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Polen

Das Krakauer Derby lieferte das volle Programm

Beim Derby zwischen Wisla und Cracovia Krakau kochten die Ränge und es wurde jede Menge Pyro gezündet—bis es irgendwann wirklich brannte.

Das Spiel zwischen Wisla und Cracovia Krakau endete mit einem nicht gerade spektakulären 1:1. Aber wie das so ist, war bei dem Derby das Drumherum wieder einmal viel interessanter. Auf den Rängen kochte die Stimmung erwartungsgemäß über, was das Miejski-Stadion zum Hexenkessel verwandelte. Bei der ersten Choreo ließen sich die Wisla-Fans von dem Motto des Seefahrers Sir Francis Drake inspirieren: „Sic parvis Magna"—zu deutsch „Großes aus kleinen Ursprüngen"—was wohl auf die Historie des Vereins anspielen soll.

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Damit war es allerdings nicht getan, denn die Wisla Sharks Hooligans feierten anschließend ihr zwanzigjähriges Bestehen. Dafür wurde ebenfalls ein Banner gebastelt: Auf diesem konnte man einen Hai mit dem Torso eines Bodybuilders umgeben von Totenköpfen sehen. Natürlich mangelte es auch nicht an Pyro. Sobald die Banner verschwunden waren, wurde die Kurve von rotem Licht und schwarzen Rauch überdeckt. Auch der Gästeblock wurde zunächst von Bengalischen Feuer erleuchtet—später gab es allerdings noch einen richtigen Brand.

Im Cracovia-Block wurde ein Feuer gelegt, weswegen die Polizei mit einem Löschfahrzeug ins Stadion gelangen musste. Schön ist das nicht, aber leider auch wenig überraschend. Denn in Krakau herrscht zwischen den Anhängern der beiden Vereine eine Art „Heiliger Krieg", dessen Symbolik sich beide Seiten bedienen. Seit den 1920er Jahren kommt es in der polnischen Stadt immer wieder zu Konflikten. Man kann fast froh sein, dass wenigstens bei dem Brand niemand verletzt wurde. Mit einer besinnlichen Weihnachtszeit hat das Ganze trotzdem wenig zu tun.

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