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Bis so guet

Bevor uns die Mutter Natur zu Nichte macht und wir elend an einem Virus zu Grunde gehen, wird hier noch einmal gefeiert.

„Der Mensch ist dem Menschen Wolf", meinte schon einer der grossen Vordenker unserer modernen Welt: Thomas Hobbes. Vielmehr Wolf dem Menschen ist der Mensch aber der lieben Mutter Natur. Diese lässt ja einiges mit sich anstellen, wie es in den vergangenen hundert Jahren den Anschein gemacht hat. Repower hier, Fukushima da, Batteriesäure in den Flüssen, Shell, Gazprom, Legefabriken und das Mururoa Atoll dort. Trotzdem macht die Urgewalt um uns herum weiter ihr Ding, schmettert ab und an mal eine Kleinstadt wie New Jersey zurück ins Mittelalter aber das war`s soweit. Damit kommen wir klar, Mama Umwelt bleibt weiterhin unsere kleine Bukkake-Schlampe. Wenn sie mal aufmuckt, gibt's schön was mit der Penizillin-Keule oder dem Bagger.

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Dämlich wie wir Menschen fairerweise sind, merken wir nicht, dass die Schöpfung schon seit Jahren an unserem Niedergang arbeitet und das direkt vor unserer Nase: „Grippe" heisst die Medizin, die sich der Planet Erde regelmäßig selber verabreicht. Ob Schweine-Vogel- oder Magen-Darm Grippe, mindestens einmal pro Jahr werden die Industrienationen von einer Virenwelle von Ost nach West überspült. Wenn es nach dem Ökosystem ginge, dürften daran selbstverständlich deutlich mehr Menschen abkratzen, als die tausend Rentner, die in der Schweiz pro Saison das Zeitliche segnen. In Deutschland sind es jeweils ungefähr Zehntausend die draufgehen, immerhin. Im Grossen und Ganzen betrachtet, wird die Weltwirtschaft wenigstens ein bisschen lahm gelegt zu der Zeit, weil all die Arbeiter krank und onanierend daheim im Bett liegen und so ihren Beitrag an die globale Vernichtungsmaschine zumindest zeitweise nicht leisten können. Das alleine macht uns allerdings noch nicht fertig denkst du?
Ist wohl so.

Naturgemäß unterstützt die Menschheit, das planetare Vorhaben der Menschheit endlich einen Riegel vorzuschieben, aktiv. Wir sind ja bekanntlich gross darin uns gegenseitig in die Luft zu sprengen, zu vergasen, zu Tode zu foltern, Hungersnöten auszusetzen oder halt sonst wie zu dezimieren. Letztens haben wir aber endlich einen Weg gefunden direkt mit der Natur an dem Projekt „Endlösung für Nacktaffen" zusammenzuarbeiten. Der niederländische Forscher Ron Fouchier vom Medical Center der Universität Rotterdam hat Anfang diesen Jahres den Vogelgrippe Virus so umgebaut, dass er nach eigener Aussage zum „vermutlich gefährlichsten Virus", den man überhaupt herstellen könne, mutiert ist. Gleichzeitig stellt jede Forschung, auch die öffentliche, inzwischen einen Wissenspool bereit, an dem sich „alle gesellschaftlichen Gruppen - gleich welcher Gesinnung - bedienen könnten", meint die Politologin Petra Dickmann in ihrem Buch „Biosecurity". In wenigen Jahren wird es zudem möglich sein, lediglich aufgrund des buchstabierten Gen Codes (in einem E-Mail beispielsweise) jeden beliebigen Virenstamm nach zu basteln. Das nennen wir mal „im Einklang mit der Natur leben", vorbildlich. Sicherheitshalber könnte man natürlich der Pharmaindustrie seine Kohle in den Rachen werfen, um sich impfen zu lassen. Idealerweise bringt die nämlich jedes Jahr ein neues Grippe-Impfmittel auf den Markt, das den neuen, von der Natur mutierten Viren, jeweils angepasst ist, den von Menschenhand mutierten Viren allerdings nicht.

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So, jetzt zählst du mal eins und eins zusammen und folgst uns in eines der vielleicht letzten Wochenenden an denen wir statt Blut Alkohol kotzen dürfen:

Donnerstag:

Gehen wir (ganz entsprechend dem Masterplan) die Open Bar im Revier Rouge zu der Musik von Svenskj und Talib, Bang Goes und dem König Balthasar, austrinken.

Freitag:

Ist Cabaret angesagt, das gibt's ja nicht mehr besonders lange und wenn es dann weg ist, werden wir wieder rumplärren wie gut das Nachtleben doch noch war als es solche Läden noch gab. Zudem spielen Illuminati AMS, Jimi Jules, NGOC Lan, Nadeeya und Spicey P.

Samstag:

Haben wir mal wieder Lust auf urbane Klänge gepaart mit hübschen Menschen. Darum geht`s ins Plaza an den Ghettoblaster mit dem infamen Handssolo, den Smash FX und dem Muri.

Sonntag:

Falls du es irgendwie geschafft hast, die beste aller Sitcoms, namentlich „Peep Show" von der BBC, bisher zu verpassen, warten ganze acht Staffeln grossartigste Unterhaltung auf dich und deine Freundin Mary.

Natürlich verlosen wir für jeden der genannten Anlässe je 2x2 Tickets, einfach eine Mail mit dem gewünschten Anlass und dem Betreff: "An Inconvenient Truth" an info@viceland.ch.