Tofu im Koffer kann dich in Russland hinter Gitter bringen

Die Leute versuchen ziemlich abgefahrenes Zeug durch die Flughafenkontrolle zu schmuggeln, keine Frage. Schau einfach auf dem Instagram-Account der Transport Security Administration vorbei: Messer, Schusswaffen, Beile, Ninjasterne, Schwerter und sogar Chihuahuas entdeckten die Beamten im Gepäck von Passagieren.

Kürzlich wurden einige Reisende in Russlands Sheremetyevo International Airport in Moskau aufgehalten, weil man riesige Mengen einer weißen Substanz in ihren Koffern fand, die die Sicherheitsangestellten für Meth hielten. Unter dieser Annahme rannte die Zollbehörde sofort zu den russischen Medien mit den riesigen Neuigkeiten, sie hätten „einen Massenschmuggelversuch von über 500 Pfund [ca. 227 kg] Methamphetamin" aufgedeckt. Das einzige Problem: Sie es gar nicht mit Crystal Meth, sondern mit Tofu zu tun.

Als die Behörden das „Meth" auf seine Reinheit testen wollten, stellten sie fest, dass es sich um eine pulverisierte Sojazutat handelte, die bei der Tofuherstellung zum Einsatz kommt. Widerwillig ließ Russland gestern seine festgehaltenen Passagiere—Angestellte eines Tofuproduzenten in der Provinz Hei Longjiang im Nordwesten Chinas—wieder frei. Ups.

Das war nicht das erste Mal, dass die Zollbeamten glaubten, eine Meth-Beute gelandet zu haben, und es dann doch anders kam. 2013 bekam die Familie Benson in Union County, Illinois, einen schreckenerregenden Überraschungsbesuch, als ihr Haus von Drogenfahndern mit Schusswaffen und bellenden Hunden gestürmt wurde. Nachdem jemand auffällige Eimer und Ausrüstung auf ihrem Grundstück gesehen hatte, rief die Person die Polizei an, um ein potentielles Meth-Labor zu melden.

Die Polizisten fühlten sich vermutlich ein bisschen verarscht, als die Bensons ihnen eine Führung gaben und ihnen ihre eigentliche Tätigkeit vorstellten: eine Ahornsirupfarm. Es stellte sich heraus, all die Eimer und Rohre waren mit dem besten Waffeltopping der Welt gefüllt.

Die unglaublich gutmütigen Bensons bedankten sich noch bei ihren Nachbarn für ihre Aufmerksamkeit und waren erleichtert, dass die Gerüchte über die Familie als Meth-Hersteller aus dem Weg geräumt werden konnten. Laura Benson sagte gegenüber der lokalen Nachrichtenstation KFVS, „ich lade alle, die vorbeikommen möchten, auf Pancakes zu uns nach Hause ein". Die Familie, die bereits seit fünf Jahren Ahornsirup herstellt, gab den forschen Polizisten sogar noch eine Flasche mit.

Am Ende des Tages war alles nur ein großes Missverständnis. Aber vielleicht wäre es nicht so schlecht, mal einen Geschmackstest zu machen—ob es jetzt pulverisierter Tofu oder Ahornsirup ist—bevor die Polizisten mit ihrer Beute in den Medien prahlen.