvor Grand Theft Auto gespielt und wollte einfach mal wissen, wie es ist, ein Auto zu fahren. Der Canadian Press zufolge konnten die Beamten die Spritztour beenden und den Jungen wieder unversehrt bei seinen Eltern abliefern.

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Ein Blick auf die Details des Falls macht die Geschichte allerdings noch etwas absurder: Das Fahrzeug wurde nicht einfach von der Polizei gesichtet und gestoppt. Laut des Polizeisprechers Kerry Schmidt, der den Vorfall am Sonntag über die Livestream-App Periscope kommentierte, musste die Polizei den Jungen gleich zwei Mal anhalten.

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Beim ersten Mal kam der Wagen von alleine zum Stehen, woraufhin sich die Beamten ihm näherten. Die meisten anderen Elfjährigen hätten das nun wohl als Zeichen gesehen und verängstigt das Handtuch geworfen—nicht jedoch dieser präpubertäre GTA-Fan. Statt brav auf die sich nähernden Gesetzeshüter zu warten, trat er ein zweites Mal ordentlich aufs Gaspedal und brauste davon.

Doch ewig konnte er der Polizei nicht davon fahren: „Durch den Einsatz weiterer Polizisten gelang es uns, das Fahrzeug sicher zum Halt zu bringen, ohne einen Unfall zu verursachen”, sagte Schmidt. „Zu unserem großen Entsetzen war es ein elfjähriger Junge, der da aus dem Fahrzeug stieg. Er hatte gerade noch zuhause Grand Theft Auto gespielt und wollte nun wissen, wie sich das Autofahren anfühlt.”

„Dieser Vorfall ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein Videospiel Kinder dazu verleitet, etwas ohne das Wissen oder Einverständnis ihrer Eltern auszuprobieren, das sehr leicht in einer Katastrophe hätte enden können”, erklärte der Beamte weiterhin.

Dass Filme und auch Videospiele einen Einfluss auf Kinder haben, ist nicht nur naheliegend, sondern auch durch Studien belegt. Allerdings sind Games wohl kaum der einzige Faktor, der Kinder dazu bringen könnte, ein Auto zu stehlen. Schließlich können Computerspiele niemanden dazu verleiten, im echten Leben etwas zu tun, was er oder sie eigentlich gar nicht wollte—mit der Ausnahme von Pokémon Go vielleicht.

Vielleicht sollten wir einfach froh sein, dass der Junge nicht noch auf die Idee kam, während des Fahrens auf Pokémon-Jagd zu gehen.