Etwas über zwei Monate wohnen die mal possierlichen, mal eher nervigen Aussteiger nun ihn ihren Hütten und Erdlöchern in der brandenburgischen Provinz und habe uns schon Allerhand geboten: Von Fake-Skandalen über die obligatorischen Liebesdramen bis zu verschämten Unter-der-Decke-Fummeleien in Candyland. Gestern fegte dann plötzlich ein scharfer Wind durchs Dorf und aus dunklen Ecken und Hauseingängen wurden zum ersten Mal Rufe nach einer Revolution laut: „Wir lassen uns nichts mehr gefallen, scheiß' auf Sat1!"Was war da los? Die Newtopianer sehen es nicht ein, drei Kandidaten zu nominieren, die dann von den Zuschauern rausgewählt werden. Hans' Einwand, dass das ein bisschen respektlos gegenüber den Zuschauern—immerhin dem 16. Pionier von Newtopia—sei, wird von Derk und Conny gekonnt überhört. Die beiden diskutieren angeregt, was man wohl am besten mit dem Zuschauerzetteln machen sollte: Verbrennen, wie unehrenhaft löchrige Flaggen in den USA (fragt mich bitte nicht, wie er auf diesen Vergleich kommt), aber das könnte zu sehr an die Bücherverbrennung erinnern und die ist ja sozial ehmm, gesellschaftlich vorbelastet hier bei uns. Also einfach durchschneiden? Aber wird das dann ernst genommen? Dann doch lieber Verbrennen, oder? Feuer ist immer so ein kraftvolles Symbol …—die Köpfe der Newtopianer qualmen über dieser elementar wichtigen Entscheidung.
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„Wir lassen uns nichts mehr gefallen, scheiß’ auf Sat1!“
In Newtopia wird der Aufstand geübt. Warum Boykott in Reality-TV-Shows allerdings absoluter Schwachsinn ist.