Kunst

Diese Männer übermalen Pimmel bei der Tour de France

"Da, da, da! Ein Geschlechtsteil!", ruft der ältere Kollege, als er ein Geschlechtsteil sieht.
Zwei Männer übermalen Penisse bei der Tour de France
Screenshot aus dem Twitter-Video von NOS

Tour de France ist ein bisschen, wie Lasagne zu backen: Lange passiert einfach nichts. Ab und zu schaust du in den Ofen, aber eigentlich sind nur ein paar wenige Etappen interessant: Wenn die Oberfläche knusprig wird, die Pasta gar, die Tomatensoße cremig. Bis dahin heißt es: "Durchhalten!"

Auch bei der Tour de France ist das so. Bis die Sportler am Sonntag über die Champs-Élysées radeln, müssen sie insgesamt fast 3.500 Kilometer fahren. Auf dem Weg sollen sie auf den Asphalt gewalzte Sprüche motivieren. "Allez Pinot!" oder "Allez Alaphilippe!", für die beiden Favoriten Frankreichs, Thibaut Pinot und Julian Alaphilippe. Einige Schlingel feuern die Radler anders an: Sie malen riesige Penisse auf die Straße, die den Weg nach Paris weisen.

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Weil der Mitorganisator der Tour, das französische Unternehmen ASO, ein schlechtes Image fürchtet, schicken sie zwei Mitarbeiter los, um die Penisse zu übermalen. Der niederländische TV-Sender NOS begleitete die beiden bei ihrer Tour und veröffentlichte am vergangenen Samstag ein Video. Darin zu sehen: ein älterer Herr und ein jüngerer Kollege, blaue Jacken, orangefarbene Warnwesten. Mit dicken Farbwalzen ändern sie die Gemächter in abstrakte Kunst: Schmetterlinge, Eulen oder Fahrräder. Eine Art Penis-Eliminierungskommando.

In einem Van fahren die beiden Männer den Col du Tourmalet ab, den höchsten Straßenpass der Pyrenäen und die 14. Etappe der Tour. "Da, da, da! Un sexe! Ein Geschlechtsteil!", ruft der ältere Monsieur auf Französisch, als er ein Geschlechtsteil sieht. Energisch zieht er die Handbremse an und steigt aus dem Wagen. Er zieht einen großen Kreis um den gelben Sprüh-Penis und tupft zwei weiße Kleckse auf die Hoden. "Wir machen zwei davon, damit man das Geschlechtsteil nicht erkennt", sagt der Mann in die Kamera. Er lächelt nicht, Sorgenfalten sind auf seiner Stirn. Die Kamera schwenkt auf den Schwengel: Die Hoden sehen jetzt aus wie zwei Augen, der Kreis wie ein Mund, die Eichel erinnert an einen abstrakten Körper. Könnte auch ein bisher unentdeckter Picasso sein.

Bis zum Ziel in Paris sind es noch etwa 950 Kilometer, Stand: Dienstag, 23. Juli. Genug Asphaltfläche für weitere Kunstwerke.

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