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Einige Reflexionen zu Walexplosionen

Die Explosion eines Wals auf den Färöer Inseln ist nur der neuste Fall in einer bemerkenswerten Reihe berstender Internet-Wale.

Explodierende Wale haben schon in Videoaufnahmen keinen ausgesprochen appetitlichen Auftritt.

Die Färöer Inseln sind Gastgeber der jährlichen Jagd auf Grindwale, bei der hunderte Tieren abgeschlachtet werden. Der Pottwal in dem Video unten starb jedoch eines natürlichen Todes und nicht durch fragwürdige menschlichen Machenschaften. Als ein Biologe aber die Ausstellung des Skelett in einem Museum vorbereiten wollte, musste er nur Sekunden nach der Öffnung des Walbauches mit einer Sichel vor den Innereien des Tieres davon rennen.

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Vor der biologischen Explosion wirkt die Szene ein bisschen düster und traurig. Der tote Walkörper liegt steif da, mit offenem Mund, seine Haut ist vernarbt. Als das Schneiden des Körpers beginnt, signalisiert ein Zusammenziehen an der Ecke des Schnittes, dass das Innere vielleicht raus möchte. Und dann passiert es: Der Körper platzt wie ein Ballon—inklusive stilechtem Geräusch.

Es ist natürlich weder das erste noch das letzte Mal, dass so etwas passiert. Und es wird auch nicht das letzte Mal sein, dass wir als Bewohner des Internets einen makaberen Kick beim Ansehen eines solchen Videos bekommen. Der Färöer Wal ist nur der neuste Fall in einer bemerkenswerten Reihe berühmter explodierender Internet-Wale.

Natürlich ist diese arme Kreatur, deren Körper in Oregon im Jahr 1970 ein plötzliches Ende gefunden hat, der berühmteste aller explodierende Wale. Wie bei dem Färöer Exemplar handelte es sich auch hier um einen Grindwal. Aber da hört es auch schon auf mit den Gemeinsamkeiten.

Damals entschied sich George Thornton, Repräsentant der Oregon Highway Division, den Wahl in die Luft zu sprengen, um den stinkenden Kadaver vom Strand weg zu bekommen. Mit einer halben Tonne Dynamit.

Thornton verstarb letzten Monat, aber seine Entsorgungsmethoden, welche darin endeten, dass Brocken von Walinnereien meilenweit über den Strand verteilt wurden, entwickelten sich zumindest im Internet zu einem langfristigen Ereignis großer Freude.

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Es gibt auch einen taiwanesischen, explodierenden Wal, der sich zumindest nach seinem Tod einer gewissen—wenn auch makaberen— menschlichen Wertschätzung erfreuen kann. Wissenschaftler vermuten, dass der riesige im Januar 2004 verstorbene Wal aufgrund lebensgefährlicher Verletzungen im Süden Taiwans gestrandet war. Als sich der leblose Körper dann auf dem Weg in ein Universitätslabor befand, explodierte der Bauch mitten auf einer befahrenen Straße. Eingeweide und Blut haben den Straßenverkehr für Stunden zum Erliegen gebracht. In den BBC News hieß es damals: „Was für ein stinkendes Chaos."

Die Wissenschaft explodierender Wale ist fundamental gesehen gar nicht so weit entfernt von der Wissenschaft der explodierenden Leichnamen. Tote Körper verwesen—egal ob der leblose Körper eine Kreatur des Ozeans oder ein Mensch war. Ein anaerober Stoffwechsel findet im verstorbenen Körper statt, Gase wie Methan, Schwefelwasserstoff und Ammoniak reichern sich an, so dass eine Blähung beginnt furchtbare Gerüche zu verursachen. Der explodierende Färöer Wal war zum Zeitpunkt seiner Sezierung eindeutig sichtbar bereits aufgebläht. Und wenn die aufgestauten Gase im Bauch die Möglichkeit haben zu entkommen, dann tun sie es mit grausamer Gewalt.

Ein längeres Video kann man sich auf der Webseite des lokal Nachrichtensenders ansehen, der zuerst über die Bauchexplosion berichtete. Leider spreche ich kein färöisch und kann daher nicht in allen Details berichten, was passiert. Hier die entscheidenden Fragen, die für mich weiterhin offen bleiben:

  • Kommt das Gurgeln aus dem Mund des Wales—oder sind das Verwesungsgeräusche?
  • Ist das wirklich eine längliche Aufnahme vom Walpenis?
  • Wer tut mir mehr Leid, der Mann mit den Walstücken im Gesicht, oder der Mann, der das Blut von der Mauer wischt?

Was auch immer die Antworten auf die Fragen sein mögen, eine Sache ist sicher: Verwesung ist brutal. So sehr das Internet auch ekelhafte Demonstrationen biologischer Prozesse liebt, ich persönlich bin verdammt froh, dass ich nur virtuell bei dieser Walexplosion dabei war.