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Murphy's Law

Meine Mutter ist schuld, dass mir mein neues Velo geklaut wurde

Dabei meinte sie es einfach nur etwas zu gut mit mir.

Diese Geschichte wird dir präsentiert von der Mobiliar.

An einem Herbsttag begebe ich mich eines schönen Samstagnachmittags in die Thuner Altstadt. Das Fahrrad schliesse ich wie gewohnt hinter dem Bahnhof beim Veloparkplatz ab. Der Abend verläuft fröhlicher als geplant, weswegen das Fahrrad aus weiser Voraussicht draussen übernachten muss und ich vernünftigerweise den Heimweg zu Fuss antrete.

Bereits am nächsten Morgen fragt meine Mutter bestimmt: "Wo hast du dein Velo?" Ich erkläre ihr die Geschichte. Erstaunlicherweise akzeptiert sie meinen Vorschlag, das Velo nach der Schule am Montag zurückzuholen. Doch es kommt anders.

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Am nächsten Montag, als die Rückführung des Fahrrads geplant ist, werde ich krank – ob das an der Feier vom letzten Samstag liegt, sei dahingestellt. Fakt ist: Ich liege mit Grippe im Bett. Die Folge: Ich kann mein Fahrrad nicht abholen. Mama findet das gar nicht lustig.

"Du gehst jetzt an den Bahnhof und holst dein Velo!" Auch nachdem ich meiner Mutter erkläre, dass ich nicht aus meinem Bett kann, bleibt sie hart: "Dann fahre ich dich eben mit dem Auto an den Bahnhof und du kannst das Velo umparken – sonst wird es von der Polizei eingesammelt!" Nach kurzer Opposition erkläre ich mich naserümpfend bereit, dem mütterlichen Befehl Folge zu leisten.

Am Bahnhof angekommen stelle ich fest, dass mein Velo von gut drei weiteren Reihen Fahrrädern zugeparkt ist. Dass es dort quasi "unklaubar" und auch von der polizeilichen Fahrradeinsammelaktion geschützt sei, lässt meine Mutter nicht gelten. Mühsam muss ich mein geliebtes Bike hinter Reihen halb-legal abgestellten Zweirädern hervorkramen. Gefühlte zehn Minuten später – angestrengt und genervt – habe ich es geschafft. Nun kann ich mein Fahrrad umparken und muss es wie auf dem Präsentierteller in der vordersten Reihe anketten. Soweit so gut, doch das wahre Unglück folgt erst.

Nach dem mühsamen Kraftakt fährt mich meine Mutter zurück nach Hause ins Krankenbett, wo ich die Grippe bis am nächsten Mittag auskuriere. Am Nachmittag besuche ich dann schon fast munter wieder die Schule und will am "Feierabend" mein Bike sicher nach Hause führen. Beim Veloparkplatz angekommen, folgt der grosse Schock: Lediglich mein Veloschloss baumelt noch an der Eisenstange, an der ich keine 20 Stunden zuvor mein Bike befestigte. Obwohl ich bisher nur bei Nichtbeachten mütterlicher Ratschläge vom Karma bestraft wurde, hatte ich nach dieser Geschichte die Gewissheit, dass auch mütterlicher Rat irren kann.

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