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Tiere

Flugverbot für Therapietier: Studentin spült Hamster im Klo runter

"Ich hatte keine anderen Optionen", sagt sie.
Foto: Zwerghamster (links): Getty Images; Spirit Airlines (rechts): Raul Martinez/Bloomberg via Getty Images

Der Assistenzpfau, der nicht mit seiner Halterin fliegen durfte, ist jetzt Instagram-berühmt. Dieses Schicksal hätte sich Pebbles bestimmt auch gewünscht. Pebbles war ein Zwerghamster, die 21-jährige Studentin Belen Aldecosea wollte ihn als Therapietier mit ins Flugzeug nehmen.

Aldecosea wollte Pebbles von Baltimore nach Miami Beach mitnehmen. Dem Miami Herald sagte sie, sie habe zweimal vor ihrer Reise bei Spirit Airlines angerufen, um sicherzugehen, dass der Hamster an Bord dürfe. Auch am Flughafen war zunächst alles in Ordnung: Aldecosea checkte ein, der Hamster wurde genehmigt. Doch dann habe ein Angestellter von Spirit Airlines sie auf dem Weg zum Flieger eingeholt und behauptet, Nager seien an Bord nicht erlaubt.

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Sie habe panisch versucht, einen späteren Flug zu buchen. Sie habe sogar ein Auto mieten wollen, um die etwa 1.700 Kilometer von Baltimore nach Südflorida zu fahren. Leider wollte sie am 21. November fliegen, dem Höhepunkt der Thanksgiving-Saison. Daher habe es keine Mietwagen mehr gegeben – außerdem wäre Aldecosea mit 21 zu jung für die meisten Autovermietungen gewesen. Der Campus mit all ihren Mitstudierenden sei Stunden entfernt gewesen, niemand habe Pebbles abholen können. Aldecosea überlegte wohl auch, einen Reisebus in ihre Heimat zu nehmen, aber sie habe es sehr eilig gehabt, weil sie in Florida ein wichtiger Arzttermin erwartete.


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Da habe ihr ein Mitarbeiter von Spirit Airlines vorgeschlagen, Pebbles entweder draußen freizulassen oder in der Toilette runterzuspülen. Aldecosea erklärte dem Miami Herald, sie habe dem Hamster einen langsamen Kältetod oder einen Verkehrsunfall ersparen wollen, und so habe sie schließlich das Undenkbare getan. Sie spülte Pebbles in einer Toilette des Baltimore-Washington International Airport herunter.

"Sie hatte Angst. Ich hatte Angst. Es war grauenvoll, sie in die Toilette zu tun", sagte Aldecosea dem Herald. "Ich saß danach zehn Minuten lang in der Kabine und weinte."

Spirit Airlines räumt ein, Aldecosea fälschlich versprochen zu haben, dass ihr Hamster mit an Bord dürfe. Die Fluggesellschaft streitet aber entschieden ab, Aldecosea den radikalen Lösungsvorschlag gemacht zu haben. "Zu keinem Zeitpunkt hat einer unserer Mitarbeiter diesem Gast (oder anderen Gästen) empfohlen, ein Tier herunterzuspülen oder anderweitig zu verletzen", sagte ein Sprecher der Airline dem Herald.

Aldecosea besteht darauf, sie habe nach ihren stundenlangen Bemühungen "keine anderen Optionen" mehr gehabt. Nun erwägt die Studentin, Spirit Airlines zu verklagen. Immerhin wäre es ohne deren falsche Information niemals zu dem traumatischen Vorfall gekommen.

"Das war kein riesiger Pfau, der anderen Passagieren hätte gefährlich werden können", sagte Aldecoseas Anwalt, Adam Goodman, dem Herald. "Das hier war ein winziger, niedlicher Hamster, der in ihre Handfläche passte."

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