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Musik

Hier ist der brandneue Moog-Synthesizer Mother-32!

Alle Infos zum semi-modularen Wunderwerk aus dem Hause Moog.
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Moog Music Inc.

Der legendäre Moog erblickte 1964 als riesiges modulares Synthesizer-System das Licht der Welt. Größen wie The Beatles und Wendy Carlos (für den Soundtrack zu Clock Work Orange) nutzten ihn. Es ist also absolut stimmig, wenn das Unternehmen jetzt einen neuen Synthesizer auf den Markt bringt, der auf diese alten Zeiten Bezug nimmt und gleichzeitig in die Zukunft der synthetischen Klangerzeugung blickt. Das neue Modell namens Mother-32 greift als semi-modularer Synthesizer auf von Bobby Krlic alias The Haxan Cloak programmierte Soundsamples zurück. Cloak hatte in jüngster Vergangenheit seine musikalischen Dienste u. a. Björk für ihr Album Vulnicura zur Verfügung gestellt.

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Der Mother-32 ist in dem Sinne semi-modular, dass man keine Teile zusammenstecken muss, damit das Instrument funktioniert. Das modulare Steckfeld ermöglicht es allerdings, den Mother-32 mit weiteren Modellen desselben Typs sowie anderen modularen Instrumenten zu verbinden. Ihr könnt ein leeres Mother-Case kaufen und es mit Eurorack-Modulen füllen. Es ist so, als hätte Moog seine wunderschöne Optik und sein großartiges Synthiedesign mit dem Eurorack-Ethos verbunden, jeder solle sich sein eigenes Synthesizer-System mit individuellen Modulen zusammenstellen. Während „geleakte“ Bilder im Vorfeld bereits die Runde machten, ist der Mother-32 seit gestern offiziell auf dem Markt und feiert exklusiv auf The Creators Project sein Debüt.

Während der Prototyp-Phase beauftragte Moog die drei Synthie-Experten Erika, Max Ravitz und Bana Haffar mit der Produktion eines Videos, das die akustischen Kapazitäten des Mother-32 zu erkunden. Wir müssen sagen, dass er wirklich genauso wunderschön klingt wie er aussieht.

Der Mother ermöglicht die Verbindung per Kabel mit einem 32-kanaligen Steckfeld so wie ein traditioneller modularer Synthesizer, doch das ist bei Weitem nicht seine einzige Option. Moog wollte sichergehen, dass auch Anfänger Spaß an dem Synthesizer haben würden, ohne ihre Köpfe zwischen Kabel stecken zu müssen. Es gibt da zum Beispiel den analogen 10-Oktaven-Oszillator mit einer variablen Impulsbreite und einem analogen White Noise-Generator. Das Soundsignal wird dann durch einen spannungsgesteuerten Mixer und einen Moog Ladder Filter mit Hoch- und Tiefpassfiltern geschickt.

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Moog Mother-32 three-tier rack version.

Der große Clou hier besteht im eingebauten 32-Step-Sequenzer zur Erzeugung und Speicherung von Pattern. Dieser Sequencer kann auch über einen externen MIDI-Controller gesteuert werden. Insgesamt 64 Pattern können die Nutzer des Mother speichern und abrufen. Ein solches Gerät für 599 US-Dollar ist ziemlich unglaublich—nicht nur im Kontext der Geschichte von Moog, sondern generell im Reich des elektronischen Musikequipments.

Moog Mother-32 front panel.

Wie Bobby Krlic uns erzählte, wurde er durch eine Zusammenarbeit mit Atticus Ross, seines Zeichens langjähriger Partner von Trent Reznor, Teil des Projekts:

„Ich habe im Laufe der Jahre eine Menge Synthesizer benutzt und ein ziemlich umfangreiches Modularsystem in meinem Studio. Als ich aber den Mother kennengelernt habe, war ich schon nach fünf Minuten absolut baff. Seine Größe verleugnet auf jeden Fall seine Kapazitäten. Die klanglichen Möglichkeiten sind unglaublich. Der semi-modulare Aspekt hebt den Moog auf ein ganz neues Level.“

The Moog Mother-32 in its two-tier rack.

Die Soundsamples sollten dementsprechend die komplette Bandbreite an Sounds widerspiegeln, die der Mother-32 in der Lage ist zu erzeugen.

„Ich baute ein paar eher traditionelle Sounds, um zu zeigen, dass er auch klassische Sachen draufhat. Dann wollte ich aber auch demonstrieren, wie man, sogar mit einfachen, subtilen Modulationen, in etwas komplett anderes abdriften kann“, so Krlic.

Mother-32 angled view.

Moog-Ingenieur Amos Gaynes sagte, dass der Mother-32 aus verschiedenen gleichzeitigen Interessen geboren wurde. Zunächst wurde er natürlich vom analogen Synthesizer der Moog Werkstatt inspiriert. An diesem fanden viele Leute Gefallen, aber sie wollten ihn mit mehr Features und modularen Optionen. Außerdem hatte Moog gerade seine modularen Synthesizer im klassischen Format neu aufgelegt, was dazu führte, dass der Kundensupport Nachfragen nach etwas Ähnlichem im kleineren Eurorack-Format bekam. Den Leuten bei Moog gefiel außerdem das Konzept von Synthesizern mit integrierten Sequencern (wie beim Moog Sub 37). All diese Ansätze führten schließlich zum Mother-32.

„Das Ziel war es, ein zugängliches, einfach zu bedienendes und extrem unterhaltsames Instrument zu schaffen, das absolut eigenständig und unabhängig funktioniert“, erklärte Gaynes. „Er integriert sich einfach in ein größeres modulares System im Euro-Format, was eine Premiere für Moog ist und in den letzten Jahren von einer wachsenden Anzahl an Nutzern nachgefragt wurde.“

>> Check auf der Website von Moog weitere Infos zum Mother-32