Kerns Mädchen der Woche

KAORI

Auch diese Woche hat uns Richard Kern in sein schickes Apartment in der Lower East Side eingeladen, um mit uns zusammen riesengroße Kisten an Archivmaterial durchzuwühlen.

VICE: Ich mag die Farbe des Bettlakens.

Richard: Ja. Sie heißt Kaori und ist Japanerin. Sie hat mich irgendwann aus heiterem Himmel kontaktiert, weil sie nach New York kam. Die Aufnahme ist eine dieser Geschichten, bei denen ich keine Ahnung hatte, wofür ich die Sachen eigentlich fotografiere. Sie kam vorbei und ich meinte zu ihr: "Ich werde dich auf dem Bett fotografieren." Und dann habe ich die Kamera geholt. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, dass sie Roy Stuarts Freundin ist.

VICE: Ist er ein Kollege von dir?

Richard: Nein, er ist auch ein Fotograf, der ein paar Bücher bei Taschen herausgebracht hat.

VICE: Ein Rivale?

Richard: Nein, Nein. Er ist ein wirklich guter Fotograf, aber wohl ein ziemliches Arschloch - hört man so. (lacht) Wie auch immer, sie kam vorbei und ich machte die ersten Bilder. Und auf einmal fängt sie an, zu masturbieren - ja, das ist eine von diesen Geschichten - sie spielt also neun Minuten lang an sich rum und ich sitz da und denk mir: "Wow, dieses 18-jährige Mädchen, von dem ich nicht das geringste weiß, liegt vor mir auf einem Bett und masturbiert." Sie hat es dann auch durchgezogen, bis zum Ende. Es war einer dieser ganz ruhigen Momente. Keiner von uns hat irgendwas gesagt. Mein Mund war total trocken und ich hab einfach nur versucht, die Kamera ruhig zu halten. Die Frau, mit der ich damals zusammen gelebt habe, hatte nicht die geringste Ahnung, dass ich solche Sachen mache.

VICE: Was hast du ihr erzählt?

Richard: Sie wusste, dass ich Bilder mache, aber sie wär ausgeflippt, wenn sie das mitbekommen hätte. Du kannst sie übrigens auch auf meiner Extra Action and Extra Hardcore-DVD masturbieren sehen. Ziemlich unterhaltsam.

VICE: Ist das Foto, bevor oder nachdem sie gekommen ist, entstanden?

Richard: Kurz davor. Es ist wahnsinnig, wenn du in so einer Situation bist. Du denkst dir: "Was soll ich jetzt machen, soll ich einfach auf sie springen?" Das war, bevor ich wusste, dass sie Roys Freundin ist. Gott sei Dank hab ich nichts gemacht, wer weiß, was dann alles passiert wäre. Ich frag mich auch immer, woran solche Mädchen dabei denken. Worauf sie steht. Sie ist immerhin im….

VICE: Haus eines Fremden?

Richard: Außerdem ist sie Japanerin, das heißt, dass es auch eine kulturelle und sprachliche Barriere gibt. Du schaust ihr in die Augen und hast nicht die geringste Ahnung, was gerade in ihrem Kopf vor sich geht. Sie besorgt es sich, steht auf und geht. Hatte sie irgendeinen Plan oder ist das einfach ihr Ding? Ich kann mir sowas einfach nicht vorstellen, wenn ich an niedliche, kleine Asiatinnen denke. Aber was weiß ich schon, wahrscheinlich sind Asiatinnen ziemlich wild.