Überwachungsroboter stürzt sich mitten in der Testphase ins Unglück
Bild: Knightscope

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Überwachungsroboter stürzt sich mitten in der Testphase ins Unglück

Vor den Augen geschockter Touristen wurde K5 tot im Springbrunnen eines Einkaufszentrums geborgen. Dabei sollte der Robocop eigentlich für Sicherheit sorgen.

Vor der idyllischen Kulisse des Georgetown Waterfront Park in Washington DC hat sich am Montag eine Tragödie abgespielt.

Eigentlich sollte der kleine Roboter K5 für die Sicherheit der Anwohner und Besucher des beliebten Erholungsgebiet sorgen. Doch dann bot sich Touristen und Büroangestellten in der Mittagspause ein trauriger Anblick: Die autonome Sicherheitsmaschine der Firma Knightscope hatte sich offenbar in einem öffentlich Springbrunnen ertränkt.

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Der Robocop war Teil eines Pilotprogramms für ein autonomes Sicherheitssystem, das erklärte uns ein Sprecher für MRP Realty, die Immobiliengesellschaft, die die Gebäude am Hafen verwaltet. Bei ihrer Patrouille setzt die 1,5 Meter hohe Maschine unter anderem eine Videokamera, Wärmesensoren und ein Mikrofon ein. Entdeckt der K5 auffällige Geräusche, Temperaturschwankungen oder gar gesuchte Verbrecher, soll er umgehend die Behörden informieren. Da er Menschen in seiner Umgebung ohne Vorwarnung aufnehmen kann, wird der Roboter von Datenschützern kritisiert. MRP sieht den Zwischenfall als Chance, aus Fehlern zu lernen und die Programmierung und Sicherheitsfeatures weiter optimal auf die Nutzung in einer geschäftigen Gegend wie dem Washington Harbour anzupassen.

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Doch wie konnte es überhaupt zu diesem tragischen Zwischenfall kommen? Steven Nelson, Reporter für US News & World Report, bestätigte gegenüber Motherboard, dass der Roboter noch wenige Stunden vor dem Springbrunnen-Sturz quicklebendig war: "Ich habe den Roboter vor etwa zwei Stunden bei einem Spaziergang gesehen. Ich dachte mir noch, dass einige Leute Spaß haben würden, ihn mit Graffiti zu besprühen."

Die Anteilnahme für K5 ist groß.

Doch bei dem jüngsten Maschinentod war dieses Mal anscheinend kein Mensch involviert. Mehrere Augenzeugen und lokale Blogs berichteten, dass der Roboter ohne Fremdeinwirkung in den Springbrunnen fuhr. Als Nelson die Lage für uns überprüfen wollte, war die kleine Blechbüchse bereits entfernt worden, doch ein (menschlicher) Sicherheitsmann bestätigte ihm, dass der Roboter sich tatsächlich in den Brunnen gestürzt hatte.

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Es ist nicht das erste Mal, dass ein Roboter von Knightscope für sein Fehlverhalten in den Schlagzeilen landet: Im vergangenen Jahr soll ein Wach-Roboter in der Nähe von Palo Alto ein Kleinkind überrollt haben. Nach diesem Vorfall erklärte ein Knightscope-Sprecher gegenüber dem texanischen Lokalsender KXAN, dass dies der erste Unfall in über 35.000 Stunden Laufzeit des Programms gewesen sei.

Bisher kann man nur mutmaßen, was den kleinen Roboter dazu veranlasste, kopfüber ins kühle Nass zu fahren. Der Chefredakteur von Motherboard US, Jason Koebler, zeigte sich jedoch verständnisvoll: "Ich bin auch schon mal in diesen Brunnen gefallen. Das könnte jedem passieren."