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Anti-DFB-Proteste

"Fick dich DFB" – Die lehrreichsten Proteste vom Wochenende

Egal ob München, Dortmund oder Bielefeld. Egal ob in der ersten, zweiten oder dritten Liga. Gegen den Verband wurde bis in die Kreisliga protestiert.

"Fick dich DFB" prangte am Freitag beim Eröffnungsspiel der Bundesliga in der Münchener Südkurve. Am Sonntag stimmten die rivalisierenden Fanlager aus Gladbach und Köln gemeinsam einen Wechselgesang gegen den Deutschen Fußball-Bund an. In fast allen Bundesligastadien in Deutschland fanden am Wochenende Protestaktionen gegen den DFB statt. Die Differenzen zwischen den Ultras in den Fanblöcken und den Verantwortlichen beim DFB sind in den letzten Jahren immer größer geworden. Oftmals steht dabei der Einsatz von Pyrotechnik zur Debatte, die Fans kritisieren dabei die Sportgerichtsbarkeit. Weiterhin sind viele Fans besorgt über die stetige Schwächung der "50+1"-Regel oder die zunehmende Kommerzialisierung im Fußball.

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Auch die Kollektivstrafe gegen Borussia Dortmund, bei der die gesamte Südtribüne mit 25.000 Fans von einem Spiel ausgeschlossen wurde, sorgte letzte Saison für Ärger bei den Fans. Einen Dialog mit Fangruppen, der zu einer Lösung in Fragen der Pyrotechnik führen sollte, wurde von DFB und DFL 2011 für beendet erklärt. Nun reagierten die Fans – ungewohnt geschlossen.

Und kaum zu glauben: Zur neuen Saison gibt es beim DFB offenbar ein Umdenken. In einer Mitteilung kündigte der Verband an, den Dialog mit den Fans zu suchen und auf die Erteilung von Kollektivstrafen zu verzichten. Der Protest der Fans wurde trotzdem fortgeführt. In der Halbzeit zwischen Bayern München und Bayer Leverkusen zeigte sich Reinhard Grindel, Präsident des DFB, ungewohnt offen für die kritischen Stimmen aus Kurve. "Früher hieß es 'Krieg dem DFB' und heute sind ganz konkrete Themen angesprochen worden […] Da hieß es 'Was uns stört' und darüber kann man doch jetzt diskutieren."

Auch, wenn die Kurven schon in den Jahren zuvor konstruktive Kritik an den DFB herantrugen, wirkt eine solche Dialogbereitschaft des Verbandes wie ein kleiner Neuanfang in der zerrütteten Beziehung zu den Fans. Wie ernsthaft der DFB diese Aussagen umsetzt, bleibt abzuwarten.

Wir haben von den unzähligen Choreographien vom Wochenende einige herausgesucht und zeigen euch, welche Forderungen die Fangruppen an den DFB stellen:

Fans von Bayern München beim Eröffnungsspiel. Foto: Imago | ActionPictures

In Gladbach wurden Karikaturen präsentiert. Foto: Imago | Sven Simon

Auch die Kölner schlossen sich dem Protest an. Foto: Imago | DeFodi

In Bielefeld zeigt eine ganze Kurve die rote Karte. Foto: Imago | Team 2

Die Chemnitzer Fans hatten gleich mehrere Kritikpunkte. Foto: Imago | Picture Point LE

Genauso wie die Dortmunder. Foto: Imago | Thomas Bielefeld

In Nürnberg zeigten die Fans eindeutige Gesten. Foto: Imago | Matthias Koch

Es wurde aber auch die Kooperation mit China kritisiert. Foto: Imago | Matthias Koch

Dynamo Dresden hat ausreichend Erfahrung mit der Sportgerichtsbarkeit des DFB. Foto: Imago | Hentschel

Fans von Fortuna Düsseldorf ließen extra T-Shirts anfertigen. Foto: Imago | Horstmüller

Die Fans von Werder Bremen verbreiteten ihre Botschaft auswärts in Sinsheim. Foto: Imago | Michael Weber

In der Region Wolfsburg protestierten sogar die Kicker aus Amateurligen gegen die Zerstückelung des Spieltags.